1.4 Am Land geht's nicht ohne Auto! Warum eigentlich?
May 12, 2022
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Philipp Kosok ist Verkehrsexperte bei der Denkfabrik Agora Verkehrswende, während Tibor Jermendy flexible Minibusse im ländlichen Raum betreibt. Alexandra Millonig erforscht Verhaltensänderungen in der nachhaltigen Mobilität, und Katja Diehl ist eine berüchtigte Beraterin im Verkehrswesen. Sie diskutieren, wie moderne Mobilitätslösungen wie Mikrobusse, E-Bikes und Carsharing die Abhängigkeit vom Auto reduzieren können. Herausforderungen und Chancen der Verkehrswende werden beleuchtet, wobei der Fokus auf Verhaltensänderungen und innovative Konzepte liegt.
Der Übergang zur E-Mobilität ist entscheidend, um die Klimaziele in Österreich und Deutschland zu erreichen und Emissionen zu reduzieren.
Kreative Alternativen wie On-Demand-Verkehrsmittel und gut vernetzte öffentliche Verkehrssysteme sind notwendig, um die Abhängigkeit vom Auto zu verringern.
Die Förderung nachhaltiger Mobilität erfordert individuelle Verhaltensänderungen, Bewusstsein und Programme, die alternative Verkehrsmittel attraktiv gestalten.
Deep dives
E-Mobilität als Schlüssel zur Klimazielerreichung
Der Übergang zur E-Mobilität ist entscheidend, um die Klimaziele in Österreich und Deutschland zu erfüllen. Die Verringerung der mit dem Auto zurückgelegten Kilometer ist unerlässlich, da Studien zeigen, dass dies nötig ist, um die Emissionen signifikant zu reduzieren. Gleichzeitig sind kreative Alternativen wichtig, um die Abhängigkeit vom Auto in ländlichen Gebieten zu verringern, wo der öffentliche Verkehr oft unzureichend ist. Um diesen Wandel zu unterstützen, sind politische Entschlossenheit und Mut gefragt, um neue Lösungen umzusetzen.
Herausforderungen und Chancen im ländlichen Raum
Im ländlichen Raum sind die Herausforderungen im Verkehrssektor besonders ausgeprägt, da viele Menschen auf ihre Autos angewiesen sind. Der Experte Philipp Kosock hebt hervor, dass mindestens 30 Prozent der heutigen Autokilometer auf Bus- und Bahnverkehr verlagert werden sollten. Ein zentraler Punkt ist, dass ein grundlegendes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln zur Mobilität aller Menschen im ländlichen Raum erforderlich ist. Anders ausgedrückt, es bedarf eines attraktiven, gut vernetzten öffentlichen Verkehrsangebots, um die Abhängigkeit vom Auto zu verringern.
Innovationen im öffentlichen Nahverkehr
Das Konzept von On-Demand-Verkehrsmitteln, wie flexiblen Minibussen, wird als wichtige Lösung hervorgehoben, um die Mobilität im ländlichen Raum zu verbessern. Diese Busse fahren nicht nach festen Linien, sondern reagieren auf Anfragen der Fahrgäste, was die Flexibilität erhöht. In Österreich gibt es bereits erste Anwendungsbeispiele, wie die Postbus-Shuttles, die erfolgreich sind und ein wachsendes Nutzerinteresse zeigen. Diese modernen Verkehrslösungen könnten dazu beitragen, den Pkw-Verkehr erheblich zu reduzieren, indem sie eine praktische Alternative anbieten.
Integration von Mobilität in den Alltag
Die Integration von Mobilitätsthemen in den Alltag, insbesondere durch Initiativen wie die Jobrad-Initiative, zeigt, dass Arbeitgeber aktiv zur nachhaltigen Mobilität beitragen können. Diese Programme fördern nicht nur das Radfahren, sondern auch ein Bewusstsein für alternative Verkehrsmittel. Employermärkte und kommunale Projekte, die Sicherheit und Anreize bieten, tragen dazu bei, dass mehr Menschen auf nachhaltige Verkehrsmittel umsteigen. Solche Maßnahmen könnten ein grundlegender Baustein für einen umfassenden Wandel in der Mobilität sein, besonders in städtischen und suburbanen Gebieten.
Verhaltensänderungen als Schlüsselfaktor
Für eine nachhaltige Verkehrs- und Mobilitätswende sind Veränderungen im individuellen Verhalten von großer Bedeutung. Es zeigt sich, dass Bewusstsein und Motivation entscheidend sind, um Menschen zu überzeugen, auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel umzusteigen. Durch Initiativen, die gezielt Lebensveränderungen ansprechen, wie Umzüge oder neue Arbeitsverhältnisse, können Haushalte sensibilisiert werden. Der Weg zu einem umweltbewussteren Verkehrssystem erfordert also umfassende Maßnahmen hinsichtlich der Infrastruktur, Anreize sowie eine gesellschaftliche Debatte über die wachsende Abhängigkeit vom Auto.
Wie moderne Schnell- und Mikrobusse, Radwege, E-Bikes & Carsharing gemeinsam mit E-Mobilität am Land das Klima retten: Aber nur wenn wir unser Verhalten ändern.
Die Gäste:
Philipp Kosok von der Agora Verkehrswende, einer Denkfabrik
Tibor Jermendy, Chef des Postbus Shuttle
Alexandra Millonig, Verhaltensforscherin am Austrian Institute of Technology
Katja Diehl, Verkehrsexpertin, Beraterin und Autorin
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