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Hörer von Allesgesagt haben die Möglichkeit, ein kostenloses Probeabo zu erhalten, was auf die aktuelle Finanzierungsstrategie der Produktion hinweist. Indem die Hörer angesprochen werden, um für den Podcast zu werben, wird ein Gemeinschaftsgefühl erzeugt und ein Anreiz zur Bindung an die Inhalte geschaffen. Solche Strategien zeigen, wie wichtig es ist, eine breite Zuhörerschaft zu gewinnen und zu halten. Es blickt gleichzeitig auf die Herausforderungen in der Podcastbranche bezüglich Finanzierung und Abonnentenbindung.
Winfried Kretschmann, der erste grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, hat einen beeindruckenden politischen Lebenslauf, der seine Entwicklung und Integration in die grüne Politik widerspiegelt. Er war nicht nur Mitgründer der Grünen, sondern spielte auch eine wesentliche Rolle in der Auseinandersetzung mit den Herausforderungen, die diese Partei zu bewältigen hatte. Kretschmanns Erfahrungen in der Opposition und der Regierungsarbeit haben ihn geprägt und ihm wertvolle Erkenntnisse über politische Strukturen und die möglichen Auswirkungen seiner Entscheidungen vermittelt. Besonders hervorzuheben ist sein Beitrag zur Entwicklung einer umweltbewussteren Politik in Baden-Württemberg.
Die politische Landschaft in Deutschland ist stark im Wandel, was sich in den Diskussionen über Themen wie Migrationspolitik und die Auswirkungen der AfD zeigt. Kretschmann hebt hervor, dass der Umgang mit der AfD eine Herausforderung darstellt, die die Etablierung klarer Argumentationsstränge erfordert, um den Diskussionen mit populistischen Bewegungen effektiv zu begegnen. Diese Herausforderungen zeigen, wie wichtig ein tiefes Verständnis der Bedürfnisse und Sorgen der Wähler ist, um Lösungen zu präsentieren, die über bloße Empörung hinausgehen. Mit einer Vielzahl von Identitäten muss die grüne Politik ihrem Ansatz treu bleiben und gleichzeitig versuchen, den Dialog mit den Bürgern zu fördern.
Die Gestaltung der Schule und der pädagogischen Konzepte ist ein kritischer Faktor in der deutschen Bildungspolitik. Kretschmann betont, dass die Qualität des Lehrens entscheidend vom Unterrichtsstil der Lehrer abhängt, nicht nur von der Schulform an sich. Dies zeigt die Notwendigkeit, Lehrerfortbildung und -qualifizierung zu priorisieren, um individuelle Stärken bei Lehrkräften besser zu nutzen. In diesem Zusammenhang ist ein kontinuierlicher Dialog zwischen Lehrern, Wissenschaftlern und Praktikern unerlässlich, um die angestrebte Bildungsvielfalt und -qualität zu sichern.
Kretschmann betrachtet die Herausforderungen, die die Digitalisierung der Bildung mit sich bringt, und hebt hervor, dass digitale Kompetenzen in der Schule unerlässlich sind, da diese Fähigkeiten in der modernen Welt von Bedeutung sind. Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich Technologie entwickelt, müssen Schüler darin unterstützt werden, digitale Werkzeuge effektiv zu nutzen und kritisch mit Informationen umzugehen. Diese Notwendigkeit führt zu einem grundlegenden Umdenken in der Lernmethodik, um Schüler auf eine Zukunft vorzubereiten, in der technologische Fähigkeiten einen zentralen Stellenwert einnehmen. Das Bildungssystem muss sich weiterentwickeln, um den Anforderungen des digitalen Zeitalters gerecht zu werden.
Das Projekt Stuttgart 21 wird als ein prägnantes Beispiel für die politischen und gesellschaftlichen Spannungen betrachtet, die mit großen Infrastrukturprojekten einhergehen. Kretschmann hebt hervor, dass trotz der großen Widerstände und Kritik an dem Projekt letztendlich der demokratische Prozess, der zu seiner Genehmigung führte, respektiert werden musste. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, die politische Akteure im Umgang mit öffentlichen Meinungen und den Erwartungen der Bürger haben. Stuttgart 21 bleibt ein umstrittenes Beispiel für das Spannungsverhältnis zwischen politischer Entscheidungshoheit und dem Willen der Zivilgesellschaft.
Kretschmann diskutiert seine Perspektiven hinsichtlich Religion und Ethik und betont die Komplexität zwischen individuellen Glaubensansichten und dem öffentlichen Leben. Er führt an, dass religiöse Überzeugungen nicht immer in Einklang mit der politischen Realität stehen und dass der Glaube an Gott einen tiefere moralische Grundlage für die politische Entscheidungsfindung bietet. Diese Reflexion zeigt, wie wichtig es ist, eine Balance zwischen persönlichen Glaubensüberzeugungen und der Verantwortung als Politiker zu finden. Ethik profitiert von einer Betrachtung der Geschichten und Traditionen, die Menschen zusammenführen und eine gemeinsame Basis schaffen.
Die Diskussion über Migration und deren Einfluss auf die deutsche Gesellschaft ist ein zentrales Anliegen im politischen Diskurs. Kretschmann erkennt dabei die Herausforderungen, vor denen die politische Landschaft steht, und sieht die Notwendigkeit eines differenzierten Ansatzes, um offen über Migration zu sprechen. Diese Komplexität spiegelt sich in den unterschiedlichen Meinungen wider, die in der Gesellschaft vertreten sind und erfordert dabei eine umfassende politische Auseinandersetzung. Kretschmann betont die Verantwortung der Politik, Handlungsweisen zu entwickeln, die sowohl den Bedürfnissen der Gesellschaft als auch den Migrationsfragen gerecht werden.
Kretschmann hebt die wesentliche Rolle hervor, die die Grünen in der deutschen Politik im Hinblick auf Klimaschutz und Umweltbewusstsein spielen. Er spricht sich für die Bedeutung klarer Ziele und vielschichtiger Strategien aus, um umweltfreundliche Lösungen in den Alltag zu integrieren. Durch konkrete Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien versucht die grüne Politik, das Bewusstsein für nachhaltige Lebenspraktiken zu stärken. Ein zentraler Aspekt dieses Engagements ist der langfristige Einfluss auf die Gesellschaft durch verständliche Informationen und nachhaltige Bildungsprogramme.
Kretschmann reflektiert über die Bedeutung des Wanderns und der Natur für seine persönliche Erholung und Besinnung. Er gilt als Verfechter einer stärkeren Verbindung zur Natur und betont, dass diese Art der Erholung nicht nur gesund ist, sondern auch den Geist anregt und das Bewusstsein für ökologische Themen schärft. Diese Rückkehr zur Natur führt nicht nur zu einer verbesserten Lebensqualität, sondern auch dazu, dass persönliche Erfahrungen und Beobachtungen in politische Entscheidungen einfließen können. Indem er über seine eigenen Erlebnisse spricht, zeigt Kretschmann, wie wichtig es ist, umweltfreundliche Praktiken und Lebensstile zu fördern.
Als er 2011 ins Amt kam, war er der erste grüne Regierungschef der Welt, bis heute ist er der einzige grüne Ministerpräsident Deutschlands geblieben: Winfried Kretschmann war zu Gast bei Alles Gesagt?
Die Aufnahme fand live vor mehr als 1000 Gästen am 25. September im Theaterhaus Stuttgart statt – ausgerechnet an jenem Tag, an dem die grüne Parteispitze in Berlin zurückgetreten war. So machten gleich mehrere Aussagen von Kretschmann noch am selben Abend Schlagzeilen: „Wir sind richtig am Abschiffen“, kommentierte er bündig die Wahlergebnisse seiner Partei, beschwerte sich über die ständigen Fragen von Journalisten zu Cem Özdemir als seinem möglichen Nachfolger und plädierte dafür, dass der umstrittene Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer zu den Grünen zurückkehrt. Dass sich einst sogar der Papst für die Wirren um Stuttgart 21 interessierte, machte ebenfalls Schlagzeilen.
Auch Kretschmanns Erzählung von seiner dramatischen Zeit in einem katholischen Internat, in dem Prügelstrafe zum Alltag gehörte und wo es auch Vorfälle von sexuellem Missbrauch gab, schaffte es in die Nachrichten. Der Ministerpräsident berichtete von seiner Zeit als K-Gruppen-Aktivist und Mao-Anhänger, als Lehrer und Mitbegründer der Grünen in Baden-Württemberg und von seiner schweren Zeit als Ministerialrat im hessischen Umweltministerium unter Joschka Fischer.
Im Gespräch mit den Podcast-Gastgebern Christoph Amend und Jochen Wegner erzählte er von seinem katholischen Glauben und von seiner Leidenschaft für das Wandern – und erklärt, warum er als Lehrer Schüler an Kröten lecken ließ. Als kleiner Junge, so berichtet er, verbrachte er so viel Zeit beim Schmied in der Nachbarschaft, dass er Jahrzehnte später sein eigenes Haus selbstständig umbauen konnte. Nach 4 Stunden und 36 Minuten beendet Winfried Kretschmann das Gespräch, denn das kann bei "Alles Gesagt?" nur der Gast.
Produktion: Pool Artists
Redaktion: Hannah Schraven, Anna Meinecke
Freie Mitarbeit: Vincent Mank
Gästemanagement: Anna Vahldick
Alle Folgen unseres Podcasts finden Sie hier. Fragen, Kritik, Anregungen? Schreiben Sie eine Mail an allesgesagt@zeit.de.
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