Ho Chi Minh, der aus bescheidenen Verhältnissen stammt, wird zur zentralen Figur der vietnamesischen Unabhängigkeitsbewegung. Sein Leben ist geprägt von dem historischen Konflikt mit den Franzosen und später den USA. Interessant ist die Diskrepanz zwischen seiner idealisierten Wahrnehmung in der westlichen Studentenkultur der 68er-Jahre und der Realität des Sozialismus in Vietnam. Zudem erfährt man von seinen geheimen politischen Manövern und den unerfüllten Wünschen für sein Begräbnis – ein faszinierender Einblick in das Leben eines beeindruckenden Nationalhelden.
14:47
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Mausoleum trotz Ho Chi Minh's Wunsch
Besucher ehren Ho Chi Minh in einem schweigenden Mausoleum in Hanoi mit langsamen Schritten.
Er liegt milde lächelnd und konserviert, obwohl er einfachere Begräbniswünsche hatte.
insights INSIGHT
Ho Chi Minh als 68er-Ikone
Ho Chi Minh wurde zur Ikone der linken Studentenbewegung der 1960er Jahre.
Viele Studenten wussten jedoch kaum über das real existierende Nordvietnam Bescheid.
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Der junge Nguyen Sinh Cung
Ho Chi Minh wurde als Nguyen Sinh Cung geboren und änderte seinen Namen mehrmals.
Er studierte in Vietnam, wurde aber verwiesen wegen Unterstützung antifranzösischer Steuerrebellionen.
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Als Nguyen Sinh Cung wird er am 19. Mai 1890 in einem nordvietnamesischen Dorf geboren. Als Ho Chi Minh, den Revolutionär und Freiheitskämpfer, kennt ihn bis heute die Welt.
In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Kath:
wie Ho Chi Minh vom Tellerwäscher zum Revolutionär wird,
dass er mit den Franzosen und den USA paktiert - und dafür in der eigenen Partei in die Kritik gerät,
von Ho Chi Minh und Che Guevara - zwei Ikonen der 68er-Bewegung,
warum sich Ho Chi Minh eigentlich ein ganz anderes Begräbnis gewünscht hat.
Ho Chi Minh ("Der weise Gewordene") kommt am 19. Mai 1890 in der vietnamesischen Stadt Kim Lien als Sohn eines Provinzbeamten zur Welt. Geboren wird er als Nguyen Sin Cung - im Laufe seines Lebens ändert er mehrfach seinen Namen. Er studiert in Moskau und ist doch immer mehr Nationalist als Kommunist im verworrenen Kampf um die Unabhängigkeit und die Einheit Vietnams.
Unter seiner Führung besiegen vietnamesische Kämpfer zuerst die französischen Kolonialherren und später die Supermacht USA. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass Ho Chi Minh diese Kriege gar nicht wollte. In Vietnam ist "Onkel Ho" noch immer eine Kultfigur, das Mausoleum in Hanoi bis heute eine Pilgerstätte.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Peter Neville, britischer Historiker und Verfasser einer Biographie über Ho Chi Minh
Martin Großheim, Historiker für vietnamesische Geschichte, Universität Seoul und Verfasser einer Biographie über Ho Chi Minh
Pierre Brocheux: Ho Chi Minh. A Biography. New York, 2007
Martin Großheim: Ho Chi Minh. Der geheimnisvolle Revolutionär. München, 2011
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