Marc-Uwe Kling ist ein erfolgreicher Autor und Regisseur, bekannt für seine Känguru-Chroniken. Im Gespräch geht es um die Herausforderungen des Filmemachens und die enorme Arbeit hinter seinem neuen Känguru-Film. Kling reflektiert über seinen Kontrollzwang, kreative Prozesse und die Frage, wie viel Zweifel gesund ist. Themen wie Kapitalismus, Verschwörungstheorien sowie die Verantwortung in Krisenzeiten werden lebhaft diskutiert. Humor, Kunst und gesellschaftliche Reflexionen prägen sein Schaffen und die Gespräche.
Marc-Uwe Kling plädiert für offenen Dialog in der Gesellschaft, um Missverständnisse zu überwinden und Einheit zu fördern.
Die Herausforderungen der Filmregie haben Klings Wertschätzung für die Arbeit anderer Kreativer und die Komplexität der Produktion erhöht.
Sein kreativer Prozess basiert auf Improvisation und persönlicher Erfahrung, wobei er die Balance zwischen Kreativität und Druck betont.
Kling nutzt Humor, um ernste Themen anzusprechen und das Publikum zum Nachdenken über gesellschaftliche Fragen zu bewegen.
Deep dives
Mark-Uwe Klings Einstellung zu gesellschaftlichen Konflikten
Mark-Uwe Kling betont die Notwendigkeit, im Angesicht gesellschaftlicher extreme Strömungen, wie dem Faschismus, den Dialog zu suchen. Anstatt sich von verschiedenen Meinungen oder politischen Ansichten abzugrenzen, plädiert er für persönliche Gespräche und einen offenen Austausch. Dies zeigt seine Bereitschaft, unterschiedliche Perspektiven zu akzeptieren und Menschen in kritischen Diskussionen zuzuhören. Ein solcher Ansatz könnte zu einem besseren Verständnis und mehr Einheit in der Gesellschaft führen.
Herausforderungen bei der Filmerstellung
Im Rahmen der Veröffentlichung seines neuen Films 'Die Känguru-Verschwörung' reflektiert Kling über die Herausforderungen, die mit der Regie eines Films verbunden sind. Er stellte fest, dass die Arbeitsbelastung während der Filmproduktion enorm ist und oft unvorhersehbare Dimensionen annimmt. Diese Erfahrungen haben ihm die Faszination und Komplexität des Filmemachens nähergebracht. Gleichzeitig hat es seine Wertschätzung für die Arbeit anderer Filmschaffender erhöht.
Der kreative Prozess hinter Klings Werken
Kling erläutert, wie seine Texte entstehen und beschreibt seinen kreativen Prozess, der durch Improvisation und Spaß an der Sache geprägt ist. Er betont die Wichtigkeit des Timings und der Struktur in seinen Geschichten, die oft aus persönlichen Erlebnissen hervorgehen. Diese Erkenntnis führt zu einem Dialog über die Balance zwischen Kreativität und dem Druck, regelmäßig neue Inhalte zu produzieren. Klings Offeneinstellung zu Kritik und Selbstreflexion trägt dazu bei, dass er kontinuierlich an seinen Arbeiten wächst.
Gesellschaftskritik und aktuelle Themen
Kling bringt aktuelle gesellschaftliche Themen wie Kapitalismus, Verschwörungstheorien und die Klimakrise zur Sprache und verwebt sie in seine Kunst. Er sieht seine Rolle als Künstler nicht nur als Unterhalter, sondern als jemanden, der auch zum gesellschaftlichen Diskurs anregt. In seinem neuen Film thematisiert er, wie Menschen durch Fehlinformationen und gesellschaftlichen Druck beeinflusst werden können. Diese kritische Auseinandersetzung mit der Realität regt das Publikum dazu an, selbst zu hinterfragen und aktiv zu werden.
Der Einfluss von Kunst und Humor
Ein zentraler Punkt in Klings Werk ist die Verbindung von Humor und ernsten Themen. Er nutzt Komik, um komplexe und oft bedrückende Themen auf ansprechende und zugängliche Weise zu behandeln. Dessen ungeachtet merkt er an, dass Humor ein kraftvolles Werkzeug sein kann, um Menschen zum Nachdenken zu bringen. Diese Balance zwischen Unterhaltung und Botschaft ist für ihn entscheidend, um das Publikum zu erreichen und für wichtige Themen zu sensibilisieren.
Der persönliche Umgang mit dem Erfolg
Kling spricht darüber, wie sich sein Leben und seine Ansichten durch den anhaltenden Erfolg seiner Werke verändert haben. Trotz des Ruhms und der damit verbundenen Vorteile betont er, dass es wichtig ist, seinen eigenen Wurzeln treu zu bleiben und den Kontakt zur Realität nicht zu verlieren. Um den Überblick zu behalten, umgeht er persönliche Überkonsumation und versucht, sich auf die Aspekte seines Schaffens zu konzentrieren, die ihm Freude bereiten. Diese Erdung hilft ihm, die Integrität in seiner Kunst zu bewahren.
Zukunftsvisionen und gesellschaftliche Verantwortung
Im Gespräch äußert Kling seine Gedanken über die Herausforderungen der Zukunft und die Verantwortung, die Künstler in dieser Zeit tragen. Er betont, dass kreative Köpfe eine wichtige Rolle spielen, um Visionen zu entwickeln, die auf sozialen und ökologischen Fragen basieren. Kling ist überzeugt, dass die Kunst eine Plattform bieten kann, um wichtige gesellschaftliche Diskussionen anzustoßen und Veränderungen zu bewirken. Denkbar ist, dass seine Werke auch dazu beitragen, eine optimistischere Sicht auf zukünftige Entwicklungen zu fördern.
Marc-Uwe Kling ist vor allem Autor, aber seit Kurzem auch Regisseur. Die Bände seiner Känguru-Chroniken zählen zu den größten Erfolgen der deutschen Gegenwartsliteratur. Der “Vater des Kängurus” begeistert mit seinen Werken Jung und Alt, während über ihn persönlich nur sehr wenig bekannt ist. Denn: Marc-Uwe Kling gibt eigentlich keine Interviews. Umso mehr habe ich mich gefreut, als er sich entschlossen hat, diese Gewohnheit in Frage zu stellen.
Es hat auch etwas mit seinem neuen Film zu tun. Der zweite Känguru Film “Die Känguru Verschwörung” kommt am 25. August in die Kinos. Marc-Uwe hat Regie geführt und sich ein bisschen verschätzt. Denn er hatte keine Ahnung, wie viel Arbeit in so einem Film steckt und möchte nun noch mehr, dass man das sieht. Und es lohnt sich!
Wir sprechen über seine Biografie, seinen Kontrollzwang und seinen Erfolg. Ich wollte wissen, wie der sich mit seinen linken Idealen verbinden lässt. Es geht um das Zweifeln und das Zweifeln am Zweifeln. Marc erklärt wie seine Texte entstehen, was für ihn Arbeit ist, welchen Luxus er sich leistet und worüber er sich Sorgen macht. Wir sprechen über den Kapitalismus, über Verschwörungstheorien, über das NeinHorn (seine andere tierische Erfindung) und ein bisschen über das Känguru.