
Radiowissen 50 Jahre Psychiatrie-Enquete - Der Anfang vom Ende der "Irrenhäuser"
Nov 25, 2025
Vor 50 Jahren war die psychiatrische Versorgung in Westdeutschland geprägt von unmenschlichen Zuständen und Überbelegung. Ein Bericht der Enquetekommission zeigte gravierende Missstände auf und führte zu Reformen. Fachleute reflektieren die dunkle Geschichte, einschließlich der NS-Vergangenheit und der fehlenden Aufarbeitung. Die Regeneration hin zu ambulanten Angeboten und neuen Therapieansätzen wird erörtert. Trotz Fortschritten bleibt das Stigma und der Fachkräftemangel ein drängendes Problem in der psychiatrischen Versorgung.
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Episode notes
Erfahrungen Aus Den frühen 1980ern
- Lena beschreibt eindrücklich die katastrophalen Zustände in frühen Psychiatrien, etwa belegte Betten im Flur und Fixierung mit Riemen.
- Sie berichtet von starken Nebenwirkungen früher Psychopharmaka und dem Gefühl, sich aufgegeben zu haben.
Stationsalltag In München 1971
- Michael von Kranach schildert seine Anfangszeit 1971 als Stationsarzt in einem großen Wachsaal mit etwa 20 Betten und offen sichtbarem WC.
- Er erinnert, wie ein Pfleger allein an einem Tisch die Abteilung bewachte und Patienten in Schlafmänteln lagen.
Historische Idee Von Heilender Umgebung
- Im späten 19. Jahrhundert entstanden groß angelegte Anstalten mit Parks, weil man Ruhe für die Nerven als heilsam ansah.
- Diese Anlagen boten damals oft Komfort wie fließend Warmwasser, den viele Bürger in Städten noch nicht hatten.
