"Das ist kein Theaterdonner. Trump meint das ernst"
Feb 5, 2025
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Constanze Stelzenmüller, geopolitische Expertin vom Brookings Institut, spricht über Donald Trumps Einfluss auf die Weltpolitik. Sie erläutert, dass Trump tatsächlich einen Plan verfolgt, um die US-Vormachtstellung zu zementieren. Das Gespräch beleuchtet auch die strategischen Bemühungen der Biden-Regierung in der Zusammenarbeit mit der EU und die geopolitischen Spannungen, die durch den Aufstieg extremistischer Bewegungen in Europa entstehen. Stelzenmüller diskutiert die Verantwortung der Bürger zur Stärkung demokratischer Werte und blickt optimistisch auf zukünftige internationale Kooperationen.
Trumps geopolitisches Vorgehen zeigt einen klaren Plan zur Sicherung der amerikanischen Vormachtstellung, was gravierende Auswirkungen auf internationale Beziehungen hat.
Das politische Klima und das Wachstum populistischer Bewegungen erfordern einen aktiven Schutz der Demokratie und Unterstützung für engagierte Politiker.
Deep dives
Die Wahrnehmung von Weltführern
Die Diskussion beleuchtet die Wahrnehmung von globalen Führern wie Donald Trump, Vladimir Putin und Xi Jinping. Der Gesprächspartner hebt hervor, dass, während er sich im letzten Jahr eingehender mit der politischen Situation in Russland und China beschäftigt hat, das Bild von Trump in den Medien allzu präsent und greifbar ist. Dieses ständige Bewusstsein über die Handlungen Trumps kann zu einer gewissen depressiven Haltung führen, da die Informationsflut die Menschen oft überfordert. Dies führt zu der Feststellung, dass das Verständnis für komplexe weltpolitische Zusammenhänge erforderlich ist, um eine differenzierte Sicht zu entwickeln.
Der Wandel der transatlantischen Beziehungen
Die geopolitische Rolle Deutschlands und Europas hat in den Augen amerikanischer Entscheidungsträger an Bedeutung verloren, insbesondere seit Joe Biden im Amt ist. Obwohl zu Beginn von Bidens Präsidentschaft großes Interesse an der transatlantischen Zusammenarbeit bestand, ist diese Wahrnehmung mittlerweile getrübt. Die Europäer scheinen in ihrer Verpflichtung, vor allem in der Unterstützung der Ukraine, nicht immer zuverlässig zu sein, was das Vertrauen in deren politische Stabilität mindert. Die Schwierigkeiten und Herausforderungen der deutschen Ampelregierung führen zu einem distanzierten Blick auf Europa, was sich in der politischen Agenda der USA widerspiegelt.
Politische Umwälzungen unter Trump
Die neue US-Regierung unter Trump wird als planmäßig und strukturiert beschrieben, im Gegensatz zu den chaotischen Eindrücken der früheren Amtszeit. Trump verfolgt anscheinend einen klaren Plan, um innere und äußere Veränderungen durchzusetzen, indem er ökonomische Zwangsmaßnahmen als Hauptinstrument der Außenpolitik betrachtet. Dies betrifft nicht nur die Beziehungen zu autokratischen Staaten, sondern auch zu ehemaligen Verbündeten, wodurch die internationalen Beziehungen stark beeinträchtigt werden könnten. Es zeichnet sich eine gefährliche Entwicklung ab, da der Glauben an eine einheitliche westliche Wertegemeinschaft schwächer wird.
Der Einfluss des politischen Klimas auf die Demokratie
Das politische Klima und die zunehmende Aggressivität gegenüber politischen Akteuren stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Demokratie dar. Es wird betont, dass individuelle Verantwortung nötig ist, um demokratische Werte zu verteidigen und gegen Extremismus anzukämpfen. Die Gesellschaft muss sich aktiv für den Schutz demokratischer Institutionen einsetzen, um zu verhindern, dass populistische Bewegungen an Boden gewinnen. Diskutierte Erlebnisse, wie der Rückzug von Abgeordneten aus der Politik aufgrund von Belastungen, verdeutlichen die Notwendigkeit der Unterstützung von Politikern, die sich für die Demokratie engagieren.
Kaum ist Donald Trump ins Weiße Haus gezogen, sorgen sich Grönland, Panama und Kanada vor einer US-Invasion. Wie wird der US-Präsident die Weltpolitik weiter verändern? Müssen wir Angst vor ihm haben? Und ist da nur Chaos, oder lassen sich schon Muster erkennen? „Man verpasst das Drama dieses Augenblicks, wenn man nicht wahrhaben will, dass Trump einen Plan hat“, sagt die USA-Constanze Stelzenmüller vom think tank Brookings: „Er will die amerikanische Vormacht in der Welt bleibend zementieren.“ Aber wie genau?
In jeder Folge von "Auch das noch – der freundliche Krisenpodcast" sprechen ZEIT-Politikredakteurin Petra Pinzler und Wissenschaftsredakteur Stefan Schmitt über eine Krise der Gegenwart: Es geht um die Klimakrise, das Artensterben, die Energiekrise und Kriege. Jedes Mal hilft eine Expertin oder ein Experte dabei, zu verstehen, wie alles zusammenhängt. Nicht um zu verzweifeln, sondern weil Verstehen der erste Schritt zur Lösung ist. Und um Lösungen geht es natürlich auch.
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