Lüttich: erste größere Angriffsoperation der deuschen Armee
Die Eroberung der belgischen Stadt Lüttich im August 1914 war der erste größere Angriff der deutschen Armee im Ersten Weltkrieg. Lüttich wird – damals eine neue Kriegstechnik – vom
Zeppelin aus bombardiert.
Dieses aufwändige Hörbild inszeniert den Angriff wie eine spielerische Angelegenheit. Tatsächlich sind Tausende in diesen Kämpfen gestorben. Zwischendurch hört man den bekannten Propaganda-Schlachtruf: "Jeder Schuss ein Russ', jeder Stoß ein Franzos', jeder Tritt ein Brit'."
Kämpfe waren härter und für die Deutschen verlustreicher als erwartet
Der Chef des Großen Generalstabes Alfred von Schlieffen sah in einer Denkschrift von 1905 vor, einen zukünftigen Krieg gegen Frankreich unter Verletzung der belgischen, luxemburgischen und niederländischen Neutralität zu führen. Helmuth von Moltke lehnte allerdings eine Einbeziehung der Niederlande in den deutschen Aufmarschraum aus militärischen und kriegswirtschaftlichen Gründen ab.
Die deutschen Planer veranschlagten die zu erwartende Stärke des Gegners auf etwa 6.000 Mann Feldtruppen und 3.000 Mann Garde Civique. Die Kampfkraft der belgischen Truppen hielt man auf deutscher Seite für gering. Tatsächlich aber betrug die Zahl der Truppen fast 40.000 Mann und die Kämpfe dauerten vom 4. bis zum 16. August 1914.
Insgesamt erreichte die deutsche Führung trotz des nach militärischen Kriterien gescheiterten "Handstreichs" die mit der Operation verfolgten Ziele. Allerdings waren der hierfür nötige Aufwand an Kräften und Mitteln sowie die erlittenen Verluste weitaus größer als vorab kalkuliert.
Verletzung der Neutralität Belgiens
Die Verletzung der belgischen Neutralität hatte die Deutschen in der Weltpresse zu "Monstern" gemacht. US-amerikanische Kriegsanleihen wurden u.a. mit dem Slogan "Remember Belgium" (erinnert Euch daran, was Belgien passiert ist) vermarktet.
Quelle: DRA