Dr. Iris Chaberny, Expertin für klinische Hygiene, und Dominik Bloh, Gründer des Duschbusses Go Banyo, diskutieren über Hygienestandards und deren soziale Auswirkungen. Chaberny erklärt, dass regelmäßiger Unterwäschewechsel vor allem sozialen Gründen dient. Bloh teilt seine Erfahrungen als obdachloser Mensch und betont die Bedeutung von Hygiene für Würde und Teilhabe. Sie beleuchten den Trend „Non-Bathing“ und diskutieren die Herausforderungen von Obdachlosen im Hinblick auf Hygiene und Infrastruktur.
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Hände Waschen Als Lebensversicherung
Wascht euch regelmäßig die Hände, denn Hände sind unser wichtigstes Werkzeug und Überträger von Erregern.
Vermeidet Kreuzkontamination nach rohem Hähnchen oder Eiern durch konsequentes Händewaschen und Oberflächenreinigung.
insights INSIGHT
Zu Viel Waschen Schadet Der Haut
Zu häufiges Waschen zerstört den schützenden Hautfilm und macht die Haut anfälliger für Risse und Infektionen.
Balance ist wichtig: ausreichend reinigen, aber nicht die natürliche Schutzbarriere zerstören.
insights INSIGHT
Wann Unterwäsche Wechseln Wichtig Ist
Medizinisch gesehen ist tägliche Unterwäsche nicht strikt nötig, außer bei offenen Wunden oder feuchter Umgebung.
Synthetische Stoffe können eine "feuchte Kammer" bilden und Geruch sowie Infektionsrisiken begünstigen.
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Jeden Tag eine frische Unterhose – das gehört zur Werkseinstellung eines Erwachsenen. DACHTEN wir.
Und dann kam diese Umfrage, Ende 2023: Jeder vierte Mann lässt den Wechselturnus hin und wieder schleifen und zieht nur jeden zweiten Tag ein frisches Höschen an. Oder jeden dritten.
Ist das Thema Nachhaltigkeit an dieser Stelle wirklich gut platziert? Oder gibt es nicht doch gute Gründe, mindestens alle 24 Stunden nach frischer Wäsche zu kramen?
Hygienestandards sind offensichtlich ganz unterschiedlich verteilt.
Die einen rubbeln sich täglich zwei Mal unter der Dusche die obere Epidermis klinisch rein, die anderen lassen halt auch mal schleifen.
Oder machen sowas wie „No Bathing“ – kein Deo, kein Duschgel, und nur einmal die Woche unter die Dusche springen.
Wie viel Hygiene ist zu viel, wann muss man mal nachwischen, und machen wir uns vielleicht völlig umsonst verrückt?
Das haben wir Dr. Iris Chaberny gefragt, Leiterin des Instituts für Krankenhaus- und Umwelthygiene am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.
Eigentlich gibt es nur einen Grund für einen regelmäßigen Unterwäschewechsel, sagt Frau Dr. Chaberny, und der ist von sozialer Natur.
Wer unangenehm riecht, hats im Kollegen- und Freundeskreis einfach schwerer. Krank wird man von Schweißrändern und Müffelbuxen eher nicht.
Für Dominik Bloh war eine warme Dusche lange purer Luxus.
11 Jahre war der Hamburger obdachlos. Heute schreibt er Bücher und hat „Go Banyo“ gegründet.
Ein umgebauter Linienbus mit 3 kleinen Bädern, in denen Wohnungslose eine viertel Stunde hinter sich abschließen und heiß duschen können.
Denn wer sich nicht waschen kann, erzählt Dominik, der vereinsamt.
Wer nicht gut riecht, bekommt keine Wohnung, macht keine Behördengänge, der isoliert sich und verliert seine Würde.
Und hier Annes Studien:
https://www.galaxus.de/de/page/deutschland-im-goblin-mode-jeder-vierte-mann-wechselt-seine-unterwaesche-nicht-taeglich-26725
https://www.galaxus.ch/de/page/koerperhygiene-umfrage-so-ungepflegt-ist-europa-30930
Und das hier legen wir euch ebenfalls ans Herz:
OKF
https://www.ardaudiothek.de/sendung/okf-ortskontrollfahrt/13548087/
und
OZ. Graffiti-Künstler. Schmierfink. Rebell.
https://www.ardaudiothek.de/sendung/oz-graffiti-kuenstler-schmierfink-rebell/14107933/
flexikon@ndr.de