Ein Kanzler Kickl wird Österreichs Rolle in der EU mit Sicherheit verändern
Jan 7, 2025
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Florian Asamer, Chefredakteur von "Die Presse", ist ein Experte für österreichische Innenpolitik. Im Gespräch thematisiert er die bevorstehenden Veränderungen in Österreichs politischer Landschaft mit Herbert Kickl als Kanzler. Asamer warnt, dass die FPÖ engere Beziehungen zu Ländern wie Russland aufbauen könnte, was Österreichs internationales Ansehen beeinträchtigen würde. Zudem diskutiert er die Verantwortung des Bundespräsidenten und die Machenschaften hinter dem Scheitern der Dreierkoalition. Spannende Einblicke in die politische Zukunft Österreichs!
Eine kommende blau-türkise Koalition unter Kanzler Kickl könnte Österreichs politischen Kurs radikal verändern und die internationale Wahrnehmung beeinflussen.
Die Verhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP stehen vor Herausforderungen, da unterschiedliche Wählergruppen und Prioritäten die Zusammenarbeit erschweren könnten.
Deep dives
Politische Wende in Österreich
Die ÖVP plant nun Verhandlungen mit der FPÖ, nachdem die Koalition mit der SPÖ und den NEOS gescheitert ist. Dies stellt einen drastischen Richtungswechsel dar, insbesondere unter einem neuen Parteichef, der zuvor ein klarer Kritiker der FPÖ war. Beobachter sehen dies als eine 180-Grad-Wende, die die politischen Landschaft in Österreich erheblich beeinflussen könnte. Die Möglichkeit einer schwarz-blauen Koalition wirft Fragen über die Stabilität und die politische Mitte des Landes auf.
Internationale Auswirkungen eines Kanzlers Kickl
Ein möglicher Kanzler Herbert Kickl könnte die außenpolitische Ausrichtung Österreichs signifikant verändern. Die FPÖ neigt zu illiberalen Demokratien, was die Position Österreichs in der EU und der internationalen Gemeinschaft beeinflussen könnte. Kickls enge Verbindungen zu Politikern wie Orban und möglicherweise Trump könnten Österreich in eine politisch isolierte Lage führen. Dies würde nicht nur die Wahrnehmung des Landes verändern, sondern auch seine diplomatischen Beziehungen zu traditionellen Partnern beeinträchtigen.
Zukunft der Koalitionsverhandlungen
Die Verhandlungen zwischen der FPÖ und der ÖVP könnten sich als herausfordernd erweisen, insbesondere in Bezug auf wirtschaftliche und soziale Themen. Beide Parteien haben unterschiedliche Wählergruppen und Prioritäten, was die Zusammenarbeit erschwert. Die FPÖ will keine neuen Steuern erheben, während es notwendig sein könnte, Sozialausgaben anzupassen, um ein ausgeglichenes Budget zu erreichen. Die Sorge besteht, dass die ÖVP bei diesen Verhandlungen als schwächerer Partner auftreten könnte, was ihre politische Position weiter gefährdet.
Hinweis: Das Gespräch mit „Presse“-Chefredakteur Florian Asamer wurde vor dem offiziellen Statement von Herbert Kickl am 7. Jänner aufgezeichnet.
"Presse“-Chefredakteur Florian Asamer betont im Podcast, dass Österreich mit einer blau-türkisen Koalition und einem Bundeskanzler Herbert Kickl, seinen Platz in der politischen Mitte aufgeben wird. Die FPÖ setze sowohl innerhalb der EU als auch in der Staatengemeinschaft auf andere Verbündete, man denke an die Nähe zu Russland und Viktor Orbán. „Was klar ist, bei Blau-Schwarz unter einem Kanzler Kickl sieht Österreich nicht mehr so aus wie davor und wird international auch nicht mehr so wahrgenommen“, sagt Asamer.
Er spricht auch über die Frage, wer schuld am Scheitern der Dreierkoalition ist und die Rolle von Bundespräsident Alexander Van der Bellen: „Obwohl ich ihn auch als Politiker über alle Maßen schätze, hat er in der Sache keine gute Figur gemacht. Er
hat für mich eine erstaunlich passive Rolle eingenommen.“ Gast: Florian Asamer, Chefredakteur "Die Presse"
Moderation: Anna Wallner
Schnitt: Audiofunnel/Dominik Lanterdinger