Die Challenger-Expedition: die tiefste Meeresstelle der Welt
Mar 23, 2025
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Die Herausforderung der Challenger-Expedition zur Erforschung der tiefsten Meeresstelle im Marianengraben erfolgt im Jahr 1875. Unterstützt von Dampfmotoren, reist das Forschungsschiff über 130.000 Kilometer. Die britische Königin Victoria investierte erheblich in das Projekt. Ein Telegraf spielte eine überraschende Rolle in der Tiefseeforschung. Bei über 8.000 Metern zeigt das Thermometer erstaunliche Wassertemperaturen an. Fast ein Jahrhundert später tauchen Menschen mit der Trieste tiefer als je zuvor und entdecken neue Geheimnisse der Tiefsee.
Die Challenger-Expedition von 1875 stellte die damaligen Annahmen über die Unbewohnbarkeit der Tiefsee in Frage und revolutionierte das Verständnis der Meeresbiologie.
Mit einem Budget von 200.000 Pfund und der Verwendung innovativer Technologien förderte die Expedition die internationale Zusammenarbeit in der wissenschaftlichen Forschung und legte den Grundstein für zukünftige Studien.
Deep dives
Die Messung der tiefsten Stelle im Ozean
Am 23. März 1875 erreichten Wissenschaftler während der Challenger-Expedition eine Tiefe von 8.184 Metern im Pazifischen Ozean, was der tiefste Punkt war, der bis dahin gemessen wurde. Die Lothleine wurde über 6.000 Meter abgelassen, bis schließlich ein schweres Gewicht den Boden berührte. Joseph Metkin, ein Steward an Bord, berichtete ausführlich über diese Errungenschaft und die erstaunten Reaktionen der Besatzung. Dieses Ereignis markierte den Beginn der Tiefseeforschung und stellte die damals gängigen Annahmen über die Unbewohnbarkeit der Tiefsee in Frage.
Die Bedeutung der Challenger-Expedition
Die Challenger-Expedition, finanziert mit einer beträchtlichen Summe von 200.000 britischen Pfund, zielte darauf ab, das Verständnis der Tiefsee zu revolutionieren. Sie war eine Antwort auf das wissenschaftliche Interesse und den Wettlauf um tiefere Einblicke in die Meeresbiologie und -physik. Angeführt von Charles Wyville Thompson, wollten die Forscher beweisen, dass auch in großen Tiefen Leben existiert. Dies geschah in einer Zeit, in der die wissenschaftliche Gemeinschaft auf entgegengesetzte Meinungen und technologische Fortschritte stieß, die den Wissensdurst der damaligen Gesellschaft nährten.
Entdeckungen und Auswirkungen der Expedition
Die Expedition entblößte eine Fülle von zuvor unbekannten Meereslebewesen, darunter transparente Kreaturen mit komplexen Organen. Diese Entdeckungen, dokumentiert von Wissenschaftlern wie Rudolf von Willemmoos-Zoom, führten dazu, dass die Annahmen über das Leben in der Tiefsee grundlegend revidiert wurden. Die gesammelten Proben und Daten wurden an ein internationales Netzwerk von Experten zur Analyse weitergeleitet, was die Zusammenarbeit in der Wissenschaft förderte. Auch die Ergebnisse der Expedition haben bis in die heutige Zeit Auswirkungen, da sie Grundlage für weitere Forschungen zu Klima- und Umweltfragen bietet.
1.
Die Meeresforschung der Challenger-Expedition: Ein Blick in die Tiefen des Pazifiks
Die Challenger-Expedition misst die tiefste bekannte Meeresstelle im Marianengraben. Ein Meilenstein in der Meeresforschung und eine bahnbrechende Entdeckung am 23.3.1875.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Mau:
wie viel Geld die britische Königin Victoria in die Challenger-Expedition investiert,
was die Erfindung des Telegrafen mit der Tiefseeforschung zu tun hat,
welche Wassertemperatur das Thermometer bei 8.184 Metern Tiefe anzeigt,
was die Abyssus-Theorie über das Leben in der Tiefsee annimmt,
wie lange es dauert, alle Daten und Proben der Challenger-Expedition auszuwerten.
Dreieinhalb Jahre lang reist das dreimastige Segelschiff, unterstützt von Dampfmotoren, durch fast alle Weltmeere. An die 130.000 Kilometer legt die HMS Challenger in dieser Zeit zurück. Im Pazifischen Ozean gelingt schließlich auf halber Strecke zwischen Papua-Neuguinea und Japan die Sensation: am 23. März 1875 erfasst das Forschungsschiff am südlichen Ende des Marianengrabens die tiefste bis dahin gemessene Meeresstelle.
Es dauert fast 100 Jahre, bis Menschen in dieser Tiefe zum Meeresgrund tauchen. Der Schweizer Forscher Jacques Piccard und der US-Offizier Don Walsh erreichen im Januar 1960 mit ihrer Tauchkapsel "Trieste" als erste Menschen den Grund des Challenger-Grabens. Dabei stellt sich heraus: Das Meer ist noch tiefer, als von den Forschern der Challenger-Expedition angenommen.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Katrin Kleemann (Deutsches Schifffahrtsmuseum Bremerhaven)
Torben Riehl (Senckenberg Research Institute and Natural History Museum Frankfurt)
Rudolf von Willemoes-Suhm: Die Challenger-Expedition. Wiesbaden 2022
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