Alassa Mfouapon erlebte während seiner Flucht über das Mittelmeer nicht nur Lebensgefahr, sondern fand auch in Europa keine Sicherheit und Unterstützung.
Die BILD-Zeitung inszenierte Alassas Fall als Kampagne, die seine Schilderungen und die Realität der Flüchtenden verzerrte und für öffentliche Diffamierung sorgte.
Deep dives
Flucht über das Mittelmeer
Alassa Fuapong und seine Familie flohen 2017 über das Mittelmeer in der Hoffnung auf ein sicheres Leben in Europa. Auf einem Schlauchboot auf dem Wasser erlebten sie verzweifelte Stunden, als die libysche Marine auf sie schoss. Alassa beschreibt den herzzerreißenden Moment, als das Schlauchboot kaputt ging und die Menschen schwimmen mussten, um ihre Freiheit zu erreichen. Endlich gerettet, dachte er, dass er nun Sicherheit gefunden habe, ahnte jedoch nicht, welche Schwierigkeiten ihn in Europa erwarten würden.
Lebensbedingungen in Italien und Deutschland
Nach seiner Ankunft in Italien fand Alassa sich in einem Lager wieder, wo ihm die Hoffnung auf ein normales Leben verwehrt blieb. Italien war ein harter Ort für Asylbewerber, wo viele obdachlos wurden und kaum Unterstützung erhielten. Schließlich entschloss sich Alassa, nach Deutschland zu reisen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Doch auch hier wurde er mit Vorurteilen konfrontiert, als die populistische Rhetorik gegen Flüchtlinge in der Politik und den Medien allgegenwärtig wurde.
Der Einfluss der BILD-Zeitung
Alassas Fall wird in den Medien, insbesondere von der BILD-Zeitung, zu einer Kampagne gegen ihn genutzt, was zu einer massiven Diffamierung führte. Die Berichterstattung war einseitig und konstruierte einen Feind, ohne die Perspektive der Geflüchteten oder die Komplexität ihrer Situationen zu berücksichtigen. Alassa wurde als Symbol für gescheiterte Asylpolitik dargestellt, was zu einer Welle von Hass und Drohungen führte. Diese negative Darstellung hat nicht nur sein Leben belastet, sondern auch seine Hoffnung auf ein sicheres und akzeptiertes Leben in Deutschland untergraben.
Kampf um Gerechtigkeit
Inmitten der Anfeindungen entschied sich Alassa, gegen die BILD-Zeitung rechtlich vorzugehen, um seine Geschichte und seine Rechte zu verteidigen. Sein Kampf gegen die Medienpräsenz führte schließlich zu einer Entscheidung des Deutschen Presserats, der Alassa recht gab. Diese Erfahrung gab ihm nicht nur Hoffnung, sondern auch die Möglichkeit, der Stimme zu sein, die viele Geflüchtete brauchten. Alassa zeigte, dass es möglich ist, gegen ein mächtiges System einzutreten und für Gerechtigkeit zu kämpfen, auch wenn die persönliche Belastung enorm ist.
Die BILD funktioniert über Schlagzeilen. Und für die ist sie bereit, fast alles zu tun. Als Alassa Mfouapon 2017 über das Mittelmeer nach Europa flieht, sehnt er sich nach Sicherheit. Stattdessen droht ihm erneut Gefahr. Und die BILD ist Schuld daran. Allassas Fall zeigt, mit welchen Mitteln die BILD arbeitet, um an ihre Schlagzeilen zu kommen. Er zeigt, wie sie Kampagnen fährt, Debatten beeinflusst und Realitäten verschiebt.
*Diese Folge wurde im Nachhinein überarbeitet.
Wenn ihr selbst betroffen seid oder Menschen kennt, die betroffen sind, kontaktiert bitte die Telefonseelsorge – online oder kostenlos unter 0800-1110111 oder 0800-1110222. Besteht die Gefahr der Suizidgefährdung, könnt ihr unter der 112 einen psychiatrischen Notdienst oder den Rettungsdienst rufen. Mehr Informationen zum Thema findet ihr auch bei der Deutschen Depressionshilfe.