
Archivradio – Geschichte im Original Hannah Arendt und die "Banalität des Bösen" | 9.11.1964
Dec 4, 2025
Hannah Arendt, jüdische Philosophin und Autorin des einflussreichen Buches »Eichmann in Jerusalem«, erörtert die tiefenkomplexen Themen rund um den Eichmann-Prozess und die »Banalität des Bösen«. Sie analysiert Eichmann als typischen Funktionär, der durch Dummheit und Gehorsam auffällt, und beleuchtet die Bedeutung von Verantwortung in der Bürokratie. Arendt kritisiert die Überhöhung von Gehorsam und die Gefahr von Mitwisserschaft, während sie gleichzeitig die Reaktionen auf ihr Werk und die Spannungen zwischen Wahrheit und Emotionen reflektiert.
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Episode notes
Eichmann Als Katalysator Der Aufarbeitung
- Hannah Arendt sieht im Eichmann-Prozess einen Katalysator für die Aufarbeitung in Deutschland und Israel.
- Sie betont, Opfer und Täter reagieren verschieden und Generationenkonflikte prägen beide Gesellschaften.
Banalität Des Bösen Erklärt
- Arendt beschreibt Eichmann nicht als dämonischen Schurken, sondern als typischen Funktionär ohne tiefe verbrecherische Motive.
- Sie nennt das Phänomen die „Banalität des Bösen“: gedankenloses Funktionieren statt dämonischer Tiefe.
Jüngers Bauer Als Beispiel Für Dummheit
- Arendt erzählt eine Ernst-Jünger-Geschichte über pommersche Bauern, die verhungerte Kriegsgefangene als Vieh behandeln.
- Die Pointe: empörende Dummheit ohne dämonische Tiefe, ein Bild der deutschen Blindheit gegenüber dem Anderen.





