Was Donald Trumps Zoll-Chaos mit den globalen Supply Chains macht (Gast: Thomas Heck, PwC, New York)
Feb 18, 2025
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Thomas Heck, USA- und China-Experte bei PwC in New York, diskutiert die chaotischen Handelsstrategien von Donald Trump. Er beleuchtet die Auswirkungen von Zöllen auf Aluminium und Stahl, vor allem für deutsche Automobilunternehmen. Außerdem wird Trumps Verhältnis zu China und die Reaktion Europas auf seine Handelsmaßnahmen analysiert. Herausforderungen wie der Fachkräftemangel in den USA und die zunehmende Automatisierung werden thematisiert, während deutsche Firmen beginnen, in den USA zu investieren.
Trumps aggressive Handelspolitik und Zollmaßnahmen haben insbesondere die Automobilbranche in Europa vor große Unsicherheiten und Herausforderungen gestellt.
Die Strategie europäischer Unternehmen, Investitionen in den USA zu erhöhen, wird durch Trumps Zölle und staatliche Subventionen verstärkt.
Die Notwendigkeit eines Dialogs zwischen europäischen und amerikanischen Regierungen wird betont, um die Auswirkungen der Handelsstrategien besser zu verstehen.
Deep dives
Einführung und akute Themen
Die Diskussion beginnt mit einer Übersicht über die aktuelle Situation der Handelspolitik unter Donald Trump, insbesondere hinsichtlich neuer Zölle auf Aluminium- und Stahlprodukte. Diese Zölle werden als weniger beunruhigend für deutsche Unternehmen betrachtet, da die Exporte in die USA ohnehin schon begrenzt sind. In der Automobilbranche hingegen besteht mehr Unsicherheit, da größere Zölle auf deutsche Autos erwartet werden könnten, was ernsthafte Auswirkungen auf die Herstellung und den Export haben würde. Die Runde diskutiert auch die Notwendigkeit, die Reaktionen der deutschen Unternehmen auf diese Handelsstrategie zu analysieren.
Trump und die Handelsstrategien
Die Gespräche beleuchten Trumps Ansatz, seine Zölle zunächst auf Kanada und Mexiko zu legen, während China vorerst außen vor bleibt, um politische Beziehungen zu pflegen. Die Experten vermuten, dass Trump versucht, die Zölle schrittweise einzuführen, um Druck auf verschiedene Handelsbeziehungen auszuüben. Es wird deutlich, dass europäische Unternehmen eine klare Strategie entwickeln müssen, um auf mögliche Zölle, insbesondere in der Automobilindustrie, zu reagieren. Die Diskussion suggerierrt, dass der Dialog zwischen den europäischen und amerikanischen Regierungen dringend erforderlich ist, um die Anforderungen besser zu verstehen.
Investitionsströme und Lokalisierung
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die zunehmende Lokalisierung und Investition europäischer Mittelständler in den USA, was durch die aktuellen Zölle beschleunigt wird. Die Experten weisen darauf hin, dass Unternehmen ihre Produktionskapazitäten in den USA aufbauen, um von niedrigeren Energiekosten und Staatssubventionen zu profitieren. Der Trend zur Lokalisierung ist nicht neu, aber die Zölle verschärfen die Situation und zwingen viele Unternehmen, ihre Strategien zu überdenken. Es wird diskutiert, dass diese Veränderungen langfristige Auswirkungen auf die Struktur des internationalen Handels haben könnten.
Nachhaltigkeit in der Handelspolitik
In der Diskussion wird auch auf den Einfluss von Trumps Handelspolitik auf nachhaltige Praktiken eingegangen. Während europäische Unternehmen bestrebt sind, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, könnte der Rückgang des Engagements in den USA für erneuerbare Energien ihre Pläne gefährden. Die Herausforderung besteht darin, dass Unternehmen möglicherweise in anderen Regionen Einsparungen erzielen müssen, um festgelegte Klimaziele einzuhalten, da der US-Markt nicht optimal unterstützt wird. Diese Ambivalenz zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit stellt sowohl eine Herausforderung als auch eine Gelegenheit für Unternehmen dar.
Zukunft der Handelsbeziehungen
Abschließend wird die Rolle von chinesischen Plattformen und deren Einfluss auf den US-Markt diskutiert, insbesondere im Zusammenhang mit dem Import von Waren aus China. Die Experten prognostizieren, dass die US-Regierung möglicherweise strengere Zollregelungen implementieren könnte, um die heimische Industrie zu schützen. Die Dynamik der Kleinimportsendungen wird als kritisch angesehen, und der Druck auf die Regelungen könnte die Produktionsstrategien der chinesischen Unternehmen verändern. Diese Veränderungen legen die Grundlage für ein komplexes Wettbewerbsumfeld, in dem europäische und amerikanische Unternehmen zunehmend miteinander interagieren.
Donald Trump bringt mit seiner aggressiven Handelspolitik und Zollankündigungen die globalen Supply Chains durcheinander. Wir diskutieren mit dem US- und China Experten Thomas Heck von PwC aus New York über die Auswirkungen und über geeignete Strategien für Unternehmen.
Unter anderem geht es um folgende Themen:
Trumps Handelskriege & Zölle:
Die neu angekündigten Zölle auf Aluminium und Stahl (25%).
Auswirkungen auf deutsche Unternehmen, insbesondere in der Automobilbranche.
Hintergründe zu Trumps Handelsstrategie:
Analyse der Reihenfolge der Zölle und mögliche politische Strategie.
Spekulationen über Trumps Verhältnis zu China und mögliche Verhandlungen.
Diskussion über USMCA (Freihandelsabkommen mit Mexiko und Kanada) und dessen mögliche Änderungen.
Europäische Reaktion auf Trumps Handelsmaßnahmen:
Wie vorbereitet ist Europa? Gibt es eine Gegenstrategie?
Diskussion über mögliche Vergeltungsmaßnahmen der EU.
Langfristige Auswirkungen auf Unternehmen & Produktionsverlagerung:
Trump will Unternehmen dazu bewegen, mehr in den USA zu investieren.
Erste deutsche Mittelständler beginnen, Fabriken in den USA zu errichten.
Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Industrie in Europa.
Rolle der Automobilbranche & Einfluss der Zölle:
Produktionsverlagerung in die USA als Antwort auf hohe Zölle und Energiekosten.
Herausforderung: Fehlen qualifizierter Arbeitskräfte in den USA.
Automatisierung als mögliche Lösung.
Widerstand aus der US-Automobilindustrie:
Ford & GM sind gegen Zölle, da sie von günstigen Lieferketten in Mexiko abhängig sind.
US-Pickup-Markt historisch durch hohe Zölle geschützt.
Mittelständler zieht es zunehmend in die USA:
Anzeichen, dass immer mehr deutsche Mittelständler sich in den USA ansiedeln.
Lokale Banken bereiten sich auf verstärkte M&A-Aktivitäten vor.
EU-Politik & mögliche Gegenmaßnahmen:
Omnibus-Papier als möglicher Versuch, europäische Unternehmen zu entlasten.
Regulierungsdruck als Wettbewerbsnachteil für Europa.
Trumps Einfluss auf Unternehmenskultur (DEI, Diversity-Themen):
Unternehmen passen ihre Diversity-, Equity- & Inclusion-Strategien an.
Unsicherheit darüber, ob es langfristige Auswirkungen haben wird.
Nachhaltigkeit & Klimapolitik unter Trump:
Rücknahme von Klimaschutzmaßnahmen in den USA.
Herausforderungen für europäische Unternehmen mit globalen Klimazielen.
Offshore-Windparks in den USA möglicherweise nicht mehr gefördert.
China & Plattform-Ökonomie (Shein, Temu, Zoll-Thematik):
Diskussion über Freigrenzen für Kleinsendungen in den USA und Europa.
Pläne der USA und EU, chinesische Billigprodukte stärker zu besteuern.
Anpassung chinesischer Plattformen an neue regulatorische Herausforderungen.
Hilfreiche Links:
Thomas Heck auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/thomas-heck/
Prof. Dr. Christoph Tripp. Christoph lehrt und erforscht das Thema Distributions- und Handelslogistik an der TH Nürnberg und ist unser Experte für alles was mit Handel und E-Commerce zu tun hat. Christoph auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/prof-dr-christoph-tripp-508b37172/
Erik Wirsing. Erik ist global für den Innovationsbereich bei DB Schenker verantwortlich und ist daher unser Fachmann für neue Ideen und Technologien in der Logistik. Erik auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/erik-wirsing/
Knut Alicke. Knut ist Partner bei McKinsey, Professor für Supply Chain Management an der Uni Köln und Karlsruhe und Co-Author des Bestsellers “From Source to Sold”. Knut auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/knut-alicke/
Moderiert wird die Sendung von Boris Felgendreher. Boris auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/borisfelgendreher/
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