Diese Folge beleuchtet Stalins unangefochtene Herrschaft und seine grausamen Methoden, um Gegner auszuschalten. Besonders die verheerende Hungersnot in der Ukraine wird thematisiert, die durch seine brutale Kollektivierungspolitik ausgelöst wurde. Zudem wird die emotionale Tragödie um Stalins zweite Frau und die mörderischen Säuberungen während des Großen Terrors behandelt. Die Verfolgung im Namen der Macht und die abscheulichen Bedingungen zeichnen ein düsteres Bild dieser Zeit.
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Quick takeaways
Stalins Machtübernahme wird durch die strategische Eliminierung von Rivalen wie Leo Trotzki und die Bildung wichtiger Allianzen innerhalb der Bolschewistischen Partei untermauert.
Die brutale Kollektivierungspolitik führt zu einer verheerenden Hungersnot, insbesondere in der Ukraine, und zeigt die grausame Realität von Stalins Herrschaft.
Die Säuberungswelle in den späten 1930er Jahren schafft eine Atmosphäre des Terrors, in der vermeintliche politische Gegner verfolgt und hingerichtet werden.
Deep dives
Die Vertreibung von Leo Trotzki
Am 11. Februar 1929 wird Leo Trotzki, einst zweiter Mann in der Bolscheiwistischen Partei, aus Odessa in die Türkei abgeschoben. Diese Nacht symbolisiert die Wende in Stalins Machtrangelei, als er Trotzki, seinen Rivalen, ins Exil zwingt. Trotzki wird mit seiner Familie in einem gefrorenen Hafen abtransportiert, während die Kämpfe um die politische Kontrolle in der Sowjetunion weitergehen. Stalins Politik der Eliminierung von Gegnern hat ihn an die Spitze gebracht, aber die Ereignisse dieser Nacht markieren den Beginn von Trotzki's prekärer Existenz im Exil, von wo aus er nie wieder in seine Heimat zurückkehren kann.
Stalins Machtergreifung
Nach Lenins Tod 1924 entfaltet sich ein erbitterter Machtkampf innerhalb der Bolschewistischen Partei, in dem Stalin langsam aber sicher seine Rivalen ausschaltet. Trotz seiner anfänglichen Unterlegenheit gelingt es Stalin, taktisch klug zu agieren und Bündnisse zu formen, zunächst mit Grigori Sinowiew und Lev Kamenev. Diese erste Troika wird zur treibenden Kraft hinter dem Ausschluss von Trotzki, der aufgrund seiner radikalen Vorstellungen isoliert wird. Der scheinbare Rückhalt von Stalin in der Partei führt dazu, dass er schließlich die Oberhand gewinnt und die Richtung der sowjetischen Politik für die kommenden Jahre festlegt.
Die Kollektivierung der Landwirtschaft und ihre Folgen
Stalins radikale Kollektivierungspolitik zielt darauf ab, die Landwirtschaft umfassend zu industrialisieren und die Bauern in landwirtschaftliche Kollektive, die sogenannten Kolchosen, zu zwingen. Dieser Prozess, begleitet von brutalen Maßnahmen und Enteignungen, führt zu einem massiven Rückgang der Lebensmittelproduktion und damit zu einer Hungersnot von nie dagewesenem Ausmaß. Besonders tragisch sind die Auswirkungen auf die ukrainische Bevölkerung, die unter extremen Hungerbedingungen leidet und häufig usurpierte Nahrungsmittel konsumiert. Der gewaltsame Übergang zur Kollektivwirtschaft zeigt die grausame Realität von Stalins Herrschaft und dessen Fehlkalkulation.
Der Große Terror und die Säuberungen
In den späten 1930er Jahren entfesselt Stalin eine gewaltsame Säuberungswelle gegen reale und vermeintliche politische Gegner innerhalb der Partei und der Gesellschaft. Die Sicherheitsdienste erhalten Direktiven zur Festnahme und Erschießung von sogenannten 'antisowjetischen Elementen', was zu einer Atmosphäre des Schreckens und der Repression führt. Historische Schauprozesse, in denen alte Verbündete Stalins wie Sinowiew und Kamenew verurteilt und hingerichtet werden, prägen diese Ära des großen Terrors. Stalins eigene Paranoia und der unaufhörliche Drang zur Machterhaltung zeugen von einer Politik, die nicht nur das politische System, sondern auch das menschliche Leben rigoros und brutal umformt.
Die Hungersnot in der Ukraine
Die Jahre 1932 und 1933 sind geprägt von einer der schlimmsten Hungersnöte in der Geschichte der Sowjetunion, die insbesondere die Ukraine trifft. Diese Hungersnot, auch Holodomor genannt, wird von vielen Historikern als gezielte Politik Stalins interpretiert, um den Widerstand gegen seine Kollektivierungsmaßnahmen zu brechen. Berichte schildern grausame Bilder von verhungernden Menschen, die in ihren Dörfern nach Nahrung suchen, während ganze Familien an Hunger erkranken oder sterben. Diese Tragödie hat nicht nur unmittelbare physische Folgen für Millionen, sondern prägt auch nachhaltig die kollektive Erinnerung und Identität der Menschen in der Region.
Diese Episode in Stalins Leben macht ihn zum unangefochtenen Herrscher über die Sowjetunion. Mit grausamer Entschlossenheit schaltet er alle vermeintlichen Verschwörer aus und führt das Land in eine Schreckensherrschaft, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. Als dann noch eine verheerende Hungersnot ausbricht, trifft es vor allem eines Region des Riesenreiches hart: die Ukraine.
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Quellen:
Erinnerungen von Miron Dolot
Stalin: Eine Biographie von Oleg W. Chlewnjuk
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