Das Wissen | SWR

Psychiatrie in Deutschland 1975 – Revolte gegen das Wegsperren (1/2)

Sep 11, 2025
Maria Rave-Schwank, eine erfahrene Psychiaterin und Klinikdirektorin, spricht über die düstere Vergangenheit der Psychiatrie in Deutschland und beschreibt die skandalösen Bedingungen bis in die 1970er Jahre. Sie beleuchtet die Antipsychiatriebewegung und den Einfluss sozialer Bewegungen auf die Reformen. Tragische Geschichten wie die von Karin Luther verdeutlichen die Notwendigkeit eines Umdenkens, während die Entwicklung von Anstalten hin zur gemeindepsychiatrischen Versorgung in Europa diskutiert wird.
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Episode notes
ANECDOTE

Erster Schock Beim Psychiatrie-Besuch

  • Maria Rave-Schwank beschreibt ihren ersten Schock beim Besuch eines Freundes in den 1950er-Jahren in einer Psychiatrie.
  • Sie schildert fehlende Hygiene, Entmenschlichung und das Gefühl, Menschen seien völlig draußen vor der Gesellschaft.
INSIGHT

Großklinik-Architektur Fördert Isolation

  • Langzeitunterbringung mischte Menschen mit sehr unterschiedlichen Erkrankungen zusammen und entzog ihnen Privatsphäre.
  • Große Säle, Zwangsmaßnahmen und mangelnde Therapie förderten Hospitalismus und schwere Folgeschäden.
ANECDOTE

Karin Luthers Jahrzehntelange Einweisung

  • Das Schicksal von Karin Luther zeigt persönliche Folgen jahrelanger Unterbringung und Fehlbehandlung.
  • Sie erfuhr erst spät, dass ihre Entmündigung aufgehoben war und dass sie schon früher hätte gehen können.
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