#758 - Neu im Bundestag: Nora Seitz (CDU) über Fleisch & Unternehmertum
Mar 20, 2025
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Nora Seitz, CDU-Politikerin und Fleischermeisterin aus Chemnitz, spricht über ihre einzigartige Verbindung von Politik und Handwerk. Sie thematisiert die Herausforderungen für kleine Unternehmen in Sachsen und die ethischen Aspekte des Fleischkonsums. Besonders spannend ist ihre Sicht auf die Auswirkungen der AfD-Wahlen und die Notwendigkeit, regionale Produkte zu fördern. Nora reflektiert auch über die Verantwortung der Politik für das Handwerk und den psychologischen Aspekt der Wurstherstellung als meditative Praxis.
Nora Seitz sieht ihre lange Erfahrung im Fleischerhandwerk als entscheidenden Vorteil für ihre politische Arbeit im Bundestag.
Die Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für kleine Unternehmen ist ein zentrales Ziel von Seitz, um das Handwerk zu stärken.
Seitz setzt sich für höhere Tierschutzstandards und eine bewusste Ernährungskultur in der Fleischproduktion ein, um die Nachhaltigkeit zu fördern.
Bürokratische Hürden stellen eine große Herausforderung dar, die Seitz in ihrer politischen Arbeit aktiv abbauen möchte.
Deep dives
Nora Seitz: Von der Fleischermeisterin zur Bundestagsabgeordneten
Nora Seitz, eine Fleischermeisterin, steht kurz davor, Mitglied des Deutschen Bundestages zu werden, nachdem sie eine Wahl gewonnen hat. Ursprünglich war es nicht ihr Plan, politisch aktiv zu werden, da sie sich auf ihre Tätigkeit im Fleischerhandwerk konzentrieren wollte. Sie betont jedoch, dass die Kommunikation zwischen dem Handwerk und der Politik für kleine Unternehmen essentiell ist. Ihr Engagement zielt darauf ab, die Rahmenbedingungen für Handwerksbetriebe in Deutschland zu verbessern.
Verbindung von Handwerk und Politik
Seitz betrachtet ihre Erfahrung im Fleischerhandwerk als entscheidenden Vorteil für ihre politische Arbeit. Sie betont, dass sie 23 Jahre unternehmerische Tätigkeit in den Bundestag mitbringt, auch wenn sie politisch unerfahren ist. Dies ermöglicht ihr, die Herausforderungen des Handwerks aus erster Hand zu verstehen. Gleichzeitig erkennt sie an, dass der politische Raum viele bürokratische Hürden aufweist, die sie reduzieren möchte.
Politische Veränderungen in Sachsen
Nora Seitz beschreibt die politische Situation in Sachsen, einschließlich der Koalitionsverhandlungen und der Schwierigkeiten, die eine Regierungsbildung begleiten. Das Scheitern der Ampel-Koalition hat ihrer Meinung nach zu einem Gefühl der Unsicherheit und Instabilität geführt. Seitz zeigt sich optimistisch, dass sie als Abgeordnete etwas bewirken kann, um die Situation der kleinen und mittleren Unternehmen zu verbessern. Der Verlust von zahlreichen Handwerksbetrieben in Sachsen ist ein zentrales Anliegen für sie.
Herausforderungen in der Lebensmittelbranche
Nora Seitz thematisiert die Herausforderungen, denen die Fleischerei-Industrie gegenübersteht, einschließlich der sinkenden Anzahl an Betrieben. Diese Entwicklung wird teilweise durch steigende Rohstoffpreise und einen Mangel an Fachkräften verschärft. Seitz stellt fest, dass das Handwerk im Wettbewerb mit Discountern steht, die gefährliche Preisdumping-Strategien nutzen. Sie fordert ein Umdenken in der Politik, um die Rahmenbedingungen für handwerkliche Betriebe zu verbessern.
Persönliche Perspektiven auf Politik
Seitz schildert, wie sich ihr Leben seit dem Beginn ihres politischen Engagements stark verändert hat. Die Wahl und der politische Druck haben ihr Zeitmanagement und ihre Freizeitaktivitäten erheblich beeinflusst. Dennoch möchte sie auch weiterhin im Fleischerhandwerk aktiv bleiben, da sie die meditative Qualität der Wurstherstellung schätzt. Ihre beruflichen Wurzeln sind für sie eine wichtige Basis, um den Menschen in ihrem Wahlkreis zu dienen.
Affinität zu Tierschutz und Ernährungspolitik
Ein zentrales Thema in Seitz’ Diskurs ist der Tierschutz und die Frage der nachhaltigen Fleischproduktion. Sie setzt sich für höhere Standards im Tierschutz ein und glaubt an die Notwendigkeit für eine bewusste Ernährungskultur. Gleichzeitig betont sie, dass Fleisch nicht das Hauptnahrungsmittel sein sollte, sondern ein bewusster Genuss sein kann. Seitz plant, ihre Stimme zu erheben für bessere Tierschutzbedingungen innerhalb ihrer politischen Arbeit.
Wirtschaftspolitische Ansätze
Seitz diskutiert wirtschaftspolitische Anliegen wie die Verbesserung der Rahmenbedingungen für kleine Unternehmen und Handwerksbetriebe. Sie erwähnt, dass die enorme Bürokratie eine Belastung darstellt, die ein Wachstum behindert. Ihre Vision beinhaltet die Stärkung des Handwerks als Rückgrat der deutschen Wirtschaft durch gezielte politische Maßnahmen. Sie glaubt, dass das Handwerk eine essenzielle Rolle bei der Stabilisierung der regionalen Wirtschaft spielen kann.
Gesellschaftlicher Dialog und Integration
Seitz betont die Bedeutung eines offenen Dialogs zwischen verschiedenen politischen Fraktionen. Sie glaubt an die Notwendigkeit, auf allen Ebenen miteinander zu kommunizieren, um aktiv politische Lösungen zu finden. Dabei sieht sie die Verbindung zwischen regionalen und nationalen Themen als wesentlich an, um die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen. Integration, auch im wirtschaftlichen Sinne, ist für sie ein zentraler Bestandteil einer zukunftsorientierten Politik.
Zu Gast im Studio: Nora Seitz, deutsche Politikerin (CDU). Seit 2025 ist sie Mitglied des Bundestages. Von 2009 bis 2014 war sie mit der Betreuung des Meisterkurses für das Fleischerhandwerk an der Handwerkskammer Chemnitz betraut. Von 2012 bis 2018 unterrichtete sie im fachpraktischen Unterricht am Beruflichen Schulzentrum Wilkau-Hasslau Fleischer und Fachverkäufer. Derzeit betreibt sie gemeinsam mit ihrer Mutter Elke Seitz die gemeinsame Familienfleischerei (Gründung durch den Urgroßvater 1932) in Chemnitz. Über die Landesliste der CDU Sachsen zog sie bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 in den Bundestag ein.
Ein Gespräch über Noras Fleischerei-Beruf, Wurstmachen als Meditiation, Tierethik, den Fleischkonsum der Deutschen, ihre Biografie, Jugend und ihren Weg in den Bundestag, freies Gewissen und Fraktionszwang, Verhandlungen mit dem BSW in Sachsen, ihre Mitgliedschaft in der CDU, den Frust und die Enttäuschung im Osten Deutschlands, höhere Renten und Löhne, die Existenz des Mindestlohns, Tarifgebundenheit, Noras Vermietung von Wohnungen, ihr Chemnitzer Wahlkreis und den Erfolg der AfD, Angela Merkel und Friedrich Merz sowie die Abschaffung des Bürgergelds, Arbeitszwang und Steuerhinterziehung + eure Fragen via Hans