Die Geschichte der Venus von Milo beginnt mit einem unerwarteten Fund eines Ziegenhirten im Jahr 1820. Der Wettlauf um die Statue zwischen lokalen Akteuren und der französischen Krone ist faszinierend und zeigt, wie sehr der kulturelle Wert geschätzt wird. Auch die Symbolik der Venus als Ideal antiker Schönheit wird beleuchtet, trotz ihrer fehlenden Arme. Die Rolle der Statue in der Kunst- und Geschlechtergeschichte wird diskutiert, ebenso wie der Einfluss des male gaze auf die Wahrnehmung von Weiblichkeit im Verlauf der Zeit.
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Die Entdeckung der Venus von Milo
Ein Ziegenhirte namens Georgos Kentrotas entdeckte die Venus von Milo im Jahr 1820 auf Milos.
Der französische Offizier Olivier Voutier erkannte den Wert und begann einen Wettstreit um die Statue.
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Die Venus im Louvre
Die Statue wurde dem französischen König geschenkt, der sie dem Louvre übergab.
Dort wurde sie zur Venus von Milo und erlangte Berühmtheit.
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Das weiße Ideal
Die Venus von Milo, obwohl ursprünglich farbig, wird als weißes Ideal präsentiert.
Johann Joachim Winckelmann, Begründer der modernen Archäologie, prägte die Vorstellung von weißer Schönheit.
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Eine Frauenfigur ohne Arme, schlichter weißer Marmor: Im 19. Jahrhundert entdeckt ein Ziegenhirte die Statue, die bis heute ein Ideal antiker Schönheit verkörpert.
In diesem Zeitzeichen erzählt Murat Kayi:
warum die Venus von Milo als weißes Ideal verehrt wird, obwohl sie ursprünglich bunt ist,
woher sie ihren Namen hat, obwohl niemand ihren Schöpfer kennt,
weshalb sie einst als Symbol für Freiheit und Rebellion gilt,
und welche Rolle sie in der frühen Fotografie spielt.
Frühling 1820: Auf der Insel Milos sucht der Ziegenhirte Georgos Kentrotas nach Baumaterial und entdeckt dabei eine antike Statue. Doch er ist nicht allein. Der französische Offizier Olivier Voutier erkennt den Wert des Fundes. Was folgt, ist ein Wettstreit um die Marmorfigur zwischen lokalen Akteuren, osmanischen Behörden und der französischen Krone. Am Ende gewinnt Frankreich. Die Statue gelangt in den Louvre und wird zur Venus von Milo.
Doch warum fasziniert sie bis heute? Ist es die makellose Schönheit des Gesichts oder die Tatsache, dass ihre Arme fehlen? Kunst und Gesellschaft haben diese Frage über zwei Jahrhunderte hinweg immer wieder neu gestellt. Die Venus bleibt nicht nur ein Meisterwerk der Antike, sondern auch ein Spiegel wechselnder Ideale und Projektionen.
Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner- und partnerinnen:
Dr. Sebastian Willert, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur - Simon Dubnow
Dr. Alessa Paluch, Kunstwissenschaftlerin Uni Greifswald
Prof’in Dr. Mechthild Fend, Kunstgeschichte Uni Frankfurt
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