Die spannende Entdeckung der Kernspaltung durch Otto Hahn in Berlin läutet das Atomzeitalter ein. Die Podcast-Geschichten zeigen den Wettlauf um die Kernforschung während des Zweiten Weltkriegs und die dramatische Rolle von schwerem Wasser. Besonders die norwegische Schwerwasser-Sabotage, die entscheidend für die Alliierten war, wird eindrucksvoll beleuchtet. Zudem wird diskutiert, wie diese wissenschaftlichen Entwicklungen und militärischen Sabotageaktionen die deutschen Atomforschungsprojekte beeinflussten.
Die Entdeckung der Kernspaltung 1938 durch Otto Hahn veränderte die Grundlagen der Physik und Militärtechnologie drastisch.
Die norwegische Widerstandsbewegung führte gezielte Sabotageaktionen durch, um den Zugang der Deutschen zu schwerem Wasser entscheidend zu stören.
Geheime diplomatische und militärische Operationen zwischen Frankreich und Norwegen verdeutlichen die strategische Bedeutung des schweren Wassers im Zweiten Weltkrieg.
Deep dives
Der Wert des schweren Wassers
Schweres Wasser, das bei der Atomforschung eine zentrale Rolle spielten, wurde während des Zweiten Weltkriegs in der norwegischen Fabrik von Norsk Hydro in großen Mengen produziert. Dieses Wasser enthielt Deuterium, ein Wasserstoffisotop, das für die Entwicklung von Atomreaktoren und -bomben entscheidend war. Um zu verhindern, dass die Deutschen darauf zugreifen konnten, organisierten die Franzosen geheime Transporte, die das schwere Wasser nach Frankreich brachten. Diese Aktionen verdeutlichen den strategischen Wert des schweren Wassers im Kontext der atomaren Aufrüstung.
Die norwegische Schwerwassersabotage
Um den deutschen Zugang zu schwerem Wasser zu verhindern, führte die norwegische Widerstandsbewegung mehrere Sabotageaktionen durch, die als Schwerwassersabotage bekannt wurden. Eine bemerkenswerte Operation beinhaltete die Sprengung der Schwerwasserproduktionsanlage, was die deutschen Pläne erheblich störte. Dennoch konnte die Fabrik nach diesen Angriffen schnell wieder in Betrieb genommen werden, was die Alliierten vor zusätzliche Herausforderungen stellte. Dieser Wettbewerb zwischen Sabotage und Wiederaufbau offenbarte die Schwierigkeiten, die im verzweifelten Kampf gegen die deutsche Atomforschung auftraten.
Die wissenschaftlichen Grundlagen der Kernspaltung
Die Entdeckung der Kernspaltung im Jahr 1938 durch Otto Hahn und Fritz Strassmann führte zu einer Revolution in der Physik und der Militärtechnologie. Lise Meitner und ihr Neffe Otto Frisch beschrieben den Prozess der Kernspaltung theoretisch und legten den Grundstein für die atomare Energiegewinnung. Diese Erkenntnisse machten schweres Wasser zu einem begehrten Material, da es als Moderator in Reaktoren fungierte. Die rasche Entwicklung der Forschung in diesem Bereich fand im Kontext des drohenden Krieges statt und wechselte von rein wissenschaftlicher Neugier zu einem Wettlauf um nukleare Vorherrschaft.
Geheimdienst und Diplomatie
Um den Zugang der Deutschen zu schweren Wasser zu verhindern, entwickelte sich eine komplexe Diplomatie zwischen Frankreich, Norwegen und den Alliierten. Französische Geheimdienstagenten, unter der Führung von Jacques Allier, waren maßgeblich darin beteiligt, das schwere Wasser aus Norwegen zu sichern und nach Frankreich zu transportieren. Diese geheimen Operationen wurden in einer Zeit großer Unsicherheit durchgeführt, als die Invasion in Norwegen bevorstand. Die Ereignisse zeigen, wie Geheimdienstoperationen und militärische Strategien miteinander verflochten waren, um einen Schutzmechanismus gegen den Feind zu schaffen.
Der Einfluss der Sabotageaktionen auf den Krieg
Die Sabotageaktionen gegen die deutschen Schwerwasseranlagen hatten einen direkten Einfluss auf die militärischen Möglichkeiten während des Krieges, auch wenn sie den Bau einer Atombombe nicht vollständig aufhielten. Historiker kam zu dem Schluss, dass das deutsche Uranprojekt durch die Angriffe stark beeinträchtigt wurde, das Spektrum der Forschung jedoch nicht entscheidend verlangsamt wurde. Berechnungen zeigten, dass Deutschland viel mehr schweres Wasser benötigte, um einen funktionierenden Reaktor zu bauen, was letztlich zu einer weiteren Unterbrechung in den deutschen Atomforschungsanstrengungen führte. Diese Entwicklungen haben das Kräfteverhältnis im Zweiten Weltkrieg in der atomaren Technologie entscheidend beeinflusst.
Eine Geschichte über Kernforschung vor und während des Zweiten Weltkriegs
Lange Zeit glaubten Forschende nicht daran, dass sich Atomkerne spalten lassen – bis Otto Hahn im Dezember 1938 in Berlin Uran mit Neutronen beschoss und Barium nachweisen konnte. Damit wurde – nicht nur für die Physik – ein neues Zeitalter eingeläutet: Das Atomzeitalter.
Wir sprechen in der Folge über die Entdeckung der Kernspaltung und den Wettlauf der Kernforschung während des Zweiten Weltkriegs. Und vor allem über die Anstrengungen der Alliierten, die verhindern wollten, dass schweres Wasser (Deuterium) in die Hände der deutschen Kernphysiker fällt: die norwegische Schwerwasser-Sabotage. Denn in nennenswerten Mengen wurde schweres Wasser nur in einer norwegischen Fabrik hergestellt.
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