Die Klimakonferenz COP29 in Baku steht im Mittelpunkt der Diskussion. Aserbaidschans Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen führte zu erheblichen Herausforderungen. Spannungen zwischen der EU und Entwicklungsländern verdeutlichen die Komplexität der Verhandlungen. Enttäuschende Ergebnisse und geopolitische Konflikte, wie der Ukraine-Krieg, erschweren den Fortschritt. Zudem wird die anhaltende Einflussnahme von Lobbyisten kritisiert, während die kostengünstige Machbarkeit erneuerbarer Energien betont wird.
Die COP29 in Baku offenbarte tiefgreifende Probleme in der Einbeziehung der Entwicklungsländer und die unzureichende Beachtung ihrer Klimabedürfnisse.
Trotz eines neuen Finanzierungsziels von 300 Milliarden Euro bleibt die Effektivität fraglich, da Klimaschutzmaßnahmen weiterhin unzureichend gefördert werden.
Deep dives
Gastgeberland Aserbaidschan und seine Rolle
Die Klimakonferenz fand in Aserbaidschan statt, einem bedeutenden Öl- und Gasstaat, was einige Herausforderungen mit sich brachte. Das Land hat ein starkes Interesse an der Fortführung der fossilen Brennstoffförderung, da dies zur Wirtschaft des Landes beiträgt. Die Gastgeberrolle erforderte, dass Aserbaidschan die Verhandlungen leitete und ein einigungsfähiges Paket schnürte, was jedoch Schwierigkeiten bereitete. Kritiker bemängelten, dass Aserbaidschan arme Länder, insbesondere in Afrika, unzureichend in die Verhandlungen einbezog, was zu Unzufriedenheit und dem vorübergehenden Rückzug von Vertretern dieser Staaten führte.
Klimafinanzierung und finanzielle Zusagen
Die Weltgemeinschaft einigte sich auf ein neues Ziel zur Klimafinanzierung, das mindestens 300 Milliarden Euro umfasst, aber hinter den Erwartungen der Entwicklungsländer zurückblieb. Obwohl dies eine Verdopplung der bisherigen Mittel darstellt, kritisieren viele, dass dies nicht ausreichend ist, um den tatsächlichen Bedarf an Klimaschutzmaßnahmen zu decken. Die Geberbasis wurde verbreitert, jedoch bleibt die Verbindlichkeit der Beitragszahlungen fraglich, insbesondere von Ländern mit hohem CO2-Ausstoß wie China und Saudi-Arabien. Die Entwicklungsländer stimmten nur zu, weil eine Möglichkeit zur Nachbesserung im Prozess vorgesehen wurde.
Die Rolle von Saudi-Arabien
Saudi-Arabien spielte eine komplexe Rolle auf der Konferenz, indem es versuchte, frühere Beschlüsse, wie die Abkehr von fossilen Brennstoffen, rückgängig zu machen. Während der Verhandlungen zeigte der saudische Vertreter deutlich, dass man sich nicht auf technologie-spezifische Regelungen begeben möchte, was die Ziele zur Emissionsminderung untergrub. Dies stellte einen großen Erfolg für Länder dar, die gegen Klimaschutzmaßnahmen sind und führte zu einer unzureichenden Wiederholung von bestehenden Klimazielen. Kritiker bewerten die diesjährige Konferenz daher als unbefriedigend, da keine nennenswerten Fortschritte im Klimaschutz erzielt wurden.
Ungewisse Zukunft des Klimaschutzes
Das Scheitern der Konferenz in Bezug auf klare Emissionsminderungsziele stellt eine große Sorge dar, besonders mit Blick auf die Verschärfung der Klimaerwärmung und deren Auswirkungen. Es wird erwartet, dass immer mehr Entwicklungsländer ihre Klimaziele nicht ambitioniert gestalten, da dies mit den verfügbaren finanziellen Mitteln konkurriert. Die geopolitische Lage, einschließlich der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und der Kriege, trägt zu einer unsicheren Zukunft im Klimaschutz bei. Dennoch gibt es auch einen positiven Trend hin zu erneuerbaren Energien, die wirtschaftlich zunehmend attraktiver werden, was langfristig Hoffnung auf Fortschritte im Klimaschutz gibt.
So nah am Scheitern wie die COP29 in Baku war eine UN-Weltklimakonferenz lange nicht mehr. Lag es am Unvermögen oder am Unwillen des Gastgeberlandes Aserbaidschan? Und nützt das Finanzierungsziel von 300 Milliarden US-Dollar wirklich dem Klimaschutz? Büüsker, Ann-Kathrin;Ehring, Georg
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