Make Economy Great Again – der neue Podcast von WELT
Nov 29, 2024
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Ulf Poschardt, Chefredakteur von WELT, und Ökonom Daniel Stelter beleuchten die aktuelle Dauerkrise der deutschen Wirtschaft. Sie diskutieren die Illusion, dass erneuerbare Energien allein ausreichen und betonen die Notwendigkeit eines vielfältigen Energiemixes, einschließlich Atomkraft. Kritisch hinterfragen sie auch den Degrowth-Aktivismus und die politischen Ziele der Grünen. Die Rolle des mündigen Bürgers in der Demokratie wird hervorgehoben, sowie der Einfluss von Bildung auf die öffentliche Wahrnehmung der Atomkraft.
Deutschlands Energiepolitik ist von Illusionen geprägt, die den tatsächlichen Anstieg des EnergiewBedarfs verkennen und einen ausgeglichenen Energiemix erfordern.
Der Zusammenhang zwischen Energieverfügbarkeit und Lebensstandard ist entscheidend, da eine höhere Energiezugänglichkeit direkt mit Wohlstand und Lebensqualität korreliert.
Deep dives
Illusionen der deutschen Energiepolitik
Die Diskussion über die deutsche Energiepolitik betont, dass sie von Illusionen geprägt ist, die das tatsächliche Problem der Energieversorgung verkennen. Es wird argumentiert, dass die Fehlannahme, erneuerbare Energien könnten fossile Brennstoffe vollständig ersetzen, irreführend ist, da der Bedarf an Energie weltweit kontinuierlich steigt. Die Tatsache, dass fast 80% des globalen Energieverbrauchs aus fossilen Brennstoffen stammt, unterstreicht die Notwendigkeit, auch alternative Energieträger in Betracht zu ziehen. Anstatt sich auf eine einseitige Strategie zu verlassen, sollte Deutschland einen ausgewogenen Energiemix anstreben, um sowohl den Energiebedarf zu decken als auch wirtschaftlich zu agieren.
Energie und Wohlstand
Die Beziehung zwischen Energieverbrauch und Lebensstandard wird ausführlich erläutert, wobei der Zusammenhang zwischen Energieverfügbarkeit und physischer Gesundheit hervorgehoben wird. Größere Verfügbarkeit von Energie korreliert direkt mit einer steigenden Lebenserwartung und verbessertem Wohlstand, da alternative Energiequellen wie Strom die Lebensqualität erheblich erhöhen. Es wird darauf hingewiesen, dass es global Millionen von Menschen gibt, die unter Energiearmut leiden, und dass diese Probleme durch Maßnahmen zur Verteuerung von Energie ignoriert werden. Die Schreiber fordern daher eine Politik, die den Zugang zu verlässlicher und erschwinglicher Energie für alle Menschen priorisiert.
Der Einfluss fossiler Brennstoffe auf die Industrie
Die Rolle fossiler Brennstoffe in der Industrie wird als strategisch und geopolitisch wichtig erkannt, insbesondere in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Studien belegen, dass die zunehmenden Energiekosten in Europa seit etwa 2010 maßgeblich zur Abwanderung von Industrien ins Ausland beigetragen haben. Der Nachweis wird erbracht, dass der Rückgang der industriellen Produktion in Deutschland und der steigende Primärenergieverbrauch in einer direkten Korrelation stehen und die wirtschaftliche Zukunft der Nation bedrohen. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit für eine Politik, die die Energiepreise senkt und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie sichert.
Kritik am Degrowth-Ansatz
Der Degrowth-Ansatz wird als unhaltbar kritisiert, da er nur für wohlhabende Gesellschaften umsetzbar ist, während er bei einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen zu massiven sozialen Problemen führen würde. Der Gesprächspartner betont, dass niemand bereit ist, Verzicht auf Wohlstand oder Lebensstandard zu akzeptieren, während viele Menschen weltweit auf Energie angewiesen sind, um grundlegende Lebensbedürfnisse zu decken. Es wird gefordert, dass eine breite Diskussion über die Realitäten der Energieproduktion und -verfügbarkeit stattfindet, um ein nachhaltiges Energiesystem zu entwickeln. Dieser Austausch ist Voraussetzung dafür, dass die Gesellschaft realistische Lösungsansätze zur Energiekrise finden kann.
Deutschlands Wirtschaft ist in der Dauerkrise. Der Wahlkampf müsste sie eigentlich ins Zentrum rücken, aber kaum jemand traut sich. Im neuen WELT-Podcast "Make Economy Great Again" diskutieren Chefredakteur Ulf Poschardt und der Ökonom Daniel Stelter über eine Volkswirtschaft im Sinkflug – und wie sie wieder boomen kann. In dieser Folge sprechen die beiden über die Illusion, dass erneuerbare Energien irgendwann ausreichen werden. Der Verbrauch steigt, deshalb brauchen wir alle Energiequellen, die es gibt - inklusive Atomenergie.
„Das bringt der Tag“ ist der Nachrichten-Podcast von WELT.
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