Investorin Jeannette zu Fürstenberg erklärt, warum sie an das französische KI-Start-up Mistral glaubt
Jan 31, 2025
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Jeannette zu Fürstenberg ist die Europachefin von General Catalyst und eine Expertin für KI und Technologie. Im Gespräch betont sie, wie Neugier und Timing entscheidend für Investitionsentscheidungen sind. Sie glaubt an das französische KI-Start-up Mistral und diskutiert die Wachstumstreiber im Technologiesektor. Zudem thematisiert sie die Herausforderungen für europäische Gründer in Krisenzeiten und das Potenzial von KI in Europa, während sie die Notwendigkeit von Kooperationen zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen hervorhebt.
Neugier, Beharrlichkeit und Timing sind entscheidend, um Chancen im dynamischen Technologiemarkt zu erkennen und zu nutzen.
Die Verbindung von Kunst und Unternehmertum kann innovative Produktentwicklungen inspirieren und neue Wege in der Geschäftswelt öffnen.
Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen ist fundamental, um das Potenzial von Unternehmern zu verstehen und erfolgreiche Partnerschaften aufzubauen.
Deep dives
Die Dynamik der Technologieentwicklung
Die rasante Entwicklung der Technologie, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz, wird als dynamisch und unvorhersehbar beschrieben. Ähnlich wie der Bau einer Sandburg am Strand, wo die Flut Teile der Arbeit wieder wegspült, müssen Unternehmer angesichts dieser schnelllebigen Veränderungen flexibel reagieren. Es ist entscheidend, dass Innovatoren über die richtige Kombination von Fähigkeiten und Ressourcen verfügen, um Marktchancen zu erkennen und diese in erfolgreiche Geschäftsmodelle zu übersetzen. Diese Fähigkeit, schnell auf Veränderungen zu reagieren, ist laut der Diskussion ein wesentlicher Bestandteil des unternehmerischen Erfolgs.
Der Einfluss des künstlerischen Erbes auf das Unternehmertum
Die Verbindung zwischen Kunst und Unternehmertum wird als kraftvolle Inspirationsquelle hervorgehoben. Die persönliche Geschichte der Investorin, die von ihrem künstlerisch geprägten Großvater erzählt, verdeutlicht, wie kreative Ansätze zur Produktinnovation führen können. Ein Beispiel dafür ist, wie ihr Großvater durch die Beobachtung der Musikinstrumente eine bahnbrechende Innovation in seinem Unternehmen im Bereich der Messtechnik entwickelte. Diese Geschichten zeigen, wie interdisziplinäre Inspiration dabei helfen kann, neue Wege in der Geschäftswelt zu finden.
Die Bedeutung der menschlichen Beziehungen
Ein zentrales Element für den unternehmerischen Erfolg ist die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Investorin betont, dass beim Kennenlernen neuer Unternehmer der Fokus zunächst auf den Menschen selbst und deren individuelle Substanz gelegt werden sollte. Nur durch den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung kann man das Potential und die Leidenschaft der Gründer richtig einschätzen. Diese Erkenntnis unterstreicht, dass zwischenmenschliche Verbindungen häufig als Basis für erfolgreiche Unternehmungen fungieren.
Wachstumsmöglichkeiten in der KI und darüber hinaus
Für Europa besteht ein enormes Wachstumspotential in der Anwendung von künstlicher Intelligenz in bestehenden Industrien. Die Investorin zeigt auf, wie Unternehmen wie Mistral und Helsing durch innovative Technologien transformative Lösungen anbieten, die bestehende Prozesse effizienter gestalten können. Diese Bereiche, wo KI angewandt wird, sind entscheidend, um europäische Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen und gleichzeitig neue Wertschöpfungsmöglichkeiten zu schaffen. Daher wird die Implementierung solcher Technologien als Schlüssel zum Wachstum der europäischen Wirtschaft angesehen.
Handlungsbedarf für die Politik
Es wird ein dringender Handlungsbedarf für die Politik gesehen, um ein günstiges Umfeld für technologische Innovationen zu schaffen. Die Harmonisierung von regulatorischen Rahmenbedingungen und die Schaffung von Anreizen für Investitionen sind essentielle Schritte, um das Wachstum im Technologiesektor zu fördern. Ein Beispiel für staatliche Unterstützung könnte die Rolle des Staates als Ankerkunde sein, indem frühzeitig Aufträge an vielversprechende Start-ups vergeben werden. Diese strategischen Maßnahmen könnten dazu beitragen, das Potenzial europäischer Unternehmen voll auszuschöpfen und ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Neugier, Beharrlichkeit und Timing – für Investorin Jeannette zu Fürstenberg sind diese Dinge entscheidend. Sie hat schon früh mit ihrem Wagniskapitalgeber La Famiglia in das französische KI-Start-up Mistral AI investiert, eine der wenigen verbleibenden europäischen Hoffnungen im globalen Technologiewettlauf. Das Kapital, die Rechenzentren und die Infrastruktur für KI-Anwendungen befänden sich zwar in den USA und nicht in Europa. Aber: „Ich könnte meinen Job gar nicht machen, wenn ich nicht in der Lage wäre, Chancen zu sehen“, sagt zu Fürstenberg.
Im Gespräch mit dem Handelsblatt-Chefredakteur Sebastian Matthes erläutert die Europachefin des globalen Risikokapitalgebers General Catalyst, welche Technologien aus ihrer Sicht jetzt die Wachstumstreiber sind – und was Unternehmer von Kunst lernen können.
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