In dieser Folge spricht Monika Egli-Alge, Psychotherapeutin am Forio-Institut und Expertin für Pädophilie-Prävention, über den Skandal um kindliche Sexpuppen bei Shein. Sie diskutiert, ob solche Puppen potenzielle Täter triggern oder als Ventil wirken. Egli-Alge erläutert die Unsicherheiten in der Forschung und betont, dass die Auswirkungen von der individuellen Situation abhängen. Zudem beleuchtet sie die rechtlichen Grauzonen und die breite Verfügbarkeit von Kinderbildern im Internet als Teil des Problems.
16:20
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insights INSIGHT
Empörung Über Kinderähnliche Puppen
Shein bot Sexpuppen mit deutlich kindlichen Zügen an, was breite Empörung auslöste.
Die Bilder (z. B. mit Teddybär) verstärken den Eindruck von Hilflosigkeit und Empörung.
question_answer ANECDOTE
Therapiefall Entscheidet Gegen Puppe
Ein Therapiepatient überlegte, eine kindliche Sexpuppe zu kaufen, entschied sich dann dagegen nach Gruppenreflexion.
Er behielt seine Fantasien in der Vorstellung und verbesserte dadurch die Kontrolle über sein Verhalten.
insights INSIGHT
Keine Wissenschaftlich Gesicherte Antwort
Die Wissenschaft kann bislang nicht klären, ob kindliche Sexpuppen Kinder gefährden oder Straftaten verhindern.
Experten vermeiden klare Positionen, weil die Wirkung sehr individuell ist.
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Der Onlinehändler Shein hat in Frankreich eine Anzeige am Hals, weil er Sexpuppen in Kinderoptik angeboten hat. In Paris gibt es Proteste gegen Shein. Die Kritik: Solche Puppen könnten potenzielle Täter triggern.
Vereinzelt liest man auch die Meinung, Sexpuppen in Kinderoptik könnten Menschen mit pädophilen Neigungen im Gegenteil als Ventil dienen und sie davon abhalten, sich an echten Kindern zu vergehen.
Das sei nicht undenkbar, aber sicher nicht allgemein der Fall, sagt Monika Egli-Alge vom Institut Forio in Frauenfeld, das sich mit forensisch-psychologischen und psychiatrischen Fragestellungen befasst. Sie arbeitet auch im Präventionsprojekt «Kein Täter werden», das sich an Menschen mit sexuellem Interesse an Kindern richtet.
Ob eine kindliche Sexpuppe eine Person eher triggere oder als Ventil funktioniere, komme auf den Einzelfall an, erklärt Egli-Alge in dieser Podcast-Folge. Die Forschung debattiere die Frage kontrovers, und es sei schwierig, sie mit Studien zu untersuchen.
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Habt Ihr Fragen oder Themen-Inputs? Schreibt uns gerne per Mail an newsplus@srf.ch oder sendet uns eine Sprachnachricht an 076 320 10 37.
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In dieser Episode zu hören:
- Monika Egli-Alge, Psychotherapeutin am Forio-Institut und beim Projekt «Kein Täter werden»
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Links und Hilfe:
- «Kein Täter werden»:
https://kein-taeter-werden.ch/
- Dargebotene Hand»:
https://www.143.ch/
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Team:
- Moderation: Isabelle Maissen
- Produktion: Corina Heinzmann
- Mitarbeit: Nicolas Malzacher
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