Papst Franziskus' Rückkehr nach einer Lungenentzündung hat das öffentliche Interesse verstärkt, besonders während der wichtigen Osterfeierlichkeiten im Vatikan.
Die katholische Kirche erlebt in Europa und Nordamerika einen Rückgang, während sie in Afrika und Lateinamerika wächst, was mit sozialen Fortschritten verknüpft ist.
Deep dives
Papst Franziskus' Rückkehr und der Vatikan zur Osternzeit
Papst Franziskus ist nach einer mehr als fünf Wochen andauernden Behandlung aufgrund einer schweren Lungenentzündung ins Vatikan zurückgekehrt. Dies hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt, insbesondere in der Zeit kurz vor Ostern, als viele Gläubige auf seinen Auftritt warteten. Der Vatikan erlebte eine Phase erhöhten Interesses, da die Medien und die Bevölkerung gebannt verfolgten, ob der Papst an den wichtigsten Feierlichkeiten teilnehmen könnte. Die Zusammenarbeit unter den Angestellten im Vatikan war spürbar, da sie sich um die Gesundheit des Papstes sorgten und das bevorstehende Osterfest mit großer Aufmerksamkeit planten.
Säkularisierung und der Rückgang der Kirchenbindung
In vielen westlichen Ländern, insbesondere in Europa, ist ein deutlicher Rückgang der Kirchenbindung zu beobachten, während in anderen Regionen der Welt die katholische Kirche an Zulauf gewinnt. Die Säkularisierung hat zu einer Entfremdung von institutionellen Bindungen geführt, die nicht nur die Kirche, sondern auch politische und soziale Institutionen betrifft. Viele Menschen finden in Ostern zunehmend weniger einen Bezug zum Glauben oder zur Kirche, sondern sehen es eher als ein Frühlingsfest. Diese Beobachtungen werden durch Statistiken zur Anzahl der Kirchenaustritte und der Berufungen zum Priester- und Ordensleben untermauert.
Globale Wachstumsunterschiede in der katholischen Kirche
Die katholische Kirche wächst insbesondere in Regionen wie Afrika und Lateinamerika, während sie in Europa und Nordamerika schrumpft. Dieser Wachstumskontrast wird teilweise mit Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung, wie der Reduzierung der Kindersterblichkeit, in diesen Regionen in Verbindung gebracht. Dies deutet darauf hin, dass die Attraktivität des katholischen Glaubens in diesen Kulturen stark mit sozialen Fortschritten verknüpft ist. Gleichzeitig sorgen negative Ereignisse wie Missbrauchsskandale in westlichen Ländern für ein Abnehmen des Glaubens und der praktizierten Religiosität.
Der Einfluss und die Macht der katholischen Kirche
Die katholische Kirche hat eine komplexe Beziehung zu ihrer politischen Macht, die oft als 'Soft-Power' beschrieben wird. Papst Franziskus wird als eine moralische Instanz wahrgenommen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt, jedoch an Einfluss in einer zunehmend säkularisierten Welt verliert. Die Kirche hat bei gewissen gesellschaftlichen Themen, wie der Abtreibung oder Sterbehilfe, nach wie vor eine Stimme, ihre Meinungsstärke jedoch schwindet. Zukünftige Herausforderungen wird die Kirche jedoch auch in Bezug auf Diskriminierung, Geschlechtergleichheit und das Aufrechterhalten des Glaubens in einer sich wandelnden Gesellschaft meistern müssen.
Rechtzeitig zu den Feiertagen hat sich Papst Franziskus soweit erholt, dass er an Osterfeierlichkeiten im Vatikan teilnehmen kann, zumindest teilweise. Ostern ist das höchste Fest der Katholischen Kirche. Weil heuer noch dazu ein Heiliges Jahr ist, herrscht im Vatikan sowieso Ausnahmezustand. Dabei steckt die Kirche, zumindest in Europa und in Nordamerika, in der Krise. In anderen Teilen der Welt wächst sie – warum eigentlich, ist Religiosität einer Form von Spiritualität gewichen und was kommt auf diesen Papst und vor allem den nächsten zu – darüber spricht Veronika Fillitz in dieser Folge von „gehört vertieft“ mit der Vatikan-Journalistin Gudrun Sailer und mit dem Religionspädagogen Anton Bucher von der Universität Salzburg. Dieser Podcast begleitet das Mittagsjournal vom 18.4.20
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