Rumration gestrichen: Das Ende des "Daily Tot" in der Royal Navy
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Jul 31, 2025
Am 31. Juli 1970 wird eine jahrhundertealte Tradition der Royal Navy beendet: die tägliche Rumration. Diese fesselnde Geschichte beleuchtet, wie der Rum nicht nur ein alkoholisches Getränk, sondern auch Trost und Teil der Seemannskultur war. Gesundheitliche Herausforderungen und der Widerspruch gegen die Entscheidung der Navy stehen im Mittelpunkt. Die Einführung des Grogs durch Admiral Vernon hatte weitreichende Auswirkungen, und der letzte Rumkrug wird zur feierlichen Beerdigung auf See. Eine Ära geht zu Ende, doch der Rum lebt in Erinnerungen weiter.
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Täglicher Rum "Tod" in der Royal Navy
Der tägliche Rum "Tod" war eine genau bemessene Tradition der Royal Navy.
Dieser kleine Alkoholmaß wurde für die Matrosen über Jahrhunderte Ritual und Trost zugleich.
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Rum und Sklaverei verbunden
Rum ist eng mit Sklaverei verbunden, da es auf Zuckerrohrplantagen entstand.
Es wurde auch als Mittel zur Kontrolle und Belohnung von Sklaven eingesetzt.
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Entstehung des Grogs
Admiral Edward Vernon führte 1740 Grog ein, um Trunkenheit zu reduzieren.
Rum wurde mit Wasser gemischt, was die Moral und Sicherheit der Crew verbessern sollte.
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Am 31. Juli 1970 kippt die Royal Navy eine jahrhundertealte Tradition: die tägliche Rumration für britische Matrosen - das Ende des legendären "Daily Tot".
In diesem Zeitzeichen erzählt Erik Hlacer:
wie Glockenschlag und Dudelsackpfeife zum heimlichen Signal für einen besonderen Moment an Bord werden,
wie ein Admiral mit altmodischem Mantel dem Grog seinen Namen gibt,
was Rum mit Sklaverei und kolonialer Kontrolle zu tun hat,
weshalb der tägliche "Tot" an Bord mehr ist als nur Seemannsroutine,
und wie die letzte Rumration 1970 zur feierlichen Beerdigung auf See wird.
Jahrhundertelang gehört der "Daily Tot" zum rauen Alltag auf See: eine genau abgemessene Portion Rum, täglich, für jeden Seemann der Royal Navy. Im 18. Jahrhundert verfügt Admiral Edward Vernon, dass Rum nur noch mit Wasser, als Grog, getrunken werden darf, weil er genug von taumelnden Matrosen hat. Trotzdem bleibt Rum für viele mehr als ein Rauschmittel: Trost in stürmischen Zeiten, Mittel gegen Keime, Vitamin-C-Lieferant – und ein Stück gelebte Tradition.
Doch am 31. Juli 1970 ist Schluss: Der sogenannte "Black Tot Day" markiert das Ende des Rumausschanks. Manche Matrosen tragen schwarze Armbinden, andere inszenieren einen Leichenzug. Die Rumfässer werden feierlich versenkt. Eine Ära geht unter – und lebt doch in Geschichten und Gläsern bis heute weiter.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Matthew Heaslip (Marine-Historiker)
Marco Pierini (bezeichnet sich selbst als Rumhistoriker)
James Pack: Nelson's Blood: The Story of Naval Rum. Annapolis, Maryland 1995.
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