
JACOBIN Podcast In Locarno ging es um Macht, nicht um Frieden – von Karl Heinrich Pohl
Oct 25, 2025
Karl Heinrich Pohl, Autor und Fachmann für die Weimarer Außenpolitik, beleuchtet die Locarno-Verträge als strategisches Machtinstrument Deutschlands. Er argumentiert, dass der vermeintliche Frieden nur der Tarnung diente, während Deutschland sich als Großmacht positionierte. Pohl erklärt die innenpolitischen Herausforderungen der Weimarer Republik und die ungleiche Behandlung von West- und Ostgrenzen. Besonders betont er die Rolle der Schwerindustrie und wie wirtschaftliche Interessen die Außenpolitik beeinflussten, was zu einer geopolitischen Isolation Polens führte.
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Episode notes
Locarno War Scheinbarer Frieden
- Die Locarno-Verträge gelten oberflächlich als Friedensordnung, doch sie verdeckten tiefere Absichten.
- Karl Heinrich Pohl stellt fest, dass Deutschland seinen Wiederaufstieg zur Großmacht vorbereitete.
Versailler Vertrag Als Politischer Zankapfel
- Nach dem Ersten Weltkrieg blieb in Deutschland ein revisionistischer Konsens bestehen, der den Versailler Vertrag als 'Schandvertrag' brandmarkte.
- Pohl betont, dass außenpolitische Akteure politisch gezwungen waren, Revisionsforderungen nachzugeben.
Westgrenzen Akzeptiert, Westen Beruhigt
- Locarno wurde intern als Wendepunkt präsentiert: Deutschland schwor formal der Gewalt ab und akzeptierte Westgrenzen.
- Außenpolitisch diente diese Geste aber vor allem dazu, die Lage gegenüber Frankreich zu beruhigen.
