Gustav Gressel, Militär- und Sicherheitsexperte an der Landesverteidigungsakademie in Wien, diskutiert die Auswirkungen eines neuen Rohstoffabkommens zwischen den USA und der Ukraine. Er äußert Bedenken über die militärische Unterstützung und die europäische Verteidigungsfähigkeit. Gressel warnt, dass ohne entscheidende Maßnahmen die Gefahr eines neuen Krieges um Europa besteht. Zudem beleuchtet er die Herausforderungen der deutschen Bundesregierung in der modernen Kriegsführung und den dringenden Bedarf an militärischer Modernisierung.
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Rohstoffdeal kein Kolonialvertrag
Das US-Ukraine-Rohstoffabkommen bewahrt der Ukraine die Kontrolle über strategische Infrastruktur.
Es ist kein kolonialer Deal, aber der praktische Nutzen ist zweifelhaft, da US-Firmen wenig Lust auf Rohstoffabbau zeigen.
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Kein Waffenstillstand durch US-Russland-Gespräche
Die amerikanisch-russischen Gespräche werden kurzfristig keinen Waffenstillstand bringen.
Europa verschwendet viel Aufwand auf unrealistische Friedenspläne statt auf militärische Unterstützung der Ukraine ohne USA.
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Trump und Putin unterschätzen Europa
Trump und Putin sehen Europa als unfähigen Sicherheits-Schmarotzer ohne US-Unterstützung.
Europa stärkt so unbeabsichtigt Putins Annexion Europas durch mangelnde Eigeninitiative.
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Nun also doch: die USA und die Ukraine haben ein Rohstoff-Abkommen unterzeichnet. Im Vergleich zu den Entwürfen der vergangenen Wochen sei mit dieser Vereinbarung der größte Schaden für die Ukraine abgewendet worden, befindet Gustav Gressel im Interview mit Host Kai Küstner. Dieses Abkommen sei kein "kolonialer Deal", ob es tatsächlich etwas bringt, aber fraglich. Der Militär- und Sicherheitsexperte spricht über den unberechenbaren US-Präsidenten Trump und Europäer, die Verhandlungen zwischen den USA und Russland hinterherliefen und für die Zeit nach einem Waffenstillstand planten. Gressel ist sich dagegen sicher: "Die amerikanisch-russischen Gespräche werden keinen Waffenstillstand produzieren - zumindest nicht in absehbarer Zeit." Die Europäer müssen sich aus seiner Sicht daher um ihre Verteidigungsfähigkeit und militärischen Defizite kümmern, um die Ukraine auch ohne die USA unterstützen zu können. Seine Prognose: "Wenn wir es nicht schaffen, die Ukraine als geeintes Europa am Leben zu halten, dann haben die Russen überhaupt keinen militärischen Respekt mehr vor uns. Und dann ist im Grunde der nächste Krieg um Europa schon vor programmiert." Gressel erklärt auch, vor welchen Herausforderungen die neue Bundesregierung steht und wie groß der Modernisierungsbedarf im militärischen Bereich ist.
Mit Stefan Niemann bespricht Kai Details des Rohstoffabkommens, das - soweit bekannt - keine zusätzlichen Waffenlieferungen und Sicherheitsgarantien für die Ukraine vorsieht. Stefan berichtet auch über die Lage an der Front, über den zunehmend schwieriger werdenden Abwehrkampf der Ukrainer sowie den ersten prominenten Abgang aus dem Team von US-Präsident Trump.
Lob und Kritik, alles bitte per Mail an streitkraefte@ndr.de
tagesschau.de: US-Abkommen mit der Ukraine
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/usa-ukraine-abkommen-faq-102.html
das ganze Interview mit Gustav Gressel
https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1865116.html
Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
Podcast-Tipp: “Russlands Sabotage 3: Auf der Spur mysteriöser Drohnen”
https://www.ardaudiothek.de/episode/14490871/