

Die Kanonbildung des Neuen Testaments
Aug 6, 2025
In dieser Folge spricht Alexander Weiß, Professor für alte Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt und Experte für frühes Christentum, über die Kanonbildung des Neuen Testaments. Er beleuchtet die Übergänge von mündlicher Tradition zu schriftlicher Überlieferung im ersten und zweiten Jahrhundert. Besonders interessant ist die Rolle von Markion und seine selektive Sicht auf die Schriften. Weiß diskutiert auch die Autorität der neutestamentlichen Texte sowie die Abgrenzung zu apokryphen Schriften, die von kirchlichen Autoritäten als irrelevant betrachtet wurden.
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Episode notes
Historische Entwicklung des Neutest-Kanons
- Die Kanonbildung des Neuen Testaments war ein langer Prozess über mehrere Jahrhunderte.
- Erste Schriften entstanden im 1. Jahrhundert, eine klare Kanonvorstellung entwickelte sich erst im 2. Jahrhundert.
Kanonbewusstsein in 2. Petrus 3,16
- Petrus 3,16 zeigt ein frühes Kanonbewusstsein, indem apostolische Briefe wie die von Paulus als Heilige Schrift behandelt werden.
- Dies signalisiert den Beginn der Anerkennung normativer neuer Schriften neben dem Alten Testament.
Markion als Katalysator des Kanons
- Markion war ein reicher Händler, der den Kanon radikal einschränkte und einen eigenen zusammenstellte.
- Seine Forderungen beschleunigten die kirchliche Klärung und Abgrenzung des Kanons.