In dieser Folge wird untersucht, wie man Glück in Krisenzeiten finden kann und welche Herausforderungen mit negativen Emotionen verbunden sind. Der Einfluss von MDMA auf die Trauma-Bewältigung wird beleuchtet, ebenso wie neue Ansätze der positiven Psychologie. Die Sprecher diskutieren, wie Menschen nach psychischen Belastungen wieder zur Lebensfreude finden können und präsentieren innovative Therapien, die positive Gefühle in den Fokus rücken. Auch das Leben von Profisportlern wird betrachtet und wie sie mit Druck und Misserfolgen umgehen.
Das Reduzieren negativer Emotionen garantiert nicht positives Wohlbefinden, was die Notwendigkeit betont, auch positive Gefühle aktiv zu fördern.
Glücklich sein wird als Widerstand gegen negative Einflüsse beschrieben, wodurch persönliche Stärke und eine positive Lebenshaltung gefördert werden.
Innovative Therapieansätze sollten positive Emotionen in den Mittelpunkt rücken, um die Lebensqualität der Klienten nachhaltig zu verbessern.
Deep dives
Negative Emotionen erkennen
Die Diskussion betont, dass das bloße Reduzieren negativer Emotionen wie Wut, Angst und Traurigkeit nicht automatisch zu positiven Gefühlen führt. Es wird argumentiert, dass viele Menschen in der Psychologie fälschlicherweise davon ausgehen, dass die Abwesenheit von Unglück und Katastrophen automatisch Glück und Zufriedenheit nach sich zieht. Diese Einsicht unterstreicht die Komplexität menschlicher Emotionen und die Notwendigkeit, sich nicht nur mit dem Negativen, sondern auch mit dem Positiven auseinanderzusetzen. Menschen sollen aktiv lernen, ihre positiven Gefühle zu erkennen und zu fördern, um ein ausgeglicheneres emotionales Leben zu führen.
Widerstand durch Glücklichsein
Ein zentraler Gedanke ist, dass Glücklichsein auch als Form des Widerstands gegen negative Einflüsse in der Welt dient. Der Gedanke, in schwierigen Zeiten glücklich zu sein, wird als eine Art Rebellion beschrieben, die nicht nur persönliche Stärke zeigt, sondern auch eine positive Haltung zur Welt fördert. Das Zitat 'Glücklich sein ist auch eine Form von Widerstand' verdeutlicht diese Perspektive und zeigt, dass Freude und Zufriedenheit nicht nur vernachlässigte Emotionen sind, sondern aktiv angestrebt werden sollten. Diese Haltung kann helfen, die eigene Lebensqualität zu verbessern, selbst in Zeiten der Unsicherheit.
Therapieansätze neu überdenken
Die Diskussion hebt hervor, dass innovative Therapieansätze sich mehr auf die Förderung positiver Emotionen fokussieren sollten, anstatt nur negative Gedanken zu bekämpfen. Die Idee, dass das Erleben von positiven Emotionen nicht zuverlässig aus dem Abbau negativer Gefühle resultiert, wird besonders betont. Dies könnte eine neue Richtung in der Therapie darstellen, um den Klienten nicht nur funktional, sondern auch emotional glücklich zu machen. Der Ansatz beinhaltet die Verwendung von Techniken, die darauf abzielen, die Sensibilität für positive Erfahrungen zu erhöhen und das Bewusstsein für Genuss im Alltag zu schärfen.
Die Bedeutung von positiven Erfahrungen
Es wird argumentiert, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, positive Emotionen zu empfinden, insbesondere wenn sie unter Depressionen oder Angstzuständen leiden. Eine bemerkenswerte Studie zeigt, dass Betroffene und Therapeuten unterschiedliche Prioritäten setzen, wobei Patienten oft eine Wiederherstellung positiver Gefühle anstreben. Die Behandlungsansätze sollten daher auch darauf abzielen, gute und positive Erlebnisse zu ermöglichen, anstatt sich ausschließlich auf die Symptomlinderung zu konzentrieren. Dies könnte zu immenser Zufriedenheit führen und die Lebensqualität nachhaltig verbessern.
Praktische Wege zur positiven Wahrnehmung
Eine neue App namens 'Skilljoy' wird vorgestellt, die Benutzer ermutigt, positive Erlebnisse im Alltag bewusst wahrzunehmen und zu genießen. Diese App unterstützt die Nutzer dabei, Vorfreude auf angenehme Aktivitäten zu entwickeln und bleibt während des Tages mit positiven Erinnerungen und Erlebnissen im Einklang. Solche digitalen Werkzeuge könnten helfen, eine positive Grundeinstellung zu entwickeln und das Bewusstsein für Glücksmomente im Leben zu schärfen. Das Ziel ist es, eine Kultur des Genusses und der Achtsamkeit zu fördern, in der die Menschen lernen, die kleinen Freuden im Alltag wertzuschätzen.
Die Abwesenheit von Unglück und Katastrophen bedeutet nicht automatisch Glück und Zufriedenheit. Das kommt langsam auch in der Psychotherapie an, die sich in der Vergangenheit vor allem mit Krankheitsbildern beschäftigt und daher eher das Ziel hat, das Unglück und die Katastrophen zu beseitigen. Aber wäre es nicht schön, wenn wir wieder glücklich sein könnten? Leon und Atze beschäftigen sich dieses Mal mit Therapieansätzen, die positive Gefühle im Fokus haben und was wir für unseren Alltag daraus mitnehmen können.
Studie zu PAT: Craske, M. G., Meuret, A. E., Echiverri-Cohen, A., Rosenfield, D., & Ritz, T. (2023). Positive affect treatment targets reward sensitivity: A randomized controlled trial. Journal of Consulting and Clinical Psychology. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10213148/
Studie zu ADepT: Dunn, B. D., Widnall, E., Warbrick, L., Warner, F., Reed, N., Price, A., … & Kuyken, W. (2023). Preliminary clinical and cost effectiveness of augmented depression therapy versus cognitive behavioural therapy for the treatment of anhedonic depression (ADepT): a single-centre, open-label, parallel-group, pilot, randomised, controlled trial. EClinicalMedicine,.
Studie zu SkillJoy: LaFreniere, L. S., & Newman, M. G. (2023). Reducing contrast avoidance in GAD by savoring positive emotions: Outcome and mediation in a randomized controlled trial. Journal of Anxiety Disorders.