Oliver Soos, ARD-Korrespondent aus Südosteuropa, und Alexandra Tomanić, Leiterin einer NGO in Belgrad, diskutieren die anhaltenden Studentenproteste in Serbien. Sie beleuchten die Forderungen nach Gerechtigkeit und einem funktionierenden Rechtssystem, die durch den tragischen Bahnhofsunfall ausgelöst wurden. Die Repression der Regierung, der Einsatz von Schallwaffen gegen Demonstrierende und die Diversität der Protestbewegung stehen im Fokus. Zudem thematisieren sie die geopolitischen Herausforderungen und die Unterstützung der Studierendenbewegung in Europa.
28:56
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Breiter gesellschaftlicher Protest in Serbien
Die Proteste begannen mit Studenten nach dem tödlichen Einsturz des Bahnhofs-Vordachs.
Mittlerweile unterstützen zwei Drittel der Bevölkerung die Bewegung als breiten gesellschaftlichen Protest.
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Fokus auf Rechtsstaatlichkeit statt Personen
Die Demonstrationen richten sich nicht direkt gegen Präsident Vucic, sondern für Rechtsstaatlichkeit.
Die Forderung ist für unabhängige Institutionen, freie Medien und faire Wahlen, statt Ersatzpolitiker zu fordern.
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Vielfältige politische Hintergründe vereint
Die Protestbewegung umfasst verschiedene politische Richtungen, von linken Studenten bis zu nationalistischen Teilnehmern.
Die Demonstranten vereint der Wunsch, das korrupte Regime von Präsident Vucic zu stürzen.
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Seit Monaten schon gehen in Serbien Studierende auf die Straßen von Belgrad, ihre Forderungen fasst eine Studentin mit den Worten zusammen: "Wir wünschen uns Gerechtigkeit in unserem Staat, damit wir uns alle sicher fühlen können. Das ist das Wichtigste für uns alle." Auslöser für die Demonstrationen war der Einsturz eines Bahnhofsvordachs in der Stadt Novi Sad bei dem mittlerweile 16 Menschen gestorben sind. Es wird vermutet, dass bei der Renovierung des Bahnhofs Gelder in dunklen Kanälen verschwunden sind und das steht für die Korruption im Land. Serbiens Präsident Aleksandar Vučić bewegt sein Land außenpolitisch auf einem Kurs zwischen der Annäherung an der Europäische Union und gleichzeitig guten Beziehungen zu Russland. Seit dem Beginn der Proteste steht er unter enormen Druck, wenngleich es auch bisher keine Forderungen nach seinem Rücktritt gibt.
Mit ARD-Korrespondent Oliver Soos aus dem Studio Südosteuropa sprechen wir darüber, wie sich die Proteste auf die ganze serbische Gesellschaft auswirken, und ob sie für Präsident Vučić nicht doch gefährlich werden könnten? Wir klären, was es mit dem Ruf „pumpaj“ auf sich hat, den die Protestierenden ständig nutzen und wir gehen der Frage nach, was inzwischen bekannt ist über den möglichen Einsatz einer Schallwellenkanone gegen die Protestierenden.
Aleksandra Tomanić, Leiterin einer regionalen Nichtregierungsorganisation in Belgrad hat sich selber ein Bild von den Demonstrationen gemacht. Sie kann von der Stimmung berichten Und sie geht der Frage nach, ob Serbien durch die Proteste tatsächlich verändert werden könnte.
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Moderation: Janina Werner Redaktion: Heribert Roth und Srdjan Govedarica Mitarbeit: Nils Neubert Redaktionsschluss: 16.04.2025
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Diese und alle weiteren Folgen des Weltspiegel Podcasts findet ihr hier: https://www.ardaudiothek.de/sendung/weltspiegel-podcast/61593768/
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Podcast Tipp: „Dok 5 - Das Feature“ https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/dok5/index.html l