Trotz "Heizhammer" - neue Dynamik bei der Wärmewende
May 9, 2025
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Die neue Bundesregierung plant, das umstrittene Heizungsgesetz zu reformieren, doch die kommunale Wärmeplanung boomt. In Hannover entwickelt man ehrgeizige Projekte zur Verdopplung des Anteils an Fernwärme. Technologische Lösungen und die Herausforderungen im Gebäudesektor sind gefragt. Ein neuer Fernwärmetunnel sorgt für spannende Entdeckungen und technische Hürden. Die Umstellung auf nachhaltige Alternativen bietet nicht nur Herausforderungen, sondern auch große Chancen für Ingenieure und Kommunen.
Die Stadt Hannover investiert Milliarden in ein grünes Fernwärmenetz, um die Herausforderungen des Klimawandels beim Heizen zu bewältigen.
Die kommunale Wärmeplanung wird als zentraler Erfolgsfaktor für die Umsetzung der Wärmewende und die Erreichung von Klimazielen hervorgehoben.
Deep dives
Hannovers Investitionen in grüne Fernwärme
Hannover investiert einen Milliardenbetrag in die Entwicklung eines grünen Fernwärmenetzes, um einen der größten Umweltauswirkungen des Klimawandels, das Heizen, zuadressieren. Es gibt bereits viele technologische Lösungen wie Erdwärmespeicher und Geothermie, doch Deutschland hat seine gesetzlichen Ziele im Gebäudesektor im letzten Jahr verfehlt, was auf hohe Investitionskosten und politische Kontroversen zurückzuführen ist. Das Heizungsgesetz, welches Vorschriften für neue Heizsysteme einführt, hat auch zur Verwirrung und zum Widerstand bei der Bevölkerung geführt. Trotz der politischen Spannungen wird die Wärmewende von der neuen Bundesregierung weiter vorangetrieben, wobei großzügige Förderungen für Wärmepumpen beibehalten werden sollen.
Zentrale Rolle der kommunalen Wärmeplanung
Die kommunale Wärmeplanung wird als entscheidendes Element für den Erfolg der Wärmewende in Städten wie Hannover hervorgehoben. Diese Planung ermöglicht es Städten, konkrete Strategien für den Heizeinsatz in Zukunft zu entwickeln und zu dokumentieren, sodass Klimaziele für Privathaushalte realistischer umgesetzt werden können. Bis Ende 2024 hatten bereits 160 Kommunen ihre Wärmeplanung abgeschlossen, was auf eine zunehmende Dynamik in diesem Bereich hindeutet. Dadurch wird nicht nur der Umstieg auf erneuerbare Heizmöglichkeiten erleichtert, sondern auch der Anschluss von Haushalten an vorhandene Fernwärmenetze gefördert.
Herausforderungen und Chancen der Fernwärmeversorgung
Der Ausbau des Fernwärmenetzes in Hannover stellt eine große Herausforderung dar, da er voraussichtlich eine Verdopplung der bestehenden Infrastruktur erfordert. Während die Kosten für den Anschluss an das Fernwärmenetz hoch sein können, wird erwartet, dass öffentliche Förderungen einen Teil dieser Kosten decken können, insbesondere für Mehrfamilienhäuser. Der Ingenieur Michael Botmann hebt hervor, dass der bevorstehende Übergang von Kohle zu grüner Wärme in Hannover eine spannende Zeit für Techniker und eine massive Chance zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen darstellt. Bis 2035 plant Hannover, klimaneutral zu sein, was den Druck erhöht, die Wärmeversorgung auf nachhaltige Quellen umzustellen.
Die neue Bundesregierung will das unbeliebte Heizungsgesetz in Teilen zurücknehmen. Trotzdem gibt's große Fortschritte: in den Kommunen! Die schreiben gerade an ihren Wärmeplänen und investieren Milliarden ins grüne Heizen.
Wir waren in Hannover, wo eines der ehrgeizigsten Wärmeprojekte läuft. Die Stadt will den Anteil der Fernwärme an der Wärmeversorgung in den nächsten Jahren verdoppeln. Was so ein Umbau konkret bedeutet - und wo die Risiken liegen - erklären Susanne Tappe und Arne Schulz in dieser Kurzfolge.
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