Die Diskussion dreht sich um die Verkehrssituation in Wien und die Idee einer autofreien Stadt. Radwege, öffentliche Verkehrsmittel und Begegnungszonen stehen im Fokus, während kritische Stimmen zur U-Bahn-Expansion Gehör finden. Eine Verkehrsexpertin beleuchtet die Herausforderung, die Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren und gleichzeitig den Zuwachs der Stadt zu bewältigen. Der Übergang zu einem nachhaltigeren Verkehrssystem wird durch innovative Lösungen, wie City-Maut und die Förderung des Radverkehrs, vorangetrieben.
Die Förderung aktiver Mobilität durch den Ausbau von Radwegen und öffentlichen Verkehrsmitteln ist entscheidend für Wiens Klimaneutralitätsziele bis 2040.
Die aktuelle Verteilung des Straßenraums, mit 67 Prozent für Fahrzeuge und nur 1 Prozent für Radfahrer, muss dringend umgestaltet werden, um den Verkehr zu entlasten.
Deep dives
Verkehrsmanagement in Wien
Wien bietet ein gut funktionierendes Verkehrssystem, das viele Optionen wie öffentliche Verkehrsmittel, Radfahren und Zu-Fuß-Gehen umfasst. Über 30 Prozent der Bevölkerung nutzt öffentliche Verkehrsmittel, wobei der Autoverkehr für 25 Prozent und das Radfahren für 11 Prozent der Wege verantwortlich ist. Trotz der relativ niedrigen Stau- und Emissionswerte wird deutlich, dass Wien im Vergleich zu anderen europäischen Städten hinterherhinkt, insbesondere in Bezug auf die Förderung aktiver Mobilität und die Reduzierung des Autoverkehrs. Die Stadt steht vor der Herausforderung, bis 2040 klimaneutral zu werden, was einen drastischen Rückgang des Autoanteils auf 15 Prozent bis 2030 erfordert, was jedoch als fraglich angesehen wird, da die derzeitige Quote bei 25 Prozent liegt.
Herausforderungen der aktiven Mobilität
Wien hat kürzlich verstärkt in den Ausbau von Radwegen investiert, um die aktive Mobilität zu fördern, jedoch reicht dies nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. Aktuell sind 67 Prozent des Straßenraums für Fahrzeuge reserviert, während nur 1 Prozent für Radfahrer zur Verfügung steht. Fußgänger werden ebenfalls nicht angemessen berücksichtigt, was die Notwendigkeit einer Umverteilung des öffentlichen Raums unterstreicht. Beispiele wie der Umbau des Sigmund Freud Parks zeigen, dass positive Veränderungen möglich sind, aber noch nicht in ausreichendem Maße umgesetzt werden.
Pendler Verkehr und zukünftige Entwicklung
Ein bedeutender Teil des Verkehrs in Wien wird durch Pendler verursacht, wobei über 617.000 Menschen täglich von außerhalb in die Stadt fahren, meist mit dem Auto. Diese Zahl macht deutlich, dass die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel in den Randbezirken oft unzureichend ist, sodass viele Pendler auf das Auto angewiesen sind. Gleichzeitig wird der geplante Lobautunnel kritisch betrachtet, da er mit den Klimazielen der Stadt nicht vereinbar scheint und zusätzlichen Verkehr anziehen könnte. Wien muss langfristig Strategien entwickeln, um den Autoverkehr zu reduzieren und die Attraktivität öffentlicher Verkehrsmittel zu erhöhen.
Mehr Radwege und Öffis, weniger Parkplätze, eine verkehrsberuhigte Innenstadt und Begegnungszonen: Im Wiener Straßenverkehr führen viele Wege zu weniger Emissionen. Wie kann der Wiener Verkehr klimaneutral werden? Immerhin ist der Verkehr nach wie vor für 36 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich, und 25 Prozent aller Wege in Wien werden mit dem Auto zurückgelegt.
Teresa Wirth und Christine Mayrhofer sprechen in dieser Folge über den Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln, Radwegen und Straßen, über aktive Mobilität und den Lobautunnel. Verkehrsexpertin Barbara Laa von der TU Wien erklärt, welche Kritikpunkte es am Wiener Fokus auf den Ausbau der U-Bahn gibt und wo Wiens in Sachen Verkehr künftig abgehängt werden könnte.