Die Challenger-Expedition: die tiefste Meeresstelle der Welt
Mar 23, 2025
Die Herausforderung der Challenger-Expedition zur Erforschung der tiefsten Meeresstelle im Marianengraben erfolgt im Jahr 1875. Unterstützt von Dampfmotoren, reist das Forschungsschiff über 130.000 Kilometer. Die britische Königin Victoria investierte erheblich in das Projekt. Ein Telegraf spielte eine überraschende Rolle in der Tiefseeforschung. Bei über 8.000 Metern zeigt das Thermometer erstaunliche Wassertemperaturen an. Fast ein Jahrhundert später tauchen Menschen mit der Trieste tiefer als je zuvor und entdecken neue Geheimnisse der Tiefsee.
14:47
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Begegnung in Papua-Neuguinea
Die Challenger-Besatzung traf im Februar 1875 in Papua-Neuguinea ein und begegnete Einheimischen.
Rudolf von Willemoes-Suhm beschrieb die Begegnung in einem Brief, in dem er die Kleidung und den Schmuck der Einheimischen detailliert schilderte.
insights INSIGHT
Beginn der Tiefseeforschung
Die Challenger-Expedition legte den Grundstein für die Tiefseeforschung und dauerte dreieinhalb Jahre.
Die gesammelten Daten und Proben wurden erst 19 Jahre später vollständig ausgewertet.
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Wertvolle Daten
Temperaturmessungen der Challenger-Expedition dienen als Referenz für die heutige Klimaforschung.
Selbst am tiefsten Punkt des Marianengrabens wurde 2022 Müll gefunden.
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Die Challenger-Expedition misst die tiefste bekannte Meeresstelle im Marianengraben. Ein Meilenstein in der Meeresforschung und eine bahnbrechende Entdeckung am 23.3.1875.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Mau:
wie viel Geld die britische Königin Victoria in die Challenger-Expedition investiert,
was die Erfindung des Telegrafen mit der Tiefseeforschung zu tun hat,
welche Wassertemperatur das Thermometer bei 8.184 Metern Tiefe anzeigt,
was die Abyssus-Theorie über das Leben in der Tiefsee annimmt,
wie lange es dauert, alle Daten und Proben der Challenger-Expedition auszuwerten.
Dreieinhalb Jahre lang reist das dreimastige Segelschiff, unterstützt von Dampfmotoren, durch fast alle Weltmeere. An die 130.000 Kilometer legt die HMS Challenger in dieser Zeit zurück. Im Pazifischen Ozean gelingt schließlich auf halber Strecke zwischen Papua-Neuguinea und Japan die Sensation: am 23. März 1875 erfasst das Forschungsschiff am südlichen Ende des Marianengrabens die tiefste bis dahin gemessene Meeresstelle.
Es dauert fast 100 Jahre, bis Menschen in dieser Tiefe zum Meeresgrund tauchen. Der Schweizer Forscher Jacques Piccard und der US-Offizier Don Walsh erreichen im Januar 1960 mit ihrer Tauchkapsel "Trieste" als erste Menschen den Grund des Challenger-Grabens. Dabei stellt sich heraus: Das Meer ist noch tiefer, als von den Forschern der Challenger-Expedition angenommen.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Katrin Kleemann (Deutsches Schifffahrtsmuseum Bremerhaven)
Torben Riehl (Senckenberg Research Institute and Natural History Museum Frankfurt)
Rudolf von Willemoes-Suhm: Die Challenger-Expedition. Wiesbaden 2022
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