Kaiser Daoguang kämpfte gegen die Opiumsucht, die während seiner Herrschaft in China wütete. Seine drastischen Maßnahmen, wie die Verbrennung von 20.000 Kisten Opium, führten zum Ersten Opiumkrieg und einer militärischen Niederlage gegen die Briten. Der Einfluss des Opiums auf die chinesische Gesellschaft und seine Rolle im ungleichen Handel zwischen Ost und West werden beleuchtet. Zudem wird die Verbindung zwischen den Opiumkriegen und der späteren nationalen Wiedergeburt unter Mao Zedong diskutiert.
14:46
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Mohnblumen-Zwischenfall
David Cameron trug 2010 in China eine Mohnblume am Revers.
Dies wurde als Affront wegen der Opiumkriege interpretiert.
insights INSIGHT
Chinas Erniedrigung
Die Opiumkriege gelten als Beginn der nationalen Erniedrigung Chinas.
Kaiser Daoguang wird für die Niederlagen mitverantwortlich gemacht.
insights INSIGHT
Handel mit China
China war im 18./19. Jahrhundert Exportland und der Westen importierte u.a. Tee und Seide.
Der Westen suchte nach einem Produkt, um die Handelsbilanz auszugleichen.
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In seiner Amtszeit grassiert in China die Opiumsucht: Kaiser Daoguang verliert den Ersten Opiumkrieg gegen die Engländer. Der Herrscher stirbt am 25.02.1850.
In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:
welchen persönlichen Grund Kaiser Daoguang für seinen Kampf gegen den Opiumkonsum hat,
wie sich das Ende des ersten Opiumkrieges auf Hongkong auswirkt,
was die erneute Niederlage im zweiten Opiumkrieg für China bedeutet,
wie der Aufstieg von Mao Zedong damit zusammenhängt,
warum Mohnblüten-Anstecker 2010 international für diplomatische Verstimmung sorgen.
Im 17., 18. und 19. Jahrhundert ist China ein Exportland. Der Westen liebt chinesische Waren: Porzellan, Tee, Gewürze, Seide. Das Problem: Die Ausländer müssen dafür mit Silber bezahlen - und der Silberpreis steigt. Der Westen will darum die negative Handelsbilanz ausgleichen.
Das tut er mit indischem Opium, das von europäischen Handelsgesellschaften nach China eingeführt wird. Um den gewünschten Absatzmarkt zu schaffen, geben die Europäer die Droge zunächst billig ab, um Abhängigkeiten zu erzeugen. Danach schrauben sie den Preis hoch.
Das will sich Chinas Kaiser Daoguang nicht bieten lassen. Er lässt 20.000 Kisten mit indischem Opium britischer Händler verbrennen - die Hälfte der jährlich nach China geschmuggelten Drogen. Die Briten reagieren militärisch und siegen. Kurz nach dem Ersten Opiumkrieg stirbt Daoguang am 25. Februar 1850. Doch damit ist die aufgezwungene westliche Einflussnahme auf China lange nicht vorbei, mit dramatischen Folgen der Schwächung und Destabilisierung des Landes.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Nadine Böhm-Schnitker (Anglistin und Kulturwissenschaftlerin, Privatdozentin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Klaus Mühlhahn (Sinologe, FU Berlin, und Präsident Zeppelin Universität, Friedrichshafen)
Klaus Mühlhahn: Geschichte des modernen China - Von der Qing-Dynastie bis zur Gegenwart. München 2021
Jonathan D. Spence: Chinas Weg in die Moderne. München/Wien 1995
Karl Gützlaff: Leben des Kaisers Taokuang. Leipzig 1852
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