Florian, ein Betroffener von Sexsucht und Autor der Graphic Novel 'Xess', teilt seinen eindrucksvollen Weg, der mit problematischem Pornografiekonsum begann. Dr. Heike Melzer, Neurologin und Psychotherapeutin, erklärt die medizinischen Gesichtspunkte. Florian beschreibt, wie Sexualität zu Isolation führte und seine erfolglosen Therapieversuche. Zudem erläutert Dr. Melzer die SAFE-Regel als Selbstcheck für risikobehaftetes Verhalten. Die beiden ermutigen, dass Heilung möglich ist und Hilfsangebote wichtig sind.
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Früher Einstieg In Geheime Sexualität
Florian beschreibt, dass seine Sexualität früh und geheim begann und reale Beziehungen spät kamen.
Die heimliche Masturbation und Pornonutzung wurden für ihn zur Hauptsexualität und zur Isolation.
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Eskalation Nach Wegzug
Florian erzählt, wie der Konsum eskalierte, als er von zu Hause wegzog und Zugang leichter wurde.
Trotz starker Sucht blieb er arbeitsfähig, aber die Sexsucht dominierte seine Freizeit und Stimmung.
volunteer_activism ADVICE
Selbsthilfegruppen Als Schlüssel
Florian berichtet, dass Selbsthilfegruppen der entscheidende Schritt seiner Genesung waren.
Er rät Betroffenen, Gruppen als effektive Unterstützung neben Therapien ernsthaft zu versuchen.
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In zahlreichen Folgen haben wir Sex und alles, was dazu gehört ja bereits in höchsten Tönen belobigt. Sex ist - aller Seiten Einverständnis vorausgesetzt natürlich - gesund, freudstiftend, man kommt mal aus den Klamotten, bewegt sich, Sex geht nicht auf die Leber und ist auch was für den schmalen Geldbeutel. Ist also vielen anderen Betätigungen unbedingt vorzuziehen. Was soll also an einer regen Libido bitte schlecht sein? Das verraten wir euch in diesem FLEXIKON zum Thema Sexsucht. Denn was ziemlich häufig als schlechte Entschuldigung für übergriffiges Verhalten dient, ist für wirklich Sexsüchtige körperlich und seelisch genauso quälend, wie der Doppelkorn für den Alkoholiker oder der Crackstein für den Drogenabhängigen. Und hier kommt die gute Nachricht! Man kann was dagegen tun!
So wie Florian. Er stolpert schon als 8- oder 9-jähriger in eine ungesunde Sexualität. Echte Befriedigung erfährt er nur isoliert. Pornos, Zeitschriften, Bordelle. Auch wenn Florian in einer Partnerschaft ist, bleibt seine Sucht nach pornografischem Material. Er spürt richtigen Suchtdruck. Das geht nicht nur ins Geld, Florian hat Angst, dass sein Doppelleben auffliegt.
Wie bei stofflichen Drogen, gehört auch bei Sexsucht eine Dosissteigerung dazu. Als sich Florian bei Fantasien erwischt, vor denen er sich selbst erschrickt, legt er bei einem Therapeuten die Karten auf den Tisch.
Menschen wie Florian landen nicht selten in der Praxis von Dr. Heike Melzer. Im Wartezimmer der Neurologin, Sexual- und Paartherapeutin sitzen zunehmend Menschen, die mit der ständigen Verfügbarkeit von Reizen nicht gut haushalten können. Denn mit dem immer größer werdenden Angebot pornografischer Inhalte, steigt auch die Anzahl derer, die sich abends nicht auf Sex mit der Partnerin oder dem Partner freuen, sondern darauf warten, dass alle im Bett sind, um sich endlich ins virtuelle Erotikabenteuer zu stürzen.
Hier kommen die Links zur Folge:
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