Lehrer*innen: Beeinflussen sie unser ganzes Leben?
Apr 23, 2023
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Richard Göllner, Professor für Psychologie und Bildungsforscher, erforscht, wie Lehrer*innen unsere Erinnerungen und Karrieren prägen. Im Gespräch wird auf die bedeutende Rolle eingegangen, die Lehrer*innen in unserem Leben spielen, sowohl positiv als auch negativ. Göllner erklärt, wie Lehrer durch kreative Methoden das Interesse der Schüler an Fächern wie Chemie wecken können. Zudem wird die essentielle Bedeutung der Lehrer-Schüler-Beziehung für den Lernerfolg thematisiert und innovative Ansätze zur Verbesserung der Unterrichtsqualität diskutiert.
Die Qualität der Lehrer-Schüler-Beziehungen beeinflusst nachhaltig die Einstellung und Lebensentscheidungen der Schüler zu ihrem Lernen.
Lehrer müssen nicht nur Fachwissen vermitteln, sondern auch eine unterstützende Lernumgebung schaffen, um den Bildungserfolg zu fördern.
Deep dives
Einfluss von Lehrern auf das Lernen
Lehrer spielen eine entscheidende Rolle im Lernprozess von Schülern, da ihre Methoden und die Art und Weise, wie sie Themen vermitteln, die Einstellung der Schüler zum Lernen erheblich beeinflussen können. Ein Beispiel zeigt, dass ein Physiklehrer, der die Kreativität der Schüler förderte, den Lernspaß und das Interesse an Chemie bei einem Schüler steigerte, der ursprünglich überlegt hatte, die Schule abzubrechen. Der Einfluss der Lehrer erstreckt sich über einfache Unterrichtsinhalte hinaus und kann grundlegende Lebensentscheidungen der Schüler prägen. Somit wird deutlich, dass die Beziehungen, die Schüler zu ihren Lehrern aufbauen, einen signifikanten Einfluss auf ihre Bildungs- und Lebenswege haben können.
Erinnerungen an die Schulzeit
Die Erinnerungen an die Schulzeit variieren stark, wobei die Qualität der Lehrer-Schüler-Beziehungen oft den Ausgangspunkt für positive oder negative Erfahrungen bildet. Schüler neigen dazu, sich an bestimmte Lehrer und ihre Verhaltensweisen zu erinnern, sei es für ihren inspirierenden Unterricht oder ihr kritisches Feedback. Beispiele für unangemessenes Verhalten, wie das Werfen von Gegenständen durch Lehrer, zeigen, dass solche negativen Erlebnisse ebenfalls tief im Gedächtnis bleiben. Die Schulzeit wird als einzigartige Phase im Leben wahrgenommen, in der emotionale Eindrücke nachhaltigen Einfluss auf die spätere Entwicklung ausüben können.
Die Bedeutung der Lehrerkompetenz
Die Kompetenz der Lehrer in verschiedenen Bereichen ist entscheidend für den Lernerfolg der Schüler, da pädagogisches Wissen und fachdidaktische Fähigkeiten bedeutend sind. Studien zeigen, dass Lehrer, die ihre Fächer gut beherrschen und fähig sind, den Unterricht strukturiert zu führen, eine größere Lernerfahrung für ihre Schüler schaffen. Es wird auch darauf hingewiesen, dass die persönlichen Eigenschaften eines Lehrers, wie Humor und Offenheit, zwar wichtig sein können, jedoch nicht der alleinige Faktor für den Lernweg ihrer Schüler sind. Das Verhältnis zwischen Wissen, Unterrichtsführung und Schülerkommunikation bleibt daher ein zentraler Aspekt effektiven Lehrens.
Die Auswirkungen von Lehrerattitüden auf Schüler
Die Einstellung von Lehrern zu ihren Schülern hat messbare Auswirkungen auf deren Motivation und Lernleistungen. Positive Einstellungen fördern das Interesse der Schüler an den Unterrichtsinhalten, während negative Haltungen zu verminderter Lernfreude und erhöhtem Vermeidungsverhalten führen können. Diese Studien beleuchten die Tatsache, dass Lehrer nicht nur Inhalte vermitteln, sondern auch psychologische Rahmenbedingungen für das Lernen schaffen müssen. Das Ergebnis zeigt, dass eine respektvolle und unterstützende Atmosphäre entscheidend für den Bildungserfolg der Schüler ist.
Sie gehören zu den Menschen, die uns oft ein Leben lang in Erinnerung bleiben - manchmal im positiven und manchmal im negativen Sinne: Lehrer*innen. Warum ist das so? Warum hat zu dem Thema Jede*r irgendeine Geschichte zu erzählen? Warum schmeißen uns manche Lehrer*innen ihren Schlüsselbund an den Kopf - während andere anscheinend genau wissen, wie sie uns für ein Fach wie Chemie begeistern? Zusammen mit zwei Forschenden und mehreren anderen Menschen machen wir in dieser Folge einen kleinen Trip zurück in unsere Schulzeit.
Wenn ihr mehr über die Forschung zur Beziehung zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen wissen wollt, findet ihr die Übersichtsstudie von Hagenauer und Raufelder hier. Mehr über Bildungsforscher Richard Göllner und seine Forschung, gibt es hier. Und wenn euch interessiert, wer John Hattie ist (der die mehr als 50.000 Studien zusammengefasst hat) und was er zum Thema sagt, schaut mal hier vorbei.
(00:00 - 04:37) Intro
(04:37 - 09:36) Was macht gute Leher:innen aus?
(09:36 - 13:08) Was macht schlechte Lehrer:innen aus?
(13:08 - 17:11) Was die Bildungsforschung weiß und was sie nicht weiß
(17:11 - 23:23) Wie bringen Lehrer:innen den Stoff am besten rüber?
(23:23 - 26:03) Wie können wir die Unterrichtsqualität verbessern?