#55 Welche Rolle Selbsthilfegruppen auf dem Weg in die Abstinenz spielen können – mit Michael Stieglmeier
Jan 31, 2024
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Michael Stieglmeier, seit 25 Jahren trocken und Gruppenleiter beim Blauen Kreuz München e.V., teilt seine Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen. Er spricht über die essentielle Rolle dieser Gruppen im Weg zur Abstinenz, die Kraft von Empathie und Gemeinschaft sowie die Herausforderungen, die er in seiner Kindheit erlebte. Michael betont, wie wichtig ehrliche Kommunikation und persönliche Entwicklung sind, während er die positiven Veränderungen durch Abstinenz und den Einfluss von Selbsthilfe auf das Leben der Betroffenen unterstreicht.
Selbsthilfegruppen bieten einen sicheren Raum für Austausch und helfen den Mitgliedern, sich mit ähnlichen Erfahrungen zu identifizieren und Isolation zu überwinden.
Die Vielfalt der Selbsthilfegruppen in Deutschland erlaubt es Betroffenen, passende Angebote zu finden, die ihren individuellen Bedürfnissen gerecht werden.
Michaels persönliche Geschichte verdeutlicht, wie Selbsthilfegruppen nicht nur zur Nüchternheit führen, sondern auch die Lebensqualität nachhaltig verbessern können.
Deep dives
Die Bedeutung von Selbsthilfegruppen
Selbsthilfegruppen spielen eine zentrale Rolle im Prozess der Nüchternheit, indem sie einen sicheren Raum bieten, in dem sich Menschen austauschen können, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Diese Gruppen fördern einen ressourcenorientierten Ansatz, indem sie den Teilnehmern helfen, Verantwortung für ihr Verhalten zu übernehmen und ihre eigenen Muster zu reflektieren. Durch den Austausch in diesen Gruppen können Mitglieder Unterstützung und Verständnis finden, was wesentlich für eine langanhaltende Abstinenz ist. Der sichere Raum, in dem alle Mitglieder offen über ihre Kämpfe sprechen können, trägt dazu bei, das Gefühl der Isolation zu überwinden, das oft mit Sucht verbunden ist.
Vielfalt der Selbsthilfeangebote
Es gibt in Deutschland ein breites Spektrum an Selbsthilfegruppen, die über die gemeinhin bekannten anonymen Alkoholiker hinausgehen. Organisationen wie das Blaue Kreuz und der Kreuzbund bieten alternative Ansätze und spezialisierte Gruppen an, die auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten sind. Diese Vielfalt ermöglicht es den Betroffenen, eine Gruppe zu finden, die zu ihnen passt, sei es aufgrund ihrer speziellen Umstände oder ihrer persönlichen Vorlieben. Solche Organisationen ermöglichen nicht nur den persönlichen Austausch, sondern bieten auch präventive Maßnahmen, die bereits in Schulen und Unternehmen eingesetzt werden.
Persönliche Geschichten und Herausforderungen
Die persönliche Geschichte von Michael Stiegelmeier verdeutlicht die Herausforderungen, die Menschen mit Sucht mit sich bringen. Er beschreibt, wie er schon in jungen Jahren in Kontakt mit Alkohol kam und damit versuchte, seine Unsicherheiten und Probleme zu bewältigen. Rückblickend erkennt er, dass sein Trinkverhalten oft von einem tiefen Unwohlsein und dem Drang, sich selbst zu betäuben, geprägt war. Diese Einsichten sind entscheidend, um zu verstehen, wie Suchtverhalten sich entwickelt und die eigene Identität beeinträchtigen kann.
Der Weg zur Nüchternheit
Michael erzählt, wie seine Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe sein Leben verändert hat und ihm half, nüchtern zu werden. Der Austausch mit anderen, die ähnliche Kämpfe durchlebt haben, sowie die Unterstützung und Ermutigung in der Gruppe haben seine Perspektive auf das Leben verändert. Zu Beginn wollte er nur seine Frau zurückgewinnen und war skeptisch gegenüber dem Nutzen der Selbsthilfe. Doch mit der Zeit erkannte er die Bedeutung der Gemeinschaft und wie wertvoll es ist, Erfahrungen und Fortschritte miteinander zu teilen.
Lebensqualität durch Abstinenz
Die Abstinenz hat zu einer signifikanten Verbesserung von Michaels Lebensqualität geführt. Er genießt nun die einfachen Dinge im Leben und schätzt die Authentizität seiner Erfahrungen ohne den Einfluss von Alkohol. Michael hebt hervor, dass die Vorteile der Nüchternheit nicht nur in der Vermeidung von Alkohol bestehen, sondern auch in der Fähigkeit, Beziehungen neu zu gestalten und Vertrauen wieder aufzubauen. Diese lebensverändernden Erfahrungen zeigen, wie wichtig es ist, das eigene Wohlbefinden an die erste Stelle zu setzen und die Unterstützung durch andere zu suchen.
Ich spreche mit Michael Stieglmeier darüber, welche Rolle Selbsthilfegruppen dabei spielen können, abstinent zu werden und langfristig zu bleiben. Michael lebt seit 25 nüchtern und ist ausgebildeter Gruppenleiter beim Blauen Kreuz München e.V.
Wenn Du Dich zusätzlich zum Interview mit Michael noch weiterführend über das Blaue Kreuz Müchen e.V. informieren möchtest, dann kannst Du das hier tun:
https://www.blaues-kreuz-muenchen.de/
Informationen zu Michaels Selbsthilfegruppe in München Bogenhausen findest Du hier:
https://www.blaues-kreuz-muenchen.de/content/selbsthilfegruppe-bogenhausen
Meine Onlinekurse "Die ersten 30 Tage ohne Alkohol mit Nathalie" und "Abstinenz stabilisieren" findest Du unter https://oamn.jetzt.
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