

Wenn sich Familienunternehmer bei der Digitalisierung selbst helfen
Manchmal hilft man sich selbst am besten. Diese Erfahrung machte auch die Possehl Gruppe, ein absurd unbekannter Mittelständler angesichts der sieben Milliarden Euro Umsatz, den die Gruppe macht. Knapp 200 Jahre alt ist das Stiftungsunternehmen.
Die Familie lebt nicht mehr, Gewinne gehen in die Stiftung als alleinige Gesellschafterin der Gruppe, um damit Bildung, Kunst, Kultur und Soziales zu fördern. Oben drüber regelt eine schlanke Holding mit nicht einmal drei Dutzend Personen das Grundsätzliche.
Aus den insgesamt zehn Geschäftsbereichen kennen viele die Reinigungsmaschinen von Hako oder auch Manroland Goss im Druckbereich. „Ich wollte genau in diesen Mittelstand rein, wo die Herausforderungen sind, vor allen Dingen, wenn wir von Digitalisierung sprechen“, sagt Christoph Haß, der sein drei Jahren dort ist und nun den jüngsten Geschäftsbereich der Gruppe – Possehl Digital – mitverantwortet.
Denn bei aller Dezentralität der Einheiten war es sinnvoll, eine Digitalisierungseinheit bzw. Innovationseinheit zu schaffen. Inzwischen hilft Possehl Digital mit den eigenen Beteiligungen nicht mehr nur den eigenen Schwesterfirmen innerhalb der Gruppe, sondern auch anderen Mitteltändlern: „Was uns auszeichnet, ist diese Mittelstandstauglichkeit“, erklärt der ehemalige PWC-Berater Haß.