Harald Oberhofer, Volkswirt an der Wirtschaftsuniversität Wien und Experte für Globalisierung, gibt spannende Einblicke in die globalen Wirtschaftsdynamiken. Er analysiert die Produktion des iPhones als Beispiel für internationale Zusammenarbeit und die Herausforderungen der sozialen Ungleichheit. Auch die Auswirkungen einer CO2-Steuer auf Handel und Produktionsstandorte werden thematisiert. Zudem diskutiert er die wirtschaftlichen Effekte von Zöllen und die Notwendigkeit von Umschulungsprogrammen für Arbeitskräfte, die von der Globalisierung betroffen sind.
Das iPhone verdeutlicht die Globalisierung, da es in über 40 Ländern produziert wird und verschiedene Ressourcen nutzt, um Kosten zu optimieren.
Die Globalisierung fördert den Technologietransfer und die wirtschaftliche Entwicklung in Produktionsländern, wirft jedoch auch Fragen zur Umwelt und sozialen Gerechtigkeit auf.
Deep dives
Globalisierung am Beispiel des iPhones
Das iPhone dient als exemplarisches Beispiel für die Funktionsweise der Globalisierung. Es wird in den USA entworfen, jedoch in über 40 Ländern unter Ausnutzung unterschiedlicher Kostenvorteile und Materialressourcen produziert. Die Verwendung von Rohstoffen aus verschiedenen Teilen der Welt, wie Afrika und Asien, ist entscheidend, um die Kosten niedrig zu halten und die Qualität zu gewährleisten. Dies verdeutlicht, wie Unternehmen wie Apple die Produktion auf eine globalisierte Lieferkette stützen, um ihre Produkte effizienter und günstiger anzubieten.
Technologietransfer und wirtschaftliche Auswirkungen
Die Globalisierung ermöglicht nicht nur Unternehmen profitabler zu arbeiten, sondern trägt auch zur wirtschaftlichen Entwicklung von Produktionsländern bei. In Ländern wie China wird der Technologietransfer durch Joint Ventures gefördert, wodurch lokale Unternehmen Zugang zu westlichem Know-how erhalten. Dies fördert nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern trägt auch zu einem Anstieg des durchschnittlichen Einkommens bei, auch wenn diese Gewinne oft regional und nicht gleichmäßig verteilt sind. Die Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass auch entlegene Regionen von diesen Entwicklungen profitieren.
Ökologische und soziale Konsequenzen der Globalisierung
Die Globalisierung hat nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern wirft auch Fragen zur Umwelt und sozialen Gerechtigkeit auf. Der Transport von Gütern über große Distanzen verursacht hohe CO2-Emissionen, was angesichts des Klimawandels zunehmend als untragbar angesehen wird. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, könnten CO2-Steuern eine Lösung darstellen, um Unternehmen zu Anreizen zu bewegen, näher am Kunden zu produzieren. Gleichzeitig muss die Frage der Arbeitsausbeutung und der gerechten Löhne in den Produktionsländern gründlich betrachtet werden, um nachhaltige und faire Produktionsbedingungen zu gewährleisten.
Harald Oberhofer ist Ökonom an der Wirtschaftsuniversität Wien und am Wirtschaftsforschungsinstitut. Harald auf Twitter.
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