
Radiowissen Totenkult und Religion - Bestattungsrituale in den Weltreligionen
Oct 31, 2025
In dieser Folge spricht Dr. Christa Frateantonio, Religionswissenschaftlerin, über historische Veränderungen der Bestattungsriten. Rabbiner Netanel Ohlhöft erklärt die jüdischen Traditionen und die Vorstellung von Auferstehung sowie die besondere Bedeutung von Grabstätten in Jerusalem. Professor Norbert Fischer beleuchtet die christlichen Bestattungstraditionen und deren Entwicklung im Zuge der Reformation. Es wird untersucht, wie religiöse Ansichten den Umgang mit dem Tod und individuelle Bestattungsformen in der modernen Gesellschaft prägen.
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Episode notes
Grablegung Als Christliche Reaktion
- Das Christentum setzte die Körperbestattung als Reaktion auf römische Feuerbestattung durch und orientierte sich an der Grablegung Jesu.
- Nähe zum Gotteshaus galt als Mittel, dem Jenseitsseelenheil zu dienen, weshalb Kirchenbegräbnisse begehrt waren.
Reformation Verlagerte Friedhofskultur
- Reformatoren betonten das Diesseits und relativierten die Bedeutung des Begräbnisplatzes für das Seelenheil.
- Das führte zu Friedhöfen am Stadtrand und veränderten Bestattungsriten im Protestantismus.
Aufklärung Und Urbanisierung Fördern Einäscherung
- Aufklärung, Hygiene und Urbanisierung förderten die Feuerbestattung und Krematorien seit dem 19. Jahrhundert.
- In Deutschland sind Einäscherungen inzwischen die häufigste Bestattungsform (2019: 75%).
