
Das Thema
Gender-Medizin: Was Frauen krank macht
Jun 5, 2019
Mareike Nieberding, Redakteurin beim SZ-Magazin, beleuchtet die oft benachteiligte Stellung von Frauen in der Medizin. Sie erklärt, wie Medikamentenforschung hauptsächlich auf Männer ausgerichtet ist und warum Frauen oft die falschen Dosierungen erhalten. Themen wie die unterschiedlichen Symptome von Herzerkrankungen und die hohe Zahl medizinisch unnötiger Hysterektomien werden kritisch diskutiert. Der Mangel an geschlechtersensibler Medizin verlangt nach Veränderungen im Gesundheitssystem.
31:18
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Quick takeaways
- Die medizinische Forschung ist stark geschlechtsspezifisch auf Männer fokussiert, was zu unangemessenen Behandlungen und Gefahren für Frauen führt.
- Ein Kulturwandel in der medizinischen Praxis ist nötig, um geschlechtersensible Medizin zu fördern und Ungleichheiten in der Versorgung abzubauen.
Deep dives
Übertherapie und Hysterektomie
Es werden in Deutschland jährlich über 130.000 Gebärmutterentfernungen durchgeführt, wobei fast 90 Prozent dieser Operationen ohne medizinische Indikation erfolgen. Viele Frauen, die aufgrund von Schmerzen oder Blutungen zum Arzt gehen, erleben eine übermäßige Behandlung, während alternative Therapieansätze oft ignoriert werden. Diese Praxis ist besonders unter Frauen mit niedriger Bildung und sozialem Status weit verbreitet, was auf systematische Ungleichheiten im Gesundheitswesen hinweist. Der finanzielle Gewinn für das Gesundheitssystem durch diese Eingriffe ist erheblich, was weitere Fragen zur Motivation hinter diesen Operationen aufwirft.