

#27 Wieso Lernen auch Destabilisieren bedeutet: Über das Dilemma des Evaluierens
Mar 7, 2021
Stefan Kühl, Organisationssoziologe an der Universität Bielefeld und Experte für Evaluation, diskutiert mit Andreas Hermwille die spannende Rolle von Evaluationen in Organisationen. Sie erläutern, dass Evaluationen oft der Legitimierung dienen, während echtes Lernen Strukturveränderungen erfordert. Kühl warnt vor der Resilienz von Organisationen gegenüber Veränderungen und betont die Notwendigkeit, Lernziele klar von Legitimationszielen zu trennen. Zudem wird die Strategie der Entkopplung vorgestellt, um sowohl externe Legitimation als auch internes Lernen zu fördern.
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Episode notes
Evaluation Als Gesellschaftlicher Standard
- Evaluation gilt in der modernen Gesellschaft als grundsätzlich positiv und unverzichtbar.
- Sie wird routinemäßig eingesetzt, um Maßnahmen rückblickend oder vorausschauend zu bewerten.
Legitimation Durch Evaluation
- Evaluationen erfüllen eine verdeckte Legitimationsfunktion in Organisationen.
- Positive Erfolgsraten werden oft kommuniziert, um Externe und Öffentlichkeit zu beruhigen.
Lernen Führt Zu Strukturveränderung
- Ernst gemeinte Evaluationen erzeugen Lernimpulse, die meist Strukturveränderungen erzwingen.
- Organisationen müssen auf diese Erkenntnisse reagieren, sonst bleibt individuelles Lernen wirkungslos.