Christoph Münger, Auslandchef des Tages-Anzeigers, und Fabian Fellmann, USA-Korrespondent, diskutieren die umstrittene Amtsübernahme von Donald Trump. Sie analysieren die aggressive Migrationspolitik und die rechtlichen Implikationen seiner Maßnahmen. Die geopolitischen Spannungen, insbesondere Trumps Idee, den Panama-Kanal zurückzuholen, werden ebenfalls thematisiert. Außerdem wird Trumps Rhetorik und ihr Einfluss auf die Gesellschaft beleuchtet, während die wirtschaftlichen Herausforderungen im Kontext des Machtwechsels zwischen Trump und Biden betrachtet werden.
Donald Trumps aggressive Rhetorik während seiner Antrittsrede vertieft die politischen Spaltungen in den USA und erneuert Wahlkampfthemen.
Seine umstrittenen Maßnahmen zur Einwanderungspolitik stellen die traditionelle Rolle der USA als sicheres Asylland in Frage.
Deep dives
Trumps Antrittsrede und sein Stil
Donald Trump begann seine Antrittsrede mit einem selbstbewussten Bekenntnis zu einem 'goldenen Zeitalter' für Amerika, wobei er betonte, dass die USA wieder respektiert werden würden. Anstatt eine staatsmännische Rede zu halten, verhielt er sich eher wie im Wahlkampf und kritisierte die vorherige Regierung scharf, indem er sie als korrupt und inkompetent bezeichnete. Diese aggressive Rhetorik, bei der er sogar im Beisein von Joe Biden und Kamala Harris auftrat, bricht mit den bisherigen normativen Erwartungen an einen Präsidenten und zeigt seinen unkonventionellen Stil. Dies zeigt sich besonders darin, dass er weiterhin Wahlkampf-Themen aufgriff und seine Anhänger ermutigte, an seine Vision zu glauben, trotz seiner neuen Rolle als Präsident.
Politische Spaltung und Unruhe
Trump macht in seiner Rede deutlich, dass er nicht die Absicht hat, die Nation zu einen, sondern vielmehr die bereits vorhandenen politischen Spaltungen zu vertiefen. Er spricht von einem 'Verrat' durch die neue Regierung, ohne Biden namentlich zu nennen, und schürt damit Ressentiments gegen die Demokraten. Diese Taktik der Spaltung zeigt sich auch in seinen Aussagen über die Vorgängerverwaltung, die er als grundlegend versagt darstellt, während er viele seiner Anhänger anstachelt. Diese Rhetorik könnte langfristig dazu führen, dass die Amerikaner noch tiefere Gräben zwischen den politischen Lagern ziehen.
Erster Tag und Politik im Grenzbereich
Am ersten Tag seines Amtsantritts unterzeichnete Trump mehrere Dekrete, die sofortige Auswirkungen auf die Einwanderungspolitik haben sollten, darunter Maßnahmen, die Asylverfahren extrem erschweren. Er erklärte, dass er eine nationale Notlage an den Grenzen ausrufen werde, was eine aggressive Rhetorik darstellt, während die Migration bereits rückläufig ist. Zudem plant er, das Militär zur Unterstützung der Grenzkontrollen zu mobilisieren und damit eine massive Verschärfung der Einwanderungspolitik einzuführen. Diese Entscheidungen könnten die Vereinigten Staaten von ihrem traditionellen Bild als sicheres Asylland abbringen und die internationalen Menschenrechtsstandards gefährden.
Elon Musks umstrittene Gesten und deren Bedeutung
Elon Musk sorgte für Aufsehen, als er während einer Veranstaltung für Trump eine Geste machte, die als Hitlergruß interpretiert wurde. Diese Aktion wird als bewusste Provokation gesehen, um in der Öffentlichkeit Diskussionen über Trump und seine Politik zu lenken. Es wird vermutet, dass Musk, bewusst oder unbewusst, auf die spaltenden Gefühle innerhalb der amerikanischen Gesellschaft und die Rolle der sozialen Medien hinweisen wollte. Die Verbindung seiner Gesten zu Trump schlägt eine Brücke zu den aktuellen politischen Spannungen, während Musks Einfluss und seine Kontroversen in der Politik weiterhin im Blickpunkt stehen.
Bei «Alles klar, Amerika?, dem USA-Podcast des Tages-Anzeigers, ordnen Auslandchef Christof Münger und USA-Korrespondent Fabian Fellmann die Inauguration Donald Trumps ein und diskutieren die wichtigsten Fragen dazu:
Was will Trump mit dieser Flut von Erlassen erreichen? Was geschieht nun mit Migranten, die versuchen, in die USA zu gelangen? Wie ernst ist er zu nehmen, wenn er den Golf von Mexiko in den Golf von Amerika umbenennen und den Panamakanal «zurückholen» will? Und warum setzt er sein Versprechen nicht um, den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden zu beenden?
Die nächste reguläre Folge von «Apropos» gibt es - wie gewohnt - morgen früh.
Produktion: Noah Fend
Unser Tagi-Spezialangebot für Podcast-Hörer:innen: tagiabo.ch Habt ihr Feedback, Ideen oder Kritik zu «Apropos»? Schreibt uns an podcasts@tamedia.ch
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