In dieser Podcast-Folge diskutieren Dr. Eva Schmid von der Dena und Martin Kittel von DIW die Nationale Wasserstoffstrategie. Themen sind verschiedene Wasserstofffarben, der Einsatz von Wasserstoff in Industrie und Verkehr, Importe, Speicherung und Rückverstromung von Wasserstoff, sowie der Bau eines Wasserstoff-Pipelinenetzes.
Wachsender Wasserstoffbedarf bis 2030 erfordert verstärkte Investitionen in Infrastruktur und Technologien.
Bewältigung von Risiken und Unsicherheiten durch implementierten Instrumentenmix bei Elektrolyseausbau.
Effiziente Umsetzung erweiterter Elektrolysekapazitäten erfordert gut durchdachten Investitions- und Technologieplan.
Flexibilität und Standortwahl entscheidend für Effizienz von Elektrolyseuren und Erreichung der Wasserstoffstrategieziele.
Deep dives
Der explizite Fokus auf erneuerbare Energien bis 2030
Der Bedarf an Wasserstoff bis 2030 wird voraussichtlich deutlich ansteigen, wobei etwa 50 bis 70% durch Importe gedeckt werden sollen. Das Ziel einer heimischen Elektrolysekapazität von 10 Gigawatt liegt über den bisherigen Planungen und soll dazu beitragen, mehr grünen Wasserstoff zu erzeugen. Dieser Ausbau erfordert jedoch verstärkte Investitionen in Infrastruktur und Technologien.
Herausforderungen bei der Umsetzung der Wasserstoff-Strategie
Ein zentraler Aspekt liegt in der Bewältigung von Risiken und Unsicherheiten bei Investitionsentscheidungen zur Realisierung des Elektrolyseausbaus. Mit einem implementierten Instrumentenmix, darunter verschiedene Ausschreibungsarten, wird versucht, diese Herausforderungen anzugehen und die Unsicherheiten zu verringern.
Bedeutung von konkreten Maßnahmen und Projekten
Die geplante Erweiterung der Elektrolysekapazitäten über die bisherigen Zielsetzungen hinaus erfordert die Realisierung von Projekten in verschiedenen Phasen der Planung. Diese ambitionierten Vorhaben müssen konkret umgesetzt werden, um die angestrebten Ziele für einen signifikanten Ausbau von grünem Wasserstoff zu erreichen.
Notwendigkeit einer effizienten Umsetzung und Infrastruktur
Eine effiziente Umsetzung der angestrebten Elektrolyseausbauten erfordert einen gut durchdachten Investitions- und Technologieplan, um die Ziele der Wasserstoffstrategie zu unterstützen. Die Schaffung von günstigen Rahmenbedingungen sowie eine umfassende Infrastruktur sind entscheidend, um die Transformation hin zu einer verstärkten Nutzung von grünem Wasserstoff voranzutreiben.
Elektrolyseurstandorte und Leistungserfordernisse
Es ist wichtig, dass Elektrolyseure an Standorten mit erneuerbaren Energien platziert werden und spezifische Leistungsanforderungen erfüllen. Die Elektrolyseure müssen strategisch an Orten stehen, an denen erneuerbare Energiequellen wie Windstrom verfügbar sind. Zudem müssen sie den erzeugten Strom nutzen und flexibel auf den technischen Stromverbrauch reagieren können, was eine wichtige technologische Anforderung darstellt.
Herausforderungen bei der Flexibilität von Elektrolyseuren
Die Flexibilität von Elektrolyseuren ist entscheidend, da verschiedene Technologien mit unterschiedlichen Auslastungsmustern betrieben werden können. Die Effizienz und Wirtschaftlichkeit hängen stark von der Konstanz der Stromzufuhr ab. Investitionskosten und technische Anforderungen beeinflussen die Betriebsweise von Elektrolyseuren.
Importe und globale Wasserstoffpartnerschaften
Importe spielen eine maßgebliche Rolle bei der Deckung des zukünftigen Wasserstoffbedarfs. Deutschland arbeitet an internationalen Wasserstoffpartnerschaften, um den Import zu gewährleisten. Die Rahmenbedingungen für den Handel und die Zertifizierung von grünem Wasserstoff sind entscheidende Faktoren für die erfolgreiche Umsetzung von Importstrategien.
Dieses mal sprechen wir über Wasserstoff, genauer gesagt über die neue Nationale Wasserstoffstrategie! Als Gäste dabei sind Dr. Eva Schmid von der Dena und unser DIW-Kollege Martin Kittel. Wir geben einen Überblick über die neue Strategie und wesentliche Unterschiede zur früheren Fassung. Sind wir auf dem richtigen Weg, und auf was kommt es bei der Umsetzung jetzt an? Nebenbei erklären wir, was es mit verschiedenen Wasserstofffarben und -derivate auf sich hat. Grundlage für diese Episode ist unser kürzlich erschienener DIW Wochenbericht 41/2023. Wir hatten viel zu besprechen – aber wer zu einem bestimmten Thema springen möchte, kann dafür einfach die Kapitelmarken nutzen. Wie immer: über Feedback, Follower und Likes freuen wir uns sehr!
2:34 Vorstellung von Eva Schmid
5:04 Was die Dena im Bereich Wasserstoff (und darüber hinaus) macht
10:25 Vorstellung Martin Kittel
11:53 Wasserstoff: farblos, aber doch ziemlich bunt
19:52 Sollten wir mit grünem Wasserstoff warten, bis wir 100% erneuerbaren Strom haben?
24:06 Rolle von Wasserstoff-Derivaten für den Transport und bestimmte Nachfrager
32:46 Die neue Nationale Wasserstoffstrategie: was ist neu?
35:25 Wasserstoffmengen: heute und Planung für 2030
45:20 Die Rolle heimischer, systemdienlicher Elektrolyse
58:06 Bau eines Wasserstoff-Pipelinenetzes
1:04:20 Wasserstoff-Speicher und Rückverstromung
1:08:58 Fokus auf Nutzung von Wasserstoff in Industrie und Verkehr, aber nicht im Wärmebereich