#101 Tiktok, Teil 2: Wie man Kinder und Jugendliche vor Gewalt, Verhetzung und Extremismus schützt
Sep 5, 2024
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Esim Karakuyu und Fabian Reicher, Jugendsozialarbeiter und Experten für Extremismus, diskutieren über die Gefahren von TikTok für Kinder und Jugendliche. Sie beleuchten bedrohliche Online-Kampagnen und geben wertvolle Tipps, wie Eltern und Erzieher die Kommunikation mit Heranwachsenden fördern können. Zudem wird erörtert, wie man das Vertrauen junger Menschen gewinnen kann, um sie vor schädlichen Inhalten zu schützen. Die beiden Experten widmen sich auch der Herausforderung, jugendliche Nutzer in kritische Diskussionen einzubeziehen und sie zur Selbstermächtigung anzuregen.
TikTok birgt nicht nur Gefahren wie Gewalt und Extremismus, sondern erfordert auch, dass Erwachsene informiert sind, um Jugendliche zu schützen.
Eine offene Kommunikation zwischen Erwachsenen und Jugendlichen ist entscheidend, damit besorgniserregende Inhalte auf sozialen Medien besprochen werden können.
Soziale Medien können als Plattformen für positive Veränderungen dienen, wenn sie von Informierten genutzt werden, um Vielfalt und soziale Gerechtigkeit zu fördern.
Deep dives
Die Gefahren von TikTok
Die Plattform TikTok birgt mehrere Gefahren, besonders für Jugendliche. Neben unterhaltsamen Inhalten finden sich auch extremistische und gewaltverherrlichende Videos, die potenziell zu Radikalisierungen führen können. Anschauliche Beispiele wie der Fall eines Influencers, der seine Ex-Frau bedrohte und durch eine Online-Hetzkampagne auffiel, zeigen die gravierenden Auswirkungen solcher Inhalte. Diese Situation verdeutlicht die Notwendigkeit, dass Erwachsene über die Inhalte auf TikTok informiert sind, um mit Jugendlichen darüber ins Gespräch zu kommen.
Eltern und Lehrer als Ansprechpartner
Eltern und Lehrer spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Jugendliche auf die Gefahren von Social Media aufmerksam zu machen. Es ist wichtig, ein offenes Gespräch zu führen und Interesse an den Online-Aktivitäten der Jugendlichen zu zeigen. Indem Erwachsene einen Raum für Diskussionen schaffen, erhöhen sie die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder über besorgniserregende Inhalte berichten. Eine vertrauensvolle Verbindung ermöglicht es, auch heikle Themen zu besprechen und präventiv gegen problematische Einflüsse vorzugehen.
Auswirkungen auf Frauen
Die Geschichten von Frauen in sozialen Medien, insbesondere die von Anis, verdeutlichen die alltäglichen Herausforderungen und Risiken, die mit Online-Diskussionen über Gewalt verbunden sind. Anis, die in der Öffentlichkeit über ihre Gewaltbeziehung sprach, versuchte, ihre Geschichte zu teilen und gleichzeitig ein Zeichen zu setzen. Jedoch zeigt ihr Werdegang, dass auch starke Frauen von patriarchalen Strukturen und negativen Erzählungen der sozialen Medien betroffen sind, was die Notwendigkeit für mehr Empowerment und Unterstützung betont. Diese Realität lässt viele Frauen wieder in passive Rollen zurückfallen, was den Kreislauf der Gewalt und Missbrauchs zurück verstärkt.
Die Rolle der Sozialarbeiter
Sozialarbeiter haben die Verantwortung, Jugendlichen praktische Hilfe und Unterstützung zu bieten, die über das bloße Aufzeigen von Gefahren hinausgeht. Sie können als Bindeglied zwischen Jugendlichen und Erwachsenen agieren und die Gefühlswelt der jungen Menschen besser verstehen. Durch den Austausch und die Reflexion über die Inhalte, mit denen Jugendliche konfrontiert werden, können Sozialarbeiter helfen, deren Erlebnisse sinnvoll zu verarbeiten. So entsteht ein Raum, in dem Jugendliche ihre eigenen Gedanken und Empfindungen öffentlich diskutieren können, frei von Vorurteil und Kritik.
Nutzung von sozialen Medien als Ressource
Soziale Medien wie TikTok sind nicht nur Plattformen für problematische Inhalte, sondern können auch als wertvolle Ressourcen für positive gesellschaftliche Veränderungen dienen. Mit der richtigen Herangehensweise können Jugendliche Lernmaterialien und Ermutigungen für Fortschritt, Vielfalt und Inklusion finden. Viele aktive Content Creator teilen wertvolle Inhalte zu Themen wie soziale Gerechtigkeit und Gleichheit, was das Potenzial hat, junge Menschen zu inspirieren. Diese Möglichkeiten sollten von Sozialarbeitern und Lehrern genutzt werden, um Jugendlichen eine positive Online-Erfahrung zu ermöglichen.
Von Edith Meinhart. Der Influencer Mois trat online eine Hetzkampagne gegen seine Ex-Frau los, bedrohte sie mit dem Tod und rief zu Gewalt gegen sie auf. Sie wehrte sich daraufhin und machte die Geschichte ihrer jahrelangen Gewaltbeziehung öffentlich. Wie geht es in der Causa nun weiter, mit der sich "Die Dunkelkammer" in Folge 91 ausführlich beschäftigt hat? Was lässt sich daraus lernen? Und vor allem: Wie bleiben Erwachsene mit Kindern und Jugendlichen im Gespräch über all das Verstörende, das ihnen auf der Videoplattform tagtäglich begegnet? In der aktuellen Episode schildern Esim Karakuyu und Fabian Reicher, Jugendsozialarbeiter bei der Beratungsstelle Extremismus, nicht nur, welche konkreten Gefahren auf Tiktok lauern, sondern geben auch Tipps, wie man sich am besten dagegen wappnet.Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit.
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