

Humanitäre Lage in Gaza: „Es zählt hier wirklich jeder Tag“
Von Christine Mayrhofer. Israels Minister Itamar Ben-Gvir provoziert mit einem Gebet auf dem Tempelberg, die Hamas sabotiert mit Propagandavideos die laufenden Verhandlungen über ein Waffenstillstandsabkommen: Am vergangenen Wochenende scheint man von einem Abkommen genauso weit entfernt wie zuvor.
Dabei zählt jeder Tag für die etwa 20 noch lebenden Geiseln in der Gewalt der Hamas und für die rund 2,1 Millionen Palästinenser und Palästinenserinnen, die im abgeriegelten Gazastreifen nach wie vor ohne ausreichende Lebensmittel, medizinische Versorgung oder funktionierende Infrastruktur ausharren und um ihr Leben fürchten müssen.
Israel hat bis vor Kurzem keine Einfuhr von Hilfsgüter in den abgeriegtelten Gazastreifen erlaubt. Über 100 Hilfsorganisationen, darunter Oxfam, Save the Children und Ärzte ohne Grenzen warnten deswegen, trotz zuletzt wieder zugelassener Hilfslieferungen, vor dem Erreichen eines Kipppunkts und einer Massenhungersnot. „Wir können nicht einmal mehr eine Mahlzeit pro Tag pro Patient oder Patientin zur Verfügung stellen“, gibt Laura Leyser, Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen Österreich, in dieser Folge Einblick in die Arbeit der Organisation vor Ort. Sie erklärt, welche Langzeitfolgen Hunger haben kann und wo sie die österreichische Regierung gefordert sieht, Hilfe zu leisten.
**Gast: **Laura Leyser, Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen Österreich Host: Christine Mayrhofer Schnitt: Audiofunnel/Dominik Lanterdinger
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