Kerstin Kohlenberg, langjährige USA-Korrespondentin der ZEIT und Autorin des Buches "Das amerikanische Versprechen", diskutiert mit Wolfgang die aktuellen Herausforderungen der amerikanischen Gesellschaft. Sie beleuchtet persönliche Geschichten von Trump-Anhängern und Aktivisten, um die politische Polarisierung zu verdeutlichen. Die Rolle von sozialen Medien in der Radikalisierung wird ebenfalls thematisiert. Kohlenberg reflektiert über die Zukunft der transatlantischen Beziehungen und die Verantwortung des Journalismus in diesen bewegten Zeiten.
Die Notwendigkeit, die Perspektive auf Trump zu ändern, wird betont, um die zugrunde liegenden gesellschaftlichen Spannungen besser zu verstehen.
Die Erfolgsgeschichte von Magali verdeutlicht, wie Einwanderer trotz schwieriger Umstände ihren amerikanischen Traum verwirklichen können.
Deep dives
Die Perspektive auf Donald Trump
Einblick in die روایت von Donald Trump wird gegeben, indem die Diskussion über den bisherigen Umgang mit seiner Präsidentschaft und den aktuellen Wahlkampf thematisiert wird. Es wird hervorgehoben, dass die Reaktion auf Trump und ähnliche politische Figuren sich ändern muss, um die Gesellschaft besser zu verstehen. Dabei wird angemerkt, dass traditionelle Werte und Ansichten hinterfragt und neue Perspektiven eingenommen werden sollten, um den Einfluss solcher Figuren realistisch einschätzen zu können. Diese Neubewertung könnte helfen, die zugrunde liegenden gesellschaftlichen Spannungen und Herausforderungen besser zu begreifen.
Die Rolle von Elon Musk und unkonventioneller Politik
Die zukünftige politische Dynamik unter Trump und seiner Administration wird thematisiert, wobei der Einfluss von unkonventionellen Akteuren wie Elon Musk beleuchtet wird. Seine Kontakte zu Putin und sein zukünftiger Einfluss auf politische Entscheidungen könnten auf neue, unorthodoxe Ansätze in der Außenpolitik hindeuten. Diese Konzepte werden als Herausforderungen für das traditionelle politische System dargestellt, das möglicherweise nicht mehr an seine eigenen Regeln gebunden ist. Es wird die Frage aufgeworfen, ob eine solche Herangehensweise langfristige positive oder negative Auswirkungen auf die globale geopolitische Landschaft haben könnte.
Die Biografie von Steven und die Kapitolstürmung
Die Geschichte von Steven, einem Krankenpfleger, der bei der Kapitolstürmung am 6. Januar 2021 anwesend war, stellt einen zentralen Punkt dar. Seine Hintergründe, die von einer schwierigen Kindheit geprägt sind, werfen Licht darauf, wie soziale Umstände politische Einstellungen beeinflussen können. Obwohl sein Handeln extrem und radikal erscheint, wird betont, dass seine Erfahrungen ihn zu einem Trump-Anhänger gemacht haben. Dies zeigt die Komplexität der Identität und der politischen Überzeugungen vieler Amerikaner.
Magali: Ein amerikanischer Traum
Die Erzählung von Magali, die als Tochter illegaler Einwanderer die US-Staatsbürgerschaft hat, beleuchtet die unterschiedlichen Erfahrungen von Einwanderern in Amerika. Ihre Erfolge stehen im Kontrast zu dem oft negativen Narrativ über Migranten und unterstreichen, dass sie aus eigener Kraft ihren amerikanischen Traum verwirklicht hat. Ihr Leben und ihre Entscheidungen bieten einen einzigartigen Blick auf die Chancen und Herausforderungen für Latinos in den USA. Diese Geschichte verdeutlicht die Komplexität der Einwanderung in den USA und wie verschiedene Perspektiven zu unterschiedlichen politischen Einstellungen führen.
Kerstin Kohlenberg war langjährige USA-Korrespondentin der ZEIT und hat ein Jahr nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington ihren Podcast “Die Patrioten” veröffentlicht. Sie hat sich intensiv mit den unterschiedlichsten Menschen im Land beschäftigt und in ihrem neuesten Buch “Das amerikanische Versprechen - Vom Streben nach Glück in einem zerstrittenen Land” drei Menschen begleitet und portraitiert, um das Land am Beispiel ihrer Leben besser zu verstehen. Es geht um Stephen, der beim Sturm auf das Kapitol dabei war und die erste Person, die die Absperrung zum Regierungsgebäude durchdrungen hat, Walter, der in der Bronx aufgewachsen ist und als Black Lives Matter-Aktivist erfolgreich wurde, sowie Magali, das Kind einer mexikanischeren Mutter die keine offiziellen Papiere hat, aber es “geschafft” hat, den immer noch verheißungsvollen Amerikanischen Traum zu leben.
Im Gespräch mit Wolfgang bespricht Kerstin Kohlenberg die Notwendigkeit die Perspektive auf Trump zu ändern, um mit seinem erneuten Wahlsieg besser umgehen zu können und darüber, wie sich die Regeln in der politischen Kommunikation verändert haben. Außerdem nähern sich die beiden der Frage, wie die Zukunft von transatlantischen Beziehungen während einer zweiten Amtszeit von Trump aussehen könnten und welchen großen Herausforderungen sich derJournalismus in einer so polarisierten Gesellschaft stellen muss.