Autoritarismus-Studie - So rechtsextrem ist Deutschland
Nov 14, 2024
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Die zunehmende Unzufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland wird thematisiert. Besonders alarmierend ist das Wachstum von Ausländerfeindlichkeit, vor allem in Westdeutschland. Der Anstieg autoritärer Einstellungen, insbesondere unter Jugendlichen, wird analysiert. Die Rolle der Medien und deren Einfluss auf die Wahrnehmung komplexer Themen wird hinterfragt. Zudem werden verborgene Wurzeln des Rechtsextremismus beleuchtet und neue Erkenntnisse zur Verbindung zwischen sozialer Ungleichheit und extremistischer politischer Unterstützung präsentiert.
Die Leipziger Autoritarismus-Studie zeigt, dass unzufriedenes Vertrauen in die Demokratie und steigende Ausländerfeindlichkeit in Westdeutschland miteinander verknüpft sind.
Ein besorgniserregender Anstieg rechtsextremer Ansichten, vor allem in der Mitte der Gesellschaft, verdeutlicht die Notwendigkeit, soziale Bedürfnisse besser zu verstehen.
Deep dives
Ursprünge des Rechtsextremismus
Rechtsextremismus hat tiefere Wurzeln in der Gesellschaft, die nicht nur an den Rändern, sondern auch in der Mitte verankert sind. Eine neue Studie hat gezeigt, dass ein erheblicher Teil der Befragten rechtsextreme Ansichten äußert, wobei rund 4,5 Prozent ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild vertraten. Besonders auffällig ist, dass bei spezifischen Aussagen, wie beispielsweise zur Ausländerfeindlichkeit, die Zustimmung in den letzten Jahren gestiegen ist. Dies verdeutlicht, dass es sich nicht nur um marginale Ansichten handelt, sondern um ein zunehmendes gesellschaftliches Phänomen, das in einem breiteren Kontext betrachtet werden muss.
Anstieg von Ausländerfeindlichkeit und Chauvinismus
Die Studie hat besorgniserregende Anstiege in den Dimensionen Ausländerfeindlichkeit und Chauvinismus dokumentiert. Beispielsweise stimmten fast 34 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass Deutschland durch Ausländer in gefährlichem Maße überfremdet sei, was einen Anstieg von fast 8 Prozent im Vergleich zur vorherigen Erhebung darstellt. Diese Tendenz zeigt sich insbesondere im Westen Deutschlands, wo die Werte für Ausländerfeindlichkeit drastisch angestiegen sind. Sowohl die latente Zustimmung als auch die manifeste Zustimmung zu xenophoben Aussagen nehmen zu, was auf ein potenziell mobilisierbares rechtsextremes Potenzial hinweist.
Sanktionsmechanismen der Demokratie
Die Unzufriedenheit mit der Demokratie hat in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere im Westen, wo nur noch 89 Prozent der Befragten der Demokratie als Idee zustimmen. Diese sinkende Zustimmung könnte dazu führen, dass rechtsextreme Einstellungen und autoritäre Elemente verstärkt akzeptiert werden. Ein weiterer Aspekt der Studie betont, dass Ressentiments nicht nur ein Randphänomen darstellen, sondern wahlentscheidend geworden sind, was bedeutet, dass viele Menschen ihre Wahlentscheidungen zunehmend auf soziale und ethnische Identitäten stützen. Dies ist besonders alarmierend, da es zeigt, dass die Grundwerte der Demokratie erodieren und ein tieferes Verständnis für die zugrunde liegenden sozialen Bedürfnisse erforderlich ist.
Die Unzufriedenheit mit der Demokratie nimmt zu, Ausländerfeindlichkeit wächst zurzeit in Westdeutschland stark an. Nur zwei Ergebnisse der Leipziger Autoritarismus-Studie. Gründe dafür sehen Forschende auch im Schwarz-Weiß-Denken vieler Menschen. Kühn, Kathrin; Seibel, Patric www.deutschlandfunk.de, Systemfragen
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