Lieferant für die EU - Warum viele Serben den Lithium-Abbau nicht wollen
Nov 17, 2024
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In West-Serbien gibt es massive Proteste gegen den Lithium-Abbau, der mit ökologischen Schäden und Verlust der Heimat verbunden ist. Die Bevölkerung sorgt sich um Wasserressourcen und gesundheitliche Risiken, während die Regierung oft eigene Interessen verfolgt. Der geplante Abbau hat wirtschaftliche Versprechungen für die EU, doch die Anwohner kämpfen für ihre Rechte. Der Konflikt zeigt ein demokratisches Defizit und unterschiedliche Perspektiven auf die Sicherheitsmaßnahmen und Umweltauswirkungen.
Die serbische Bevölkerung protestiert gegen den Lithium-Abbau, um ihre Umwelt und Lebensgrundlagen vor möglichen Schäden zu schützen.
Das geplante Lithiuum-Projekt wird von der serbischen Regierung als strategisch wichtig erachtet, während Kritiker Korruption und mangelnde Transparenz anprangern.
Deep dives
Proteste gegen das Lithium-Bergwerk
In Serbien haben landwirtschaftliche Anwohner vehement gegen das geplante Lithium-Bergwerk von Rio Tinto protestiert, um ihre Lebensgrundlagen und das Wohl ihrer Gemeinden zu verteidigen. Demonstranten wie Zlatko Kokanovic, ein Landwirt aus der Region, fordern den Erhalt ihrer Heimat und warnen vor den potenziellen Gefahren der industriellen Aktivitäten, darunter Luft- und Wasserverschmutzung durch toxische Abfälle. Anwohner berichten von bereits festgestellten Umweltschäden in anderen Bergbaugebieten, was zur Verstärkung ihrer Unsicherheit und Ablehnung führt. Der Protest hat sich zu einer breiten Bewegung entwickelt, die unter anderem auch von oppositionellen Politikern unterstützt wird, um auf die vermeintliche Missachtung der Öffentlichkeit und Umweltstandards durch die Regierung aufmerksam zu machen.
Risiken durch Chemikalien und Gesundheitsbedenken
Die chemische Professorin Dragana Djordjevic äußert starke Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen des geplanten Bergwerks, insbesondere in Bezug auf die Schäden durch giftige Chemikalien und das Risiko von Gesundheitsgefährdungen für die Anwohner. Sie warnt, dass das Bergbaugebiet möglicherweise ein Reservoir für giftige Elemente wie Arsen und Blei birgt, die bei der Verarbeitung der Mineralien freigesetzt werden könnten. Die bisherigen Alarmzeichen, wie mögliche Boden- und Wasserverunreinigungen, könnten alarmierende Vorboten für eine drohende Katastrophe sein, wenn der Bergbau tatsächlich beginnt. Trotz der Versprechen von Rio Tinto, dass alle Prozesse umweltfreundlich gestaltet werden, bleibt das Misstrauen in der Bevölkerung stark, da Anwohner bereits negative Erfahrungen aus anderen Bergbauprojekten gemacht haben.
Politische und wirtschaftliche Interessen
Das Lithium-Projekt wird auch als strategisch wichtig für die EU betrachtet, um die Abhängigkeit von Importen zu verringern und die eigenen Klimaziele zu erreichen. Die serbische Regierung, unter Präsident Aleksandar Vucic, wird jedoch von Kritikern beschuldigt, die Öffentlichkeit nicht ausreichend über die Risiken zu informieren und möglicherweise von den finanziellen Strömen des Projekts zu profitieren. Kritiker befürchten, dass die Corruption in der Politik ein ernsthaftes Hindernis für die erfolgreiche Überwachung von Umweltstandards darstellt. Das Eintreten Vucic’s für das Projekt lässt vermuten, dass er sich westliche Unterstützung erhofft, während die Anwohner um ihre Rechte und Zukunft kämpfen.
In West-Serbien gibt es eines der größten Lithium-Vorkommen Europas. Zum Abbau des Rohstoffs für E-Auto-Batterien gibt es eine Absichtserklärung zwischen Serbien und der EU. Aber ein großer Teil der serbischen Bevölkerung stellt sich quer. Soos, Oliver www.deutschlandfunk.de, Hintergrund
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