Sprache entwickelte sich kreativ mit Geräuschen und Gesten zum Homo erectus hin.
Dolmetschen als Kunstform erleichtert internationale Kommunikation und politisches Verständnis.
Esperanto fördert Völkerverständigung durch eine internationale Plansprache.
Deep dives
Ursprung der Sprache: Von babilonischer Sprachverwirrung zu frühen Kommunikationsformen
Von der babilonischen Sprachverwirrung bis zum Beginn der Sprachentwicklung beim Homo erectus vor etwa einer Million Jahren: Die Ursprünge der menschlichen Kommunikation sind von kreativer Sprachnutzung geprägt. Es wird angenommen, dass Menschen zunächst einfache Botschaften mit Geräuschen oder Gesten übermittelten, bevor sich die Sprache weiterentwickelte. Forscher wie Sverka Johansson vermuten, dass die Vielfalt der Sprachen durch Kontakte entstand und die Grammatik sich entwickelte, als Menschen begannen, Geschichten am Lagerfeuer zu erzählen.
Dolmetschen als Brücke zwischen Sprachgrenzen und Kulturen
Dolmetschen hat eine lange Geschichte und fand sogar schon bei den Nürnberger Prozessen statt. Die professionelle Arbeit der Dolmetscher, die simultan übersetzen, ist eine Kunstform, die Herausforderungen mit sich bringt. Beim Dolmetschen ist es unerlässlich, Blickkontakt zu halten und die Mimik und Gestik zu verstehen, um Missverständnisse zu vermeiden. Obwohl Fehler passieren können, spielt Dolmetschen eine entscheidende Rolle in der internationalen Kommunikation und politischen Verständigung.
Esperanto: Eine künstlich geschaffene Sprache mit globaler Vision
Esperanto wurde Ende des 19. Jahrhunderts als internationale Plansprache entwickelt, um die Kommunikation zwischen Menschen verschiedener Kulturen zu erleichtern. Die Schöpfung von Esperanto durch Ludwik Lejzer Zamenhof war von humanistischen Idealen geprägt und sollte zur Völkerverständigung beitragen. Obwohl Esperanto etwa zwei Millionen Sprecher weltweit hat, steht die Sprache vor Herausforderungen wie geschlechtsneutraler Sprache und einer diskutierten Weiterentwicklung. Trotzdem bleibt Esperanto ein wichtiges Beispiel für den Versuch, Brücken zwischen Sprachgrenzen zu bauen.
Texte auswendig lernen durch Reime und Wiederholung
Durch das Schreiben, Hören und ständige Wiederholen von Texten, vor allem durch Reime, können Texte besser im Gedächtnis behalten werden. Der Prozess des Schreibens und Murmelns trägt dazu bei, dass schon beim Verfassen eines Textes Teile davon bereits im Gedächtnis verankert sind, was das Auswendiglernen erleichtert. Der Podcaster beschreibt, wie er durch stetiges Üben und Wiederholen auch ältere Texte noch auswendig behalten kann, betont jedoch, dass in Pandemiezeiten das aktive Üben der Texte notwendiger wurde, da die Auftrittsmöglichkeiten weniger wurden.
Poetry Slam als schnelle Feedbackquelle und kreativer Einfluss
Der Podcast thematisiert die Vorteile des Poetry Slams als Feedbackquelle und Inspirationsquelle für Texte. Im Vergleich zu traditionellen literarischen Veröffentlichungswegen bietet der Slam die Möglichkeit, Feedback sofort zu erhalten und anhand von direkten Reaktionen des Publikums die eigene Performance zu verbessern. Die intensive Auseinandersetzung mit Reimen und Sprachstrukturen im Slam-Umfeld regt die Kreativität an und trägt zur Entwicklung von individuellen Schreibstilen bei. Dabei wird auch auf die Rolle von KI und Bots in der Texterstellung eingegangen und wie sie als Ergänzung und Inspiration für künstlerische Prozesse genutzt werden können.
Sprache ist ein zentrales Element unseres gesellschaftlichen Lebens. Mit Sprache machen wir uns verständlich, kommunizieren unsere Bedürfnisse. Mit Sprache drücken wir Emotionen und Gefühle aus. Die ersten Sprachen haben sich schon in der Zeit des Homo erectus, also vor mehr als einer Million Jahre entwickelt. Durch Begegnung und Kommunikation haben sich immer wieder neue Sprachen gebildet. Doch im Laufe der Geschichte wurde unsere Sprachenvielfalt immer wieder bedroht. Heute gibt es noch rund 7000 Sprachen auf der Welt. Und viele davon sind bereits gefährdet. In dieser Podcast-Folge wollen wir aber nicht nur wissen, wann und warum der Mensch begonnen hat, zu sprechen. Sondern auch, was Sprache über die zwischenmenschliche Kommunikation hinaus bedeuten kann. Etwa in Kunst und Politik.
Weitere Interviewpartner:innen:
Lars Sverker Johansson
Carolin Ulmer
Andreas Zick
Literatur:
Die Bibel. Altes und Neues Testament. „Genesis 11.“ In der Übersetzung von Martin Luther.
Ruth Berger (2009): Warum der Mensch spricht: Eine Naturgeschichte der Sprache. Frankfurt, Eichborn.
Sabine Fiedler (1999): Plansprache und Phraseologie. Empirische Untersuchungen zu reproduziertem Sprachmaterial im Esperanto. Frankfurt a. M., Lang.
Sverker Johansson (2021): The dawn of language: The story of how we came to talk. Quercus.
Francisco Martínez Hoyos (2014): Breve historia de Hernán Cortés. Ediciones Nowtilus.
Fabian Navarro (2022): Miez Marple und die Kralle des Bösen. Goldmann.
Thomas Stolz, Ingo H. Warnke u. Daniel Schmidt-Brücken (2016): Kolonialismus und Sprache. Eine interdisziplinäre Einführung zu Sprache und Kommunikation in kolonialen Kontexten. Berlin, De Gruyter.
Andreas Zick, Beate Küpper (2015): Wut, Verachtung, Abwertung. Rechtspopulismus in Deutschland. Hrsg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer und Dietmar Molthagen, Dietz.
Sprecher:innen: Benedikt Boecker, Konstantin Flemig, Inga Haupt, Andrea Kath, Felix Leibelt, Autor:innen und Redaktion objektiv media GmbH: Janine Funke und Andrea Kath
Technik: Moritz Raestrup
Musik: Extreme Music
Fachliche Beratung: Daniela Ssymank
Produktion: objektiv media GmbH im Auftrag des ZDF
Redaktion ZDF: Katharina Kolvenbach
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