Jonas Roth, Auslandredaktor der NZZ und Experte für Nahostkonflikte, gibt interessante Einblicke in den neu ausgehandelten Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas. Er diskutiert die Dreistufigkeit der Umsetzung, einschließlich der Geiselbefreiung und humanitärer Hilfe. Roth beleuchtet auch die politischen Spannungen in Israel und die geopolitische Dynamik, die zu dieser Einigung führten. Dabei wird deutlich, wie Druck auf die Konfliktparteien ausgeübt wird und welche Herausforderungen für einen dauerhaften Frieden weiterhin bestehen.
Das kürzlich vereinbarte Waffenstillstandsabkommen sieht in einer dreistufigen Vereinbarung die Freilassung von 33 Geiseln und eine massive Erhöhung der humanitären Hilfe vor.
Trotz des Abkommens gibt es politische Spannungen in Israel, da einige rechtsextreme Parteien gegen den Waffenstillstand sind und die Regierungskoalition gefährden könnten.
Deep dives
Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und Hamas
Ein kürzlich vereinbartes Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas sieht eine dreistufige Vereinbarung vor, die am Sonntag in Kraft treten soll. In der ersten Phase, die sechs Wochen dauert, werden 33 Geiseln, die in der humanitären Kategorie eingeordnet sind, freigelassen, darunter Kinder, Frauen, alte und kranke Menschen. Gleichzeitig ist eine massive Steigerung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen geplant, wobei mehr als 500 Lastwagen pro Tag in das Gebiet fahren sollen. Die israelische Armee wird sich aus den Bevölkerungszentren des Gazastreifens zurückziehen, bleibt jedoch in einer Pufferzone entlang der Grenze präsent.
Politische Reaktionen und Bedenken in Israel
Die politische Reaktion in Israel auf das Abkommen ist gemischt, wobei große Teile des politischen Spektrums es unterstützen. Dennoch gibt es eine kleine, aber lautstarke Opposition aus rechtsextremen Parteien, die sich gegen den Waffenstillstand aussprechen und eine Fortsetzung des Krieges fordern. Der Premierminister Netanyahu sieht sich dem Druck dieser Parteien ausgesetzt, die drohen, die Koalition zu verlassen, was seine Regierung destabilisieren könnte. Dies führt zu einem angespannten politischen Klima, während das Kabinett noch über die Genehmigung des Abkommens beraten muss.
Herausforderungen und Unsicherheiten des Abkommens
Obwohl das Abkommen einen Hoffnungsschimmer für eine Waffenruhe bietet, ist es nicht das Ende des Konflikts zwischen Israel und der Hamas. Es gibt erhebliche Unsicherheiten, wie etwa die Frage, ob die Hamas bereit ist, ihre Macht im Gazastreifen abzutreten und ob die Verhandlungen innerhalb der vorgegebenen Frist erfolgreich sein werden. Zudem bleibt die grundlegende politische Lösung des Konflikts, wie etwa eine Zwei-Staaten-Lösung, weiterhin offen und unerreicht. Somit könnte das Abkommen, selbst wenn es in Kraft tritt, als temporäre Atempause betrachtet werden, während die tief verwurzelten Spannungen bestehen bleiben.
Nach fünfzehn Monaten des Krieges werden voraussichtlich ab Sonntag im Gazastreifen die Waffen schweigen. Der Vorschlag dazu lag schon lange auf dem Tisch.
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