Mathieu von Rohr, Auslandschef des SPIEGEL und Experte für US-Politik, beleuchtet die entscheidende Rolle der Swing States in den bevorstehenden US-Wahlen. Er erklärt, wie nur wenige Tausend Stimmen über den Ausgang entscheiden können und welche Strategien Kamala Harris und Donald Trump nutzen, um Wähler zu mobilisieren. Zudem werden die demografischen Herausforderungen und die hohe politische Polarisation diskutiert, die die unentschlossenen Wähler in diesen Schlüsselmärkten beeinflussen.
Die Swing States sind entscheidend für den US-Wahlprozess, da sie oft den Ausgang der Wahlen durch unvorhersehbare Wählerverhalten bestimmen.
Kamala Harris und Donald Trump nutzen unterschiedliche Wahlkampagnenstrategien, um sowohl eigene Wähler als auch Unentschlossene in den Swing States zu gewinnen.
Deep dives
Die Bedeutung der Swing States
Die Swing States spielen eine entscheidende Rolle im US-Wahlprozess, da sie oft den Ausgang der Wahlen bestimmen. Zu den sieben wichtigsten Swing States gehören Arizona, Nevada, Wisconsin, Michigan, Pennsylvania, North Carolina und Georgia, wo das Rennen besonders knapp ist. Diese Staaten zeichnen sich durch spezielle demografische Eigenschaften aus, die sie anfällig für Wahlumschwünge machen. Der Einfluss der Swing States liegt in ihrem unvorhersehbaren Wählerverhalten, das für beide Parteien von großem Interesse ist.
Wahlkampfstrategien von Kamala Harris und Donald Trump
Kamala Harris und Donald Trump setzen unterschiedliche Strategien ein, um die Wähler in den entscheidenden Swing States zu gewinnen. Während Harris auf eine gut organisierte Wahlkampagne mit einer Vielzahl von Freiwilligen und einem hohen Budget setzt, bevorzugt Trump große, emotionale Rallyes, in denen er direkt mit seinen Anhängern interagiert. Beide Kandidaten versuchen, nicht nur ihre eigene Wählerbasis zu mobilisieren, sondern auch unentschlossene Wähler und solche des Gegners zu gewinnen. Die engen Umfragewerte zeigen, dass jede Stimme entscheidend sein kann, weshalb beide Seiten intensiv um die Aufmerksamkeit und Unterstützung der Wähler werben.
Das amerikanische Wahlsystem und seine Auswirkungen
Das US-Wahlsystem, insbesondere das Electoral College, hat einen erheblichen Einfluss darauf, wie Wahlen gewonnen und verloren werden. Es ist möglich, dass ein Kandidat die Mehrheit der Stimmen auf nationaler Ebene erhält, aber trotzdem die Wahl verliert, wie es bei Al Gore 2000 der Fall war. Dieses System fördert die Aufmerksamkeit auf die Swing States, da nur dort der Ausgang ungewiss ist und die Wahlleute entsprechend verteilt werden. Um Präsident zu werden, benötigen die Kandidaten mindestens 270 Wahlleute, was in den derzeitigen engen Rennen zwischen Harris und Trump besonders relevant ist.
Kamala Harris und Donald Trump liegen in Umfragen fast gleichauf. Besonders eng ist es in den sieben Swing States. SPIEGEL-Auslandschef Mathieu von Rohr erklärt, warum wohl wenige Tausend Stimmen entscheiden werden.
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